Ein lukrativer Preisfond von 10 000 Euro hat zahlreiche starke Spieler nach Bad Aibling gelockt. Nach neun Runden konnte sich der Triumphator des Grenke Opens auch in Oberbayern mit 7,5 Punkten aus 9 Runden durchsetzen und den für nur drei Tage guten Batzen von 2 000 Euro einsacken. Den zweiten Platz belegte der zum dänischen Verband gewechselte Großmeister Boris Chatalbashev mit 7 Punkten vor GM Andrei Deviatkin aus Russland mit 6,5. Offizielle Seite

Heute sahen die Schachfans erneut eine Demonstration schachlicher Dominanz durch den amtierenden Weltmeister Magnus Carlsen, der den vielfachen russischen Champion Peter Svidler wie einen Schuljungen aussehen ließ. Wie Aronian gestern so machte auch Svidler heute keine klaren Fehler. Svidler hatte die Swesnikov-Variante mit 3.Sc3 vermieden und Carlsen antwortete mit dem energischen 3...e5 wodurch jedoch ein Loch auf d5 entsteht, was jedoch zumindest in dieser Partie kein Problem darstellt. Nach dem unglücklichen Aktivzug 19.f4 kam Svidler sehr schnell unter die Räder nachdem Carlsen Zug für Zug brillant fortsetzte. Eine beeindruckende Partie spielte auch der Franzose Vachier-Lagrave mit dem c3-Sizilianer, der damit Vincent Keymer im MIttelspiel überspielte. Keymer verpasse das stärkere 36...fg4: oder auch im 37...fg4: wodurch er gute Remischancen gehabt hätte. Den schlechten Tag für die deutschen Spieler komplettierte Georg Meier durch seinen Niederlage gegen Caruana. Der Vizeweltmeister hatte ein starkes Bauernopfer gebracht wonach Meier etwas gedrückt stand, aber im 26. Zug hätte Meier eine unglaubliche Ressource gehabt mit Tg6:, aber solche Züge "sehen" wohl nur Computer. Nachdem er diese Chance nicht genutzt hatte verlor er in der Folge recht deutlich. Die übrigen Partien endeten mit Remis. Carlsen führt vor der Schlussrunde mit einem Zähler Vorsprung vor Caruana. Offizielle Seite

Georg Meier hat nach einer Reihe von unglücklichen Partien seinen ersten Partiegewinn im Turnier gegen keinen Geringeren als Viswanathan Anand feiern können. In Meiers Lieblingsverteidigung, der Französischen, konnte Anand seinen leichten Vorteil nach der Eröffnung nicht halten und lief in einen gefährlichen Konter des Deutschen. Bei korrekter Verteidigung hätte Anand wohl ein Remis erreichen können, aber er machte den entscheidenden Fehler und verlor einen Turm. Magnus Carlsen gewann erneut und zwar gegen Levon Aronian. Der Armenier leistete sich nur einen erkennbaren Fehler mit dem 26. Zug ...f5, der von Carlsen auf hervorragende Weise ausgenutzt wurde. Eine komplizierte Partie mit beidseitigen Chancen lieferten sich Caruana und Naiditsch. Caruana überblickte die Situation besser und kam zu einem schönen Vorteil nachdem sich der Rauch der Taktik verzogen hatte. Er gewann nach 33 Zügen. Vincent Keymer spielte erneut unbeschwert auf gegen Peter Svidler und scheint sich an die Spielstärke seiner Kontrahenten nun gewöhnt zu haben, was enorm wichtig sein wird für seine weitere Entwicklung. Er holte ein recht souveränes Remis gegen den russischen Weltklassespieler. Nicht weniger kompliziert war die Partie Vachier-Lagrave-Vallejo. In einer französischen Verteidigung passierte viel Lavierarbeit ohne dass es einer der Kontrahenten es wagte die Stellung durch Öffnen einer Linie entscheidend zu beeinflussen - Remis. Carlsen führt mich 5,5 Punkten vor Caruana mit 4,5. Offizielle Seite

Anish Giri hat das Shenzen Masters doch noch mit 6,5 Punkten aus 10 Runden gewonnen. In der Schlussrunde spielte alles für ihn und er selbst schlug nach einem stark geführten Endspiel den sonst so soliden Jakovenko, der keine Partie gewann und drei Niederlagen hinnehmen musste. Schützenhilfe leistete Ding Liren für den Niederländer. Er gewann gegen den bisherigen Tabellenführer Harikrishna Pentala nach einer zunächst ausgeglichenen Partie. Ding genügte im Grunde die offene C-Linie um die Partie letztlich zu seinen Gunsten zu entscheiden. Zweiter wurde Harikrishna mit 6 Punkten vor Ding mit 5,5. chess24

Harikrishna Pentala hat durch einen weiteren Sieg seine Chancen auf den Turniersieg vergrößert. Er schlug Yu Yangyi nach einer soliden und positionell starken Leistung. Er führt nun mit 6 Punkten aus 9 Runden, hat aber die schwere Aufgabe in der Schlussrunde gegen Ding Liren mit Schwarz zu bestehen. Ding Liren hatte heute in schweres Leben gegen Jakovenko, der seinen klaren Eröffnungsvorteil nicht in einen Sieg ummünzen konnte. Rapport und Giri spielten remis in einer sehr ausgeglichenen Partie. chess24

Vincent Keymer hat heute in seiner Schwarzpartie gegen Levon Aronian ein souveränes Remis erreicht und seine schachliche Reife in einer nicht leicht zu spielenden Stellung bewiesen. Aronian tauschte früh die Damen um seine langjährige Erfahrung in die Waagschale zu werfen, aber Keymer hielt stand und eher musste Aronian in einem Springerendspiel aufpassen nicht in Nachteil zu geraten. Magnus Carlsen spielte mit Schwarz gegen Georg Meier, der zwar einen Bauern im MIttelspiel gewann aber Carlsen hatte dafür die besseren Figuren. Am Ende eroberte Carlsen die zwei Bauern zurück und stand wohl auf Gewinn, was sich jedoch schwerer entpuppte als gedacht. Statt still zu halten und die Stellung weiter solide zu halten, zog Meier seinen König Richtung Carlsens Mehrbauern und wurde bald mit Mattdrohungen oder Damenverlust konfrontiert, wonach Meier aufgab. Arkadij Naiditsch zeigte einmal mehr wie stark er auch gegen die absolute Weltelite spielen kann. Er schlug Viswanathan Anand in einem Vierspringerspiel sehr überzeugend und offensichtlich top vorbereitet. Die beiden übrigen Partien endeten mit ereignislosen Remis. Carlsen führt nach Anands Niederlage mit einem ganzen Punkt Vorsprung bei 4,5 Punkten. Offizielle Seite

Auf der Insel Rhodos wurde gleich im Anschluss an die Senioren-EM die Senioren-WM der Mannschaften ausgetragen. Es siegte souverän die USA in der Besetzung Shabalov, Benjamin, Novikov, Ehlvest und Yermolinsky in der Ü-50-Klasse mit 17 Punkten vor Italien und Israel. Das deutsche Team, bestehend aus Bönsch, Stangl, Tischbierek, Brendel und Maier, bestätigte den Setzlistenplatz 7. In der Ü-65 gewann Russland vor England und Frankreich. Die deutschen Spieler (Knaak, Vogt, Kiefer und Buchal), am Setzlistenplatz 2, enttäuschten mit Rang 5. Offizielle Seite

Der französische Großmeister Christian Bauer hat das 7-rundige Osteropen in Zürich gewonnen. Er gewann knapp nach Wertung mit 5,5 Punkten vor den punktgleichen GM Predrag Nikolic (Bosnien-Herzegowina) und GM Vadim Shishkin aus der Ukraine. Bester Deutscher wurde IM Stefan Löffler (Bayern München) mit 4,5 Punkten und Platz 9.  chess-results

Die Frage nach dem Turniersieger beim Masters in Shenzen ist nach einem überzeugenden Sieg von Richard Rapport über Tabellenführer Harikrishna nun wieder völlig offen. Zwei Runden vor Schluss führen Anish Giri und der Inder mit je 5 Punkten die Tabelle an. Giri und Ding neutralisierten sich ebenso und Yu überspielte Jakovenko in einem Damengambit, war aber nicht in der Lage den Vorteil in einen Gewinn umzumünzen. chess24

Im wunderschön gelegenen norwegischen Fagernes gab es ein interessantes Schachturnier, das viele gute Spieler angelockt hatte. Es siegte GM Anton Demchenko mit 7 Punkten vor seinem russischen Landsmann Evgeny Alekseev, der 6,5 Punkte erreichte. Den dritten Platz erreichte der Israeli GM Evgeny Postny mit ebenfalls 6,5 Punkten. Deutsche Teilnehmer waren nicht vorort. Offizielle Seite