Aryan Tari dominiert in Florianopolis (Brasilien)

Der norwegische Großmeister Aryan Tari, der in seinem Land die Nummer Zwei hinter Magnus Carlsen ist, hat in Florianopolis, einer brasilianischen Großstadt, ein gut besetzes Open gespielt. Er zeigte, dass er eine Klasse für sich war und distanzierte die Konkurrenz. Er ließ in 10 langen Runden nur ein einziges Remis zu. Den zweiten Platz belegte GM Pablo Salinas Herrera aus Chile mit 8,5 Zählern vor dem punktgleichen auch in Europa sehr bekannten Lokalmatatoren GM Alexandr Fier. chess-results

Mendonca glücklicher Turniersieger im Challenger-Turnier

Der aufstrebende Leon Luke Mendonca hatte es in der letzten Runde des Challengerturniers in Wijk aan Zee mit seiner Landsfrau Deshmukh Divya zu tun und hatte am Ende großes Glück, denn er wurde im Mittelspiel von der jungen Inderin überspielt und stand am Rande einer Niederlage. Im 27. Zug der sehenswerten Partie passierte der entscheidende Fehler wonach sich das Blatt wendete. Statt Tf4: zu spielen führt Divya den Verlustzug De2: aus und musste im 30. Zug aufgeben. Mit seinen 9,5 Punkten hat sich Mendonca damit für das Masters 2025 qualifiziert. Dieser unverdiente Sieg von Mendonca war enorm bitter für Daniel Dardha, der mit seinem Schlussrundensieg über Liam Vrolijk auf 9 Punkte kam und trotz einer tollen Turnierleistung den Turniersieg verpasste. Auch Maurizzi auf Platz 3 hat eine famose Leistung gezeigt und auch er kam auf 9 Punkte. chess24

Yi Wei verdienter Sieger beim Masters in Wijk aan Zee

Der chinesische Weltklassespieler Yi Wei ist offensichtlich gereift. In jungen Jahren galt er als Supertalent, schaffte es aber nicht sich in der absoluten Weltklasse festzusetzen. Nun als 24-jähriger ist er nach seinem tollen Erfolg in Wijk Nummer 9 der Weltrangliste. Die Entscheidung im Masters hätte nicht dramatischer sein können. In der letzten Runde gewannen Wei gegen Vidit, Abdusattorov gegen Donchenko, nachdem Donchenko sehr gut gestanden hatte. Schließlich setzten sich auch Gukesh mit Schwarz gegen Maghsoodloo und Giri gegen Wamerdam durch. An der Tabellenspitze waren diese Sieger mit je 8,5 Punkten. Im Tiebreak setzten sich Gukesh gegen Giri und Yi gegen Abdusattorov durch. Im Blitzfinale zeigte Yi phänomenale Stärke und eine kaum für möglich gehaltene Genauigkeit unter extremen Zeitdruck und setze sich mit 1,5:0,5 durch. Mit seiner Naturbegabung hat Yi Wei die Möglichkeit ein künftiger Weltmeister zu sein, wenn er an seinen Eröffnungen arbeitet. Er zeigte nicht nur das interessanteste und kreativste sondern auch brillantes positionelles und taktisches Schach. Das Preisgeld wurde unter dem Finalisten-Quartett geteilt. Alexander Donchenko erreichte mit 4,5 Punkten den 11. Platz und wird viele wertvolle Erfahrungen gesammelt haben. chess24

Italienischer Doppelsieg beim 25.NordWest-Cup

Bei der 25. Auflage des NordWest-Cups in Bad Zwischenahn gab es einen überraschenden italienischen Doppelsieg. Der zweite Platz des Mitfavoriten GM Lorenzo Lodici mit 6 Punkten aus 7 Runden überraschte nicht, aber der Turniersieg seines punktgleichen Landsmanns IM Alberto Barp mit Elo 2437 war unerwartet. Den dritten Platz unter den 167 Teilnehmern im A-Open belegte der niederländische Turnierfavorit GM Erik van den Doel mit 5,5 Punkten. Bester Deutscher wurde IM Aljoscha Feuerstack vom FC St. Pauli mit 5,5 Punkten. Ein sehr starken Turnier gegen hochkarätige Gegner spielte auch WIM Lara Schulze (SV Werder Bremen) mit Platz 14 und 5 Punkten. Offizielle Seite

Masters: Gukesh wiederholt Züge in Gewinnstellung

Ein völlig rätselhaftes Remis passierte in der Partie zwischen den jungen indischen Schachstars Dommaraju Gukesh und Praggnanandhaa Ramesbabu. Gukesh überspielte seinen Kontrahenten im Mittelspiel klar, stand dann auf Gewinn und wiederholte die Züge. Was ihm Kopfzerbrechen bereitete ist nicht ersichtlich, denn "Pragg" war ohne Gegenspiel. Eine vertane Chance auf die alleinige Tabellenführung. Es war die Runde der großen Fehler, denn Jorden van Foreest schoß einen Bock, den man eigentlich nur Amateuren zubilligt. In einer französischen Abtauschvariante gegen Anish Giri leistete er sich in ausgeglichener Stellung das katastrophale 21.Dc3?? wonach Tc8 gewinnt. Nach 24 Zügen gab van Foreest auf und es ist nicht das erste Mal, dass er solche Konzentrationsschwächen zeigt. Eine ausnahmsweise sehr schwache Leistung und das schon in der Eröffnung zeigte Nodirbek Abdusattorov gegen Santosh Gujrathi Vidit. Vidit wählte das interessante 9.g3 in einer Hauptvariante der Nimzoindischen Verteidigung, was den Usbeken offensichtlich auf dem falschen Fuß erwischte. Seine Entscheidung 11...Lc4 erwies sich im Nachhinein betrachtet bereits als fatal. Sein indischer Kontrahent erkannte die Schwäche dieses Zuges und gewann wenige Züge später einen Bauern. Er verwertete sicher. Im innerchinesischen Duell zwischen Weltmeisterin Wenjun Ju und Yi Wei setzte sich der männliche Favorit klar durch. Nicht mit Ruhm bekleckerten Max Warmerdam und Weltmeister Liren Ding in ihrer Partie. Zunächst sah alles nach einem baldigen GM-Remis aus, doch dann überspielte der Weltmeister den Niederländer und stand im Turmendspiel haushoch auf Gewinn. Dann übersah er jedoch den letzten Trick des Niederländers, der darauf hingearbeitet hatte, nämlich den Patt-Trick 54.Te5: wonach die Stellung eigentlich Remis war. Der Niederländer verteidigte sich aber derart schlecht, dass Ding doch noch Gewann. Eine für Amateure und Profis lehrreiche und spannende Partie. Alireza Firouzja eröffnete mit 1.Sc3 was man im gegenwärtigen Weltklasseschach mit klassischer Bedenkzeit sicher so gut wie nie gesehen hat. Die Stellung wurde dann zum Jobava-System und Ian Nepomniachtchi fand sich darin nicht zurecht und erhielt bald eine schlechte Stellung. Nach dem katastrophalen Fehler 27...Tf8 gab er nach 28.Dd3 auf, weil Figurenverlust nicht mehr zu vermeiden war. Eine tolle Verteidigungsleistung zeigte Alexander Donchenko gegen Parham Maghsoodloo. Der deutsche Großmeister spielte

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Challenger: Rückschlag für Maurizzi - Mendonca führt

Es ist genau das passiert was nicht passieren durfte aus Sicht des Teenager-Großmeisters Marc Andria Maurizzi. Er verlor gegen Daniel Dardha indem er mit 6.Sf3 eine zweifelhafte Eröffnungsvariante gegen den Najdorf-Sizilianer wählte. Es gäbe weitaus ehrgeizigere und solidere Varianten. So hatte der Belgier keine Probleme auszugleichen. Es war lange Zeit remisträchtig, aber mit dem schwachen Zug 30.Dd2 verlor Maurizzi die Qualität, was letztlich entscheidend war. Nun hat Leon Luke Mendonca nach seinem glücklichen Sieg über Salem gleichgezogen und in der morgigen Schlussrunde die große Chance mit einem Sieg über seine Landsfrau Deshmukh Divya auf 9,5 Punkte zu kommen. Die weitaus schwierigere Aufgabe hat Maurizzi mit Schwarz gegen den erfahrenen und soliden Niederländer Erwin L'Ami, der 8 Punkte und noch theoretische Chancen auf den Turniersieg hat nach seinem heutigen Schwarzsieg über Eline Roebers. Das Gleiche gilt für Daniel Dardha, der ebenfalls 8 Zähler aufweist. Hans Niemann unterlag Anton Korobov. Der US-Nachwuchsstar muss an seiner Konstanz arbeiten. Einen Sieg über Stefan Beukema feierte Mustafa Yilmaz, der weit von seiner Normalform entfernt ist. Friedlich getrennt haben sich Vrolijk und Santos Latasa sowie Divya und Dronavalli. chess24 




Bangalore Open: Short - ein Engländer in Indien

Nigel Short hat sich wieder einmal ans Brett gesetzt. Als Vizepräsident der FIDE hat der Engländer normalerweise andere Aufgaben aber als vielgereister Turnierspieler und ehemaliger Weltklassegroßmeister war er ohnehin schon immer ein weltweit gern gesehener Botschafter des Schachsports. Nun ist das stark besetzte Bangalore Open zu Ende und Short belegte im Haifischbecken von starken erfahrenen und hungrigen jungen Schachmeistern einen sehr guten dritten Platz mit 7,5 Punkten aus 10 Runden. Den Turniersieg trug GM Guha Mitrabha vor dem punktgleichen GM S.P. Sethuraman davon. chess24

Challenger: Maurizzi kommt seinem Ziel näher

Marc Andria Maurizzi kommt seinem Ziel immer näher. Nach seinem heutigen Sieg gegen Liam Vrolijk, den er in einem Spanier fein herausgespielt hat liegt er bei 8,5 Punkten und somit 1 ganzen Zähler vor dem Zweiplatzierten Leon Mendonca, der ebenfalls stark spielte und Mustafa Yilmaz schlagen konnte. Mit einer schönen Kombination kam er auf die Siegerstraße gegen die türkische Nummer Eins. Der sehr oft heraufbeschworene Remistod im Schach ist weder im Masters noch im Challengerturnier zu erkennen - ganz im Gegenteil. Es werden sehr viele Partien entschieden. Es kam noch zu folgenden Entscheidungen: L'Ami-Divya 1:0, Beukema-Niemann 0:1, Dardha Roebers 1:0, Dronavalli-Salem 0:1 und Korobov-Santos Latasa remis. Noch stehen zwei Runden aus. chess24

Masters: Abdusattorovs Risiko zahlt sich aus

Der kühle Rechner Nodirbek Abdusattorov hat heute risikoreich gespielt und wäre beinahe in Schwierigkeiten geraten, wenn die Weltmeisterin Wenjun Ju die beste Verteidigung in einer Italienischen Partie gesehen hätte. Er opferte folgerichtig einen Springer auf f7 und leistete sich dann den ungenauen Zug 24.Da2 wonach Ju die im Grunde naheliegende Verteidigung Td8 gehabt hätte, die das Feld f8 für ihren bedrängten König freigemacht hätte. Nach dem schwachen Dc6 jedoch kam sie verlustbringend in Schwierigkeiten, die sie nicht bewältigen konnte. Durch diesen Sieg ist der Usbeke nun der alleinige Tabellenführer mit 7,5 Punkten, denn sein bisher punktgleicher Konkurrent Dommaraju Gukesh kam trotz klar besserer Stellung in einem Grünfeldinder gegen Alireza Firouzja nicht über ein Remis hinaus und ist Zweiter mit 7 Zählern. Zu riskant spielte einmal mehr Parham Maghsoodloo, der seine gute Stellung aus der Eröffnung mit unnötigen taktischem Geplänkel gegen den cool reagierenden Santosh Gujrathi Vidit verdarb und zurecht verlor. Eine gute Verteidigungsleistung zeigte Alexander Donchenko mit den schwarzen Steinen gegen Praggnanandhaa Rameshbabu und erreichte mit der Slawischen Verteidigung im Damengambit ein verdientes Remis. Eine wahre Schlacht, die geradezu studienartige Stellungen produzierte, lieferten sich Yi Wei und Max Warmerdam und der Chinese kam mit dem Chaos auf dem Brett besser zurecht und gewann. Die übrigen Partien endeten mit Remis. In Runde 12 kommt es zu den Spitzenduellen Vidit-Abdusattorov und Gukesh-Praggnanandhaa R.. Alexander Donchenko spielte im Kellerduell gegen Parham Maghsoodloo. chess24

Challenger Maurizzi nutzt Gunst der Stunde

Marc Andria Maurizzi ist der Mann der Stunde und er nutzte die Chance gegen Eline Roebers voll zu punkten während seine direkten Konkurrenten um den Turniersieg nicht gewinnen konnten. Seine Partie gegen Roebers in einer Caro-Kann-Verteidigung war zunächst ausgeglichen ehe Roebers sich mit dem Vorstoß des h-Bauern selbst in unüberwindbare Schwierigkeiten brachte. Einen klaren Sieg erreichte Jaime Santos Latasa bereits nach 26 Zügen gegen Stefan Beukema, der auf dem vorletzten Platz mit 2,5 Punkten vor Roebers liegt. Die restlichen Partien endeten mit Remis und dadurch konnte Maurizzi seinen Vorsprung auf einen Zähler vergrößern. Er hat nun 7,5 Punkte und liegt vor Leon Mendonca mit 6,5. chess24

Masters: Kraftloser Weltmeister und energiegeladene Teenager

Das Topturnier in Wijk aan Zee ist auch ein Kampf der Generationen. Die Generation um die Topspieler Weltmeister Ding, Nepomniachtchi, Giri und Vidit liegt hinter den Teenagern Abdusattorov und Gukesh zurück. Der Usbeke setzte sich in einer hin und her gehenden Partie glücklich gegen Max Warmerdam in einem angenommenen Damengambit durch. Gukesh gewann gegen Alexander Donchenko, nachdem sich herausstellte, dass das Gegenspiel des Inders stärker war als die vermeintlichen Drohungen des deutschen Großmeisters. Nach 21...b4 war die Partie im Grunde gelaufen und Donchenko ging chancenlos unter. Das Schach des Weltmeisters Liren Ding wirkt derzeit kraftlos und ohne Selbstbewusstsein. Er läßt seine Zähigkeit in der Verteidigung, die ihm den Weltmeistertitel eingebracht hat, vermissen. In seiner Partie im Spanier gegen Ian Nepomniachtchi verteidigte er sich sehr schlecht. Vor dem schwarzen 29. Zug war die Stellung ausgeglichen, aber statt Te8 zu spielen um den Vorstoß des e-Bauern zu verhindern, verviel Ding auf den nicht nachvollziehbaren Zug Tb6. Die Vertreibung seines Springers f6 erwies sich als klar vorteilhaft für den Russen und die Stellung von Ding brach bald zusammen. Der Weltmeister muss sein Energielevel enorm steigern um seinen Weltmeistertitel erfolgreich verteidigen zu können. Die übrigen Partien blieben relativ ereignislos und endeten mit gerechten Remis. Abdusattorov und Gukesh führen mit 6,5 Punkten nach 10 Runden. chess24

Challenger: Maurizzi alleine in Führung

Der erst 16-jährige Marc-Andria Maurizzi aus Frankreich ist auf dem besten Wege für eine Sensation zu sorgen. Er hat gute Karten im kommenden Jahr im Masters in Wijk aan Zee zu spielen. Nach einem hochverdienten und großartigen Sieg über Deshmukh Divya führt er die Tabelle im Challenger Turnier mit 6,5 Punkten alleine an. Zweiter ist jetzt Leon Luke Mendonca mit 6 Punkten, der einen glücklichen Sieg über Jaime Santos Latasa feiern konnte. Es gab heute nur ein einziges Remis und zwar zwischen Mustafa Yilmaz und Erwin L'Ami. Eline Roebers spielte das Königsgambit gegen ihren Landsmann Liam Vrolijk und verrechnete sich am Ende böse um danach gleich aufzugeben. Stark spielte Hans Niemann mit den schwarzen Steinen gegen Dronavalli Harkika. Er überspielte die Inderin klar und gewann. Auch Anton Korobov gewann, aber am Ende glücklich nachdem er schon im Mittelspiel klar auf Gewinn gestanden hatte gegen Stefan Beukema. Saleh Salem, der nach sieben Runden noch geführt hatte, kassierte seine zweite Niederlage in Folge und zwar gegen den aufstrebenden jungen Großmeister Daniel Dardha, der mit 5,5 Punkten auf Platz 3 liegt. chess24

Masters: Donchenko bezwingt Firouzja

In einer verbissen geführten Kampfpartie gegen Alireza Firouzja hat Alexander Donchenko seinen ersten Sieg beim Masters in Wijk aan Zee feiern können. Die beiden Kontrahenten verzichteten auf die Rochade in einer Abtauschvariante des Damengambits. Letztlich hatte Donchenko etwas weiter gerechnet und verdiente sich diesen vollen Punkt gegen den Weltklassespieler. Parham Maghsoodloo sorgt regelmäßig für Dramen, so auch heute. In seiner Partie gegen Max Warmerdam sah er lange Zeit wie der sichere Verlierer aus, doch nach deutlichen Fehlern des Niederländers in einer extrem unübersichtlichen und komplizierten Stellung brachte ihn urplötzlich auf die Siegerstraße. Eine unseriöse Spielweise in der Italienischen Partie brachte Jorden van Foreest bereits in der Eröffnung sehr unter Druck gegen Nodirbek Abdusattorov. Der Usbeke konnte seinen Vorteil vergrößern und einen sicheren Sieg einfahren. Mit positionell feinem und gleichzeitig auch mit dynamischen Elementen hat Yi Wei seinen Kontrahenten Ian Nepomniachtchi klar überspielt und sicher gewonnen. Der Russe fällt damit auf 50 % der Punkte und auf Platz 8 zurück. Eine starke Leistung zeigte auch Praggnanandhaa Rameshbabu in seiner Partie gegen Wenjun Ju. Er überspielte die Chinesin in einer Polerio Verteidigung in der Italienischen Partie und gewann sicher. Weltmeister Liren Ding spielte Remis gegen Anish Giri. Der Niederländer hätte durchaus noch weiterspielen können um seinen leichten Vorteil in einen Sieg zu verwandeln. Auch die übrigen Partien endeten mit Remis. Es führen nun mit je 5,5 Punkten nach 9 Runden Abdusattorov, Giri, Praggnanandhaa R. und Gukesh. Neues Schlusslicht ist nun Jorden van Foreest mit 3 Punkten. Donchenko hat 3,5 Punkte und liegt punktgleich mit Maghsoodloo auf dem 12. Platz. chess24 




Masters: Abdusattorov und Ding verlieren

Weltmeister Liren Ding wirkt kraftlos nach seiner langen Abstinenz vom klassischen Schach. Heute passierte ihm in Runde 8 mit 18...Dc7 ein schwerer Fehler gegen Alireza Firouzja, der in einem angenommenen Damengambit sehr aggressiv zu Werke gegangen war. Nach diesem katastrophalen Fehler verlor er eine Figur und die Partie chancenlos. Eine starke Strategie und Leistung zeigte Vizeweltmeister Ian Nepomniachtchi in einem Spanier gegen Nodirbek Abdusattorov. Der junge Usbeke konnte seine entstandene Bauernruine in einem Endspiel mit Turm und Springer auf beiden Seiten nicht verteidigen. Mit einer guten Verteidigungsleistung verdiente sich Alexander Donchenko ein Schwarzremis gegen den starken Inder Vidit. Die übrigen Partien endeten auch mit Remis. Die beste Chance auf einen Sieg hatte Jorden van Foreest gegen Parham Maghsoodloo. Der Niederländer konnte seine gute Stellung mit Mehrbauern nicht zum Sieg führen. Giri, Gukesh und Firouzja führen mit je 5 Punkten. Donchenko und Maghsoodloo liegen gemeinsam am Tabellenende mit je 2,5 Punkten. chess24

Challenger: Drei überraschende Schwarzsiege

Im Challenger Turnier gab es heute drei überaschende Schwarzsiege der Jugend über erfahrenere Großmeister. Das Duell Saleh Salem gegen Marc Andria Maurizzi führte zum Führungswechsel im Turnier. Der bisherige Tabellenführer Salem musste nach schwachem Spiel und einer klaren Niederlage die Führung an Maurizzi abgeben, der nun als einziger Spieler mit 5,5 Punkten nach 8 Runden führt. Eine sehr interessante Partie war Mustafa Yilmaz gegen Daniel Dardha. Der junge Belgier brach ein erstaunlich effizientes Gegenspiel vom Zaun, das letztlich entscheidend war. Der sonst so solide türkische Großmeister kassierte damit bereits seine vierte Niederlage. Tragisch verlief die Partie für den Ukrainer Anton Korobov gegen Leon Mendonca. Korobov stand klar auf Gewinn, versäumte aber die klarsten Gewinnzüge und verlor nach dem er den Faden völlig verloren hatte sang- und klanglos. Im Duell der beiden teilnehmenden Frauen konnte sich Deshmukh Divya klar gegen Eline Roebers durchsetzen.  Die übrigen Partien endeten mit Remis. Einen halben Zähler hinter Maurizzi liegen nun Erwin L'Ami, Saleh Salem und Daniel Dardha mit je 5 Punkten.  chess24

Schachbundesliga der Frauen: Baden-Baden übernimmt die Führung

Die Schachbundesliga-Saison der Frauen ist geprägt von drei überragenden Teams, die den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters unter sich ausmachen werden. Am gestrigen Samstag kam es zum Spitzenduell zwischen zwei Teams des Führungstrios. Die Damen des Hamburger SK trotzten dem wesentlich stärker aufgestellten Teams des SK Schwäbisch Hall ein 3:3 ab. An den ersten Brettern gab es überragende Siege von Monika Socko, Zsoka Gaal und Sarah Papp über Bela Kotenashvili, Nino Batsashvili und Meri Arabidze. An den letzten drei Brettern verlor man. Das nutzten die Damen von OSG Baden-Baden zur alleinigen Tabellenführung nach dem 5:1-Sieg über TuRa Harksheide. Am heutigen Sonntag festigte man die Führung mit einem klaren 5,5:0,5-Sieg gegen SK Doppelbauer Turm Kiel. Schwäbisch Hall gewann heute glatt mit 6:0 gegen SG Solingen und der HSK siegte gegen SF Deizisau mit 5:1. Baden-Baden führt mit 12 vor Schwäbisch Hall und Hamburg mit je 11 Punkten.  schachbund 




Challenger: Salem Saleh übernimmt die Führung

Der stärkste Spieler der Vereinigten Arabischen Emirate GM Salem Saleh hat die Führung beim Challenger Turnier in Wijk aan Zee nach einem überzeugenden Sieg in der Modernen Steinitz-Variante im Spanier gegen Eline Roebers, übernommen.  Er führt nun mit 5 Punkten aus 7 Runden vor dem Trio Anton Korobov, Erwin L'Ami und Marc-Andria Maurizzi, das jeweils 4,5 Punkte aufweist. Der Sieger wird sich für das Masters im kommenden Jahr qualifizieren. lichess

Masters: Abdusattorov besiegt Giri

Nodirbek Abdusattorov hat heute im Spitzenduell den bisherigen alleinigen Tabellenführer Anish Giri in der Russischen Verteidigung geschlagen. Die bessere Bauernstruktur und der starke Springer des Usbeken waren letztlich entscheidend. Nach diesem Resultat stehen beide Spieler bei 4,5 Punkten nach 7 Runden. Aufschließen zu Giri und Abdusattorov konnte Dommaraju Gukesh nach seinem sehr glücklichen Weißsieg gegen Max Warmerdam. In Remisstellung beging der Niederländer den fatalen Fehler 53...Tg1 der den Zug Kf2 ermöglichte und Gukesh eine Gewinnstellung bescherte, die dieser sicher nutzte. Den dritten Tagessieg konnte Santosh Gujrathi Vidit in einem taktischen Schlagabtausch in einem Najdorf-Sizilianer gegen Alireza Firouzja erringen. Die übrigen Partien, darunter auch die von Alexander Donchenko gegen Wenjun Ju, endeten mit gerechten Remis. chess24 




Challenger: Eline Roebers läßt Niemann alt aussehen

Eline Roebers, die sich bisher unter Wert im Challengerturnier in Wijk aan Zee geschlagen hat, nutzte ihre Chance gegen Hans Niemann zum ersten Sieg. In einem Vorstoß-Caro-Kann kam Hans Niemann sehr gut aus der Eröffnung. Es sprach im Grunde alles für einen Sieg des jungen US-Stars, doch er spielte sehr inkonsequent und ließ die junge Niederländerin ausgleichen. Nach dem schwachen 36...De7 konnte Roebers mit Td6 die Initiative übernehmen. Plötzlich hatte sie die klar besseren Figuren und nach weiterhin schwachem Spiel von Niemann, gewann sie souverän. Es war ein sehr entscheidungsfreudiger Tag und es gab nur ein einziges Remis. Nach seinem Sieg über Stefan Beukema führt nun der erfahrene Niederländer Erwin L'Ami mit 4 Punkten aus den 5 Runden. chess24

Masters: Die Weltmeisterin bezwing Firouzja

Die amtierende Weltmeisterin Wenjun Ju hat gezeigt, dass Sie zurecht an diesem Topturnier der absoluten Weltklasse teilnimmt. In einem Abtauschfranzosen überspielte sie den jungen im Iran geborenen Franzosen, der seit Jahren zur absoluten Weltspitze gehört und das will was heißen. Im 29. Zug gewann sie mit dem starken Springer einen Bauern und führte die Partie dann mit feiner, toller Technik zum Sieg. Das war sicherlich der bedeutendste "Skalp" den die Weltmeisterin bisher an ihren Gürtel heften konnte. Auch Dommaraju Gukesh schlug mit Ian Nepomniachtchi einen ganz Großen am heutigen Tag. Er gewann früh einen Bauern, aber der Russe hatte Kompensation dafür. Mit einem stark geführten Mittelspiel erreichte der junge Inder mit einem taktischen Gegenschlag eine Gewinnstellung und heimste den vollen Punkt ein. Gewinnchancen gegen den Tabellenführer Anish Giri hatte Praggnanandhaa Rameshbabu, doch die Partie versandete nach ungenauem Spiel des Inders im Remis. Die übrigen Partien endeten nach interessantem Spiel mit Remis. Anish Giri (4 Punkte) führt mit einem ganzen Punkt Vorsprung vor Abdusattorov, Praggnanandha R., Wei und Firouzja. chess24

Challenger: Führungstrio

Mit einem sehr glücklichen Sieg hat Erwin L'Ami gegen den indischen Youngster Leon Luke Mendonca in einem Abtausch-Damengambit mit den schwarzen Steinen gewonnen. Damit gehört er zum Führungstrio mit je 3 Punkten. Auch Anton Korobov gehört nach einem klaren Sieg über Marc Andria Maurizzi zu den Führenden. Schließlich gesellte sich noch Hans Moke Niemann dazu, der eine starke Leistung in einer Italienischen Partie gegen Deshmukh Divya zeigte und siegte. Seine Normalform zeigte endlich die türkische Nummer Eins Mustafa Yilmaz, in dem er Salem Saleh aus den Emiraten niederrang. Für den vierten Tagessieg sorgte Jaime Santos Latasa gegen Eline Roebers, die Lehrgeld zahlt und mit 0 Punkten am Endes des Feldes steht. chess24

Masters: Glückliches Remis von Nepo gegen Donchenko

Mit einem teuflisch guten Turmopfer hat Alexander Donchenko den Vize-Weltmeister Ian Nepomniachtchi in arge Bedrängnis gebracht. In einem Najdorf-Sizilianer wählte Donchenko den Aufbau mit dem "Drachen-Läufer" auf g7. Mit sehr riskantem aber fundiertem Spiel erreichte der Donchenko eine chancenreiche dynamische Stellung mit einem ins gegnerische Lager wirkenden Läufer. Sein dynamisches Spiel gipfelte in einem brillanten Turmopfer auf c2 im 28. Zug, der den Russen in arge Bedrängnis brachte. Leider war die Stellung in der Folge so kompliziert, dass er den klaren Vorteil mit 47...De1? statt Dg4 wieder hergab und bald darauf einigte man sich auf Remis. Eine sehr starke Leistung brachte Praggnanandhaa Rameshbabu und das ausgerechnet mit den schwarzen Steinen gegen den Weltmeister Liren Ding. Der Chinese, der schon in der Eröffnung unter Druck gekommen war, spielte auch im Endspiel der spanischen Partie, das durchaus Chancen auf Remis geboten hat, nicht die besten Züge und verlor am Ende verdient. Viel besser machte es sein Landsmann Wei, der in einem geschlossenen Caro-Kann Parham Maghsoodloo schlagen konnte. Der Iraner opferte nach sehr gut verlaufener Eröffnung völlig unnötig die Qualität und konnte nie ausreichende Kompensation dafür nachweisen. Wei feierte seinen zweiten Sieg im Turnier. Seinen bereits dritten Sieg im vierten Spiel schaffte Anish Giri in seiner Heimat, in der er fast immer in hervorragender Form ist. Er schlug Dommaraju Gukesh und demonstrierte in dieser Partie wie wichtig es ist bei ungleichfarbige Läufern es ist, den aktiveren Läufer zu haben, wenn noch Schwerfiguren im Spiel sind. Die übrigen Partien endeten mir gerechten Remis. Giri führt mit 3,5 Punkten vor Firouzja mit 3. chess24 




Tata Steel Challenger: Divya schlägt Latasa

Die indische Internationale Meisterin Deshmukh Divya, die erst im Dezember ihren 18. Geburtstag gefeiert hat, konnte heute ein Elo-Schwergewicht schlagen. In einer brillanten Angriffspartie schlug sie den Spanier Jaime Santos Latasa nach 40 Zügen. Sie hat jetzt 1,5 Punkte nach 3 Runden und das kann sich allemal sehen lassen in diesem starken Feld. Bisher sehr schlecht läuft es für die 17-jährige Eline Roebers, die bisher alle Partien verloren hat. Heute stand sie gegen Anton Korobov auf Gewinn, verlor aber den Angriffsfaden und Korobov nutzte seine Chance zu einem starken und gewinnbringenden Gegenspiel. Der Ukrainer hat nun 2 Punkte wie auch Salem, Maurizzi, Niemann, Mendonca und L'Ami. chess24

 

Wijk aan Zee: Weltmeister Ding schlägt Gukesh

Der amtierende Weltmeister Liren Ding hat mit Schwarz zugeschlagen und den Jungstar Dommaraju Gukeh in einer Italienischen Partie klar geschlagen. Es verwundert sehr, dass es bisher 10 Schwarzsiege und nur einen Weißsieg gegeben hat beim Tata Steel Masters in Wijk aan Zee. Leider war auch Alexander Donchenko ein Leidtragender mit den weißen Steinen in der 3. Runde. Er wurde leider von Anish Giri in einem eigentlich gleichstehenden Mittelspiel überspielt und verlor die Partie. Eine kluge Eröffnungswahl wählte Jorden van Foreest gegen Wenjun Ju. Die Weltmeisterin ließ sich in einer Pirc-Verteidigung zu einem zweifelhaften Figurenopfer hinreißen, aber sie konnte nie ausrechende Kompensation nachweisen, denn die Figuren des Holländers konnten zu viel Aktivität entfalten, der schießlich klar gewann. In einer hochkomplizierten Partie zwischen Parham Maghsoodloo und Nodirbek Abdusattorov kam es zu einem Drama, denn der Iraner hatte durch eine ungewöhnliche Zugfolge nach englischer Eröffnung eine Gewinnstellung erreicht. Der kritische Moment war als der Usbeke 18...Sc5: gespielt hatte. Die Engines werten die Stellung nach dem korrekten Zug 19.Da3 als Gewinnstellung, doch der Iraner wählte das weitaus schwächere 19.Dc2 und Abdusattorv hatte Da2: und entwickelte dann einen unwiderstehlichen Angriff. Eine bittere Niederlage für Maghsoodloo und gut gekontert von Abdusattorov. Die übrigen Partien endeten mit Remis. Firouzja und Giri führen nun mit 2,5 Punkten. chess24 




Wijk aan Zee: Donchenko trotzt dem Weltmeister

Alexander Donchenko zeigte heute nach der Auftaktniederlage gegen Yi eine starke Leistung mit den schwarzen Steinen gegen den Weltmeister Liren Ding. Er war nie in Gefahr und neutralisierte den mit Weiß bärenstarken Ding. Der Weltmeister packte im 14. Zug das merkwürdige aussehende Dc1 aus, wonach sein Eröffnungsvorteil gegen die Königsindische Verteidigung Donchenkos völlig verflogen war. Im 37. Zug kam es zum folgerichtigen Friedensschluss. Gerechte Remisschlüsse gabe es auch in den Duellen Nodirbek Abdusattorov-Praggnanandhaa Rameshbabu, Ian Nepomniachtchi-Wenjun Ju und Anish Giri-Santosh Gujrathi Vidit. Völlig verkalkuliert hat sich heute Yi Wei im Duell gegen Dommaraju Gukesh. Seine Spielweise war zu riskant und unseriös. Er bekam die Quittung mit einer klaren Weißniederlage. Eine großartige Gewinnpartie mit offensichtlich sehr tiefer Eröffnungsvorbereitung lieferte Alireza Firouzja gegen Parham Maghsoodloo. Es sah danach aus, dass die Partie bis zum 25 Zug vorbereitet war. Der Iraner war ins offene Messer einer teuflisch guten Vorbereitung seines ehemaligen Landsmanns gelaufen. Der unachtsame Zug 19.e5 wird Jorden van Foreest wohl nach der Partie gegen Max Warmerdam sehr geärgert haben, denn dadurch brachte er sich in enorme Schwierigkeiten, die Außenseiter Warmerdam eiskalt zu einem klaren Schwarzsieg nutzte. Firouzja führt mit 2 Punkten vor Gukesh, Giri und Nepomniachtchi mit je 1,5 Punkten. chess24