German Masters: Auftaktrunde mit zwei kleinen Überraschungen
Gestern startete das mit Spannung erwartete German Masters mit dem immer noch 17-jährigen Vincent Keymer als Turnierfavoriten. Keymer spielte die Eröffnung gegen FM Tobias Kölle bärenstark und überspielte ihn. Er gewann letzlich sicher, auch wenn er die Zügel im Mittelspiel etwas schleifen ließ und genauer hätte spielen können. Titelverteidiger Luis Engel spielte die Eröffnung nicht genau in einem Caro-Kann gegen Jonas Rosner, aber er spielte das Mittelspiel stark und gewann ebenfalls. In einem sehr theorielastigen Abspiel neutralisierten sich Daniel Fridmann und Rasmus Svane zu einem Remisschluss. Eine starke Partie spielte Niclas Huschenbeth mit Schwarz gegen Dmitrij Kollars. In einer sehr dynamisch angelegten Partie entschied ein schöner taktischer Schlag zugunsten von Huschenbeth. Da Kollars die höhere Elozahl hat, kann es als kleine Überraschung bezeichnet werden. Die nächste Überraschung in dieser Hinsicht war der Sieg von Frederik Svane gegen Arik Braun in einem Paulsen-Sizilianer. Im Grunde hat Svane mit dem Zug 14.b4 arg übertrieben und unnötiges Risiko gefahren, denn mit b5 hätte Braun eine sehr starke Entgegnung gehabt. Beim Übergang ins Endspiel konnte Svane die ungenauen Züge seines Kontrahenten entscheidend nutzen. chess24