Der Franzose Maxime Vachier-Lagrave entwickelt sich für Magnus Carlsen immer mehr zum Blitz-Angstgegner. Beim heutigen Auftakt des Superturniers Norway Chess in Stavanger fand das Blitzturnier statt. Überaus souverän setzte sich Vachier-Lagrave mit 7,5 Punkten aus 9 Runden durch und schlug dabei auch Magnus Carlsen, der in besserer Stellung einen Springer einstellte. Levon Aronian und Magnus Carlsen folgen auf den Plätzen zwei und drei mit jeweils 6 Punkten. Auf den letzten drei Plätzen mit je 3 Punkten landeten Caruana, Anand und Grischuk. Die Rangliste bestimmt die Startnummern der Teilnehmer für das morgen beginnende Hauptturnier. Es wird diesmal mit einem besonderen Modus ausgetragen. 2 Stunden für die gesamte Partie. Erst ab dem 61.Zug gibt es ein Inkrement von 10 Sekunden pro Zug. Für einen Sieg gibt es 2 Punkte. Bei Remis gibt es einen Punkt und anschließend eine Armageddon-Partie, nach der der Sieger einen weiteren Punkt erringt. Sicherlich eine neue und spannende Herausforderung für die Akteure. Offizielle Seite

Der Kölner internationale Meister Dieter Morawietz hat die Offene Stadtmeisterschaft der Dom-Metropole am Rhein gewonnen. Er gewann mit 6,5 Punkten aus 7 Runden vor FM Dmitrii Marcziter aus Aachen (6) und dem titellosen Kölner Bernd Nagel mit 5,5 Punkten. Offizielle Seite

Der ukrainische Schachfreund und internationale Meister Dmitry Stets wurde mit 6 Punkten Sieger des Bamberg Opens 2019. Er verwies den hohen und punktgleichen Elofavoriten GM Viktor Laznicka aus Tschechien auf den zweiten Platz. Den dritten Platz sicherte sich dessen Landsmann GM Vojtech Plat mit 5,5 Punkten. Ein tolles Turnier spielte der bestplatzierte Deutsche FM Stefan Mooser vom niederbayerischen Klub FC Ergolding auf Platz 4 mit 5,5 Punkten. Im A-Turnier gab es 104 Teilnehmer. Offizielle Seite

Der frühere deutsche Bundestrainer Großmeister Uwe Bönsch hat das Bodensee-Open in Bregenz mit 7,5 Punkten aus 9 Runden für sich entschieden. GM Raj Tischbierek sorgte mit seinem zweiten Platz für den deutschen Doppelsieg. Er erreichte 7 Punkte wie die drei hinter ihm Platzierten IM Thybo Jesper Sondergaard (Dänemark), GM Vladimir Epishin (Russland) und IM Fabian Bänziger (Schweiz). IM Zoya Schleining wurde beste Dame mit 6,5 Punkten.  Offizielle Seite

Mit dieser Überschrift läßt sich heute die Runde 3 des Kanditatenturniers der Damen umschreiben. Es kam tatsächlich zu vier Weißsiegen, was bei so einem Weltklasseturnier ungewöhnlich ist. Valentina Gunina schlug ihre Landsfrau in der immergrünen und stehts zu inhaltsreichem Spiel führenden Schottischen Partie. Aleksandra Goryachkina spielte hervorragend und kämpfte Kateryna Lagno in einem Endspiel Turm gegen Springer nieder. Erstaunlich, wie der Springer in einem weitläufigen Käfig landete! Überraschend ist auch, dass sich die beiden Muzychuk-Schwestern am Tabellenende wiederfinden. Ihre Chancen in der Partie gegen Tan Zhongyi nutzte Anna Muzychuk nicht und sie musste sich nach ungenauem Spiel geschlagen geben. Mariya Muzychuk verfiel in einer ausgeglichenen Stellung gegen Nana Dzagnidze auf ein nicht ganz korrektes Bauernopfer und diesem materiellen Nachteil konnte sie während der ganzen Partie nicht kompensieren. Goryachkina und Dzagnidze führen mit je 2,5 Punkten doch das ist nur eine Momentaufnahme in einem harten Turnier, das über 14 Runden geht. Offizielle Seite

Es gibt viele Kritiker des deutschen Schachbundes aus dem Bereich der Spieler und auch der Funktionäre. Sicherlich ist nicht alles perfekt und der Rücktritt von Elisabeth Pähtz aus der Nationalmannschaft ist die Konsequenz einer bitter enttäuschten Spitzenspielerin, die gerne Veränderungen gesehen und gespürt hätte. Ein Verband wie der Schachbund und auch die Vereine schmieren ein Schmalhans-Butterbrot, denn Schach muss nunmal ohne Zuschauereinnahmen und vollen Tribünen auskommen und ist auch noch nicht der Sport, der große Sponsoren anzieht. Ehrenamtler und aus solchen besteht ein Großteil des Schachbundes, können sich nicht rund um die Uhr um die Belange und Erfordernisse, die ein solcher Verband braucht, kümmern, wodurch die Mühlen langsam mahlen. Kritik ist schnell ausgesprochen, aber wie sind maßgebliche Veränderungen zu erreichen, wenn das Geld dafür fehlt? Ein Anfang ist gemacht mit dem tollen Schachgipfel, der sehr guten Anklang gefunden hat. Spitzenspieler wurden mit guten Preisgeldern an die Bretter gelockt und alle Schachfans waren auch online mit interessanten Partien aus den Turnieren beschäftigt. Beim Bundeskongress wurde nun Ullrich Krause als Präsident des Deutschen Schachbundes wiedergewählt. chess-international

In Runde zwei des Kandidatenturniers der Frauen gab es zwei Siege. Aleksandra Goryachkina schlug Valentina Gunina bestens vorbereitet in einer Bauernopfervariante des Dameninders. Als Kompensation erhielt Goryachkina freies Figurenspiel und bald eroberte sie den Bauern zurück. Im fortgeschrittenen Mittelpiel hätte Gunina ausgleichen können, machte aber den entscheidenden Fehler. Anna Muzychuk erwischte einen rabenschwarzen Tag. In einem Rossolimo-Sizilianer misshandelte sie die Eröffnung und kam bald in Schwierigkeiten, die sie nicht bewältigen konnte. Dzagnidze gewann verdient. Glück hatte Alexandra Kosteniuk in ihrer Partie gegen Kateryna Lagno, die ihren klaren Vorteil nicht in einen Sieg ummünzen konnte. Eine Partie mit beidseitigen Chancen war Tan Zhongyi gegen Mariya Muzychuk, die mit einem leistungsgerechten Remis endete. Offizielle Seite

Bei der deutschen Pokaleinzelmeisterschaft  gab es eine Überraschung. In der letzten entscheidenden Partie trafen Titelverteidiger und klarer Elofavorit Hagen GM Pötsch und der starke Magdeburger Gordon Andre aufeinander. Letzerer konnte sich mit einer französischen Verteidigung gegen den hohen Favoriten durchsetzen und den Titel erringen. Offizielle Seite

Die deutsche Amateurmeisterschaft ging etwas überraschend bei starker Gegnerschaft an Carmen Voicu-Jagodzinsky (SV Hemer), die wie drei weitere Schachfreunde auf 4 Punkte aus den 5 Runden kam. Am Ende hatte sie die beste Wertung. Platz zwei und drei gingen an Henrik Hesse (SV Mattnetz Berlin) und Max Arnold (SK Ettlingen). Offizielle Seite

Niclas Huschenbeth zeigte seine sehr gute Form auch bei der Deutschen Einzelmeisterschaft und holte wie auch Dmitrij Kollars überragende 8 Punkte aus den 9 Runden. Die Wertung sprach letztlich für den erfahreneren Großmeister, obwohl auch Huschenbeth erst 27 Lenze auf dem Buckel hat. Ganze 2 Punkte dahinter holte sich Alexander Graf den dritten Rang mit 6 Punkten unter den 32 Teilnehmern. Bei den Damen siegte Marta Michna ungeschlagen mit 7 Punkten. Ihre ärgste Widersacherin war Lara Schulze, die hochverdient den zweiten Platz mit 6,5 Punkten holte. Den dritten Platz erreichte überraschend Inken Köhler mit 5,5 Punkten. Offizielle Seite