In einem spannenden und hart umkämpften Karpov-Poikovsky Turnier zu Ehren des Ex-Weltmeisters in der russischen Stadt Poikovsky in Westsibirien gewann knapp auf der Zielgeraden Vladislav Artemiev durch einen faszinierenden Schlussrundensieg über Vladimir Fedoseev mit 5,5 Punkten vor dem lange führenden Dmirty Jakovenko, der ebenfalls 5,5 Punkte erreichte. In dem hervorragend besetzten Einladungsturnier machte Sasikiran Krishnan 50% mit 4,5 Punkten, aber das reichte in diesem ausgeglichenen Turnier schon zum dritten Platz. Mit dem letzten Platz bei 3 errichten Punkten musste der starke Weissrusse Vladislav Kovalev mit Elo 2661 vorlieb nehmen. chess24

Der Hamburger IM Luis Engel ist eines der größten Talente im deutschen Schachsport. Stetig steigerte er in den letzten Jahren seine Elozahl und lag vor der deutschen Jugendmeisterschaft in Willingen bei beeindruckenden 2512. Er scheute die Herausforderung nicht als klarer Favorit anzutreten, weil er wie in einem Interview erwähnt, die schöne Atmosphäre der Jugendmeisterschaften schätzt. Eine tolle und sympathische Einstellung! Manch einer hätte eventuell vor einem möglichen Eloverlust gekniffen. Engel hat bewiesen, dass man als Elofavorit sogar Elo gewinnen kann, wenn man souverän auftritt und 7,5 Punkte aus 9 Runden macht. Solche Meister braucht das Land! Den zweiten Platz in der Königsklasse der Jugend erreichte IM Valentin Buckels (SV Mülheim Nord) mit 6,5 Punkten vor IM Ashot Parvanyan (SK Norderstedt). Bei den jungen Damen U18 konnte sich ebenso souverän WFM Lara Schulze (SK Lehrte) mit 7,5 Punkten vor WFM Antonia Ziegenfuss mit 6,5 und Ha Tanh Nguyen (Medizin Erfurt) mit 6 Punkten. Die übrigen Ergebnisse kann man auf der informativen Seite der Deutschen Schachjugend abrufen. Offizielle Seite

Die Nummer Eins Vietnams Le Quang Liem hat nach einer tollen positionellen Leistung in einem Spanier den Turniersieg an sich gerissen. Er bezwang den bisherigen Tabellenführer GM Sethuraman aus Indien und kam als Einziger auf 7 Punkte. Der Inder musste mit Rang drei vorlieb nehmen. Den zweiten Platz verdiente sich dessen Landsmann Karthikeyan Murali, der in einer hochtaktischen Partie gegen den Iraner Maghsoodloo gewann. Elofavorit Vidit Santhosh Gujrathi kam auf Platz 8 mit 6 Punkten. Bei den Damen war es ebenso spannend. Am Ende setzte sich die Kasachin und Elofavoritin Dinara Saduakassova mit 7,5 Punkten durch. Dahinter platzierte sich Irine Kharisma Sukandar aus Indonesien mit 7 Punkten vor Turmunkh Munkhzul aus der Mongolei mit 6 Punkten. chess24

Bei der Asienmeisterschaft in Xingthai hat sich einiges getan. Der Tabellenführer nach 6 Runden Karthikeyan Murali hat zwei Niederlagen kassiert gegen Sethuraman und gegen Jumabayev. Tabellenführer ist der nun stark auftrumpfende indische Großmeister Sethuraman, der auch seinen Landsmann Gupta Abhijeet bezwingen konnte. Er führt mit 6,5 Punkten, muss jedoch in der Schlussrunde mit Schwarz gegen Le Quang Liem (6) aus Vietnam antreten. Jumabayev (6) spielt an Brett 2 gegen Narayanan (ebenfalls 6 Punkte). chess-results

Aleksandra Goryachkina hat es geschafft und ist zwei Runden vor Schluss bereits Siegerin des Kandidatinnenturniers. Damit ist sie WM-Herausforderin der amtierenden Chinesin Ju Wenjun. Heute genügte der Russin ein Remis gegen Tan Zhongyi. Zunächst stand Goryachkin in der turbulenten Partie sehr bedenklich, am Ende jedoch auf Gewinn, doch sie begnügte sich mit dem nötigen Remis zum Turniersieg durch Zugwiederholung. Goryachkina hatte profitiert von der Niederlage der bisherigen Zweitplatzierten Kateryna Lagno gegen Anna Muzychuk, die nun selbst an zweiter Stelle liegt. Eine weitere krachende Niederlage kassierte die Tabellenletzte Alexandra Kosteniuk gegen Nana Dzagnidze. Ihren zweiten Sieg in Folge erzielte Valentina Gunina mit Schwarz gegen Mariya Muzychuk. chess24

Weltmeister Magnus Carlsen ist überlegener Triumphator des Norway Chess Turniers. Mit 13,5 Punkten siegte er nach dem gegenwärtigen Modus mit Armageddonpartien überlegen mit 3 Punkten Vorsprung. Heute spielte er gegen seinen Herausforderer bei der letzten WM Fabiano Caruana. Nach einem Remis in der Turnierpartie verlor er ausgerechnet in der allerletzten Partie im Armageddon gegen den US-Amerikaner, was die Freude leicht getrübt haben dürfte. In einem Rossolimo-Sizilianer wich Carlsen von seiner sehr häufig gespielten Variante mit 3...g6 ab und spielte diesmal  3...Sf6. Die Stellung spielte Caruana besser in der Kürze der Zeit und gewann verdient im Endspiel. In den Turnierpartien gab es heute nur einen Sieg und zwar von Yu gegen Mamedyarov. Yu hat damit einen verdienten zweiten Platz eingefahren mit 10,5 Punkten vor dem punktgleichen Levon Aronian, der sich im Armageddon mit einem Schwarzremis gegen Anand durchsetzen konnte. Das gleiche gelang Alexander Grischuk gegen Ding Liren, konnte aber die rote Laterne nicht mehr abgeben und blieb punktgleich hinter Mamedyarov mit nur 5,5 Punkten. Mit Weiß im Armageddon siegte Wesley So gegen Vachier-Lagrave, von dem man mehr erwartet hatte nach seiner überragenden Leistung im Blitzturnier zum Auftakt des Events. Offizielle Seite

Endlich hat Magnus Carlsen seine zweite Turnierpartie gewonnen und kam einem Armageddon zuvor. Er schlug Yu in einem aggressiven Abspiel des Slawen mit Bauernopfer. Schade, dass Yu nicht die kritische Varianten mit 8...cb2: spielte. Es wäre interessant gewesen zu sehen, was Carlsen hierzu mit Weiß vorbereitet hatte. Nach Yus Fortsetzung hatte Carlsen hingegen bequemen Vorteil, den er souverän ausbaute und gewann. Für die zweite entschiedene Turnierpartie sorgte Fabiano Caruana, der Levon Aronian in einem Engländer bezwang. Im Armageddon konnte sich Anand mit einem Schwarzsieg über Grischuk durchsetzen und Vachier-Lagrave mit Weiß gegen Ding Liren. Das Schwarzremis brachte die Entscheidung für Wesley So gegen Shakhriyar Mamedyarov. Carlsen führt hausoch bei diesem Modus mit 13 Punkten vor Aronian 9 und Yu mit 8,5 Punkten. Offizielle Seite

Es ist wohl eine Vorentscheidung gefallen in Runde 11 des Kandidatinnenturniers in Kasan. Aleksandra Goryachkina hat bei noch drei austehenden Runden ihren großen Vorsprung von 2,5 Punkten gehalten. Es genügte ihr dabei ein lockeres Remis, bei dem sie immer leichten Vorteil hatte gegen Anna Muzychuk. Die Zweitplatzierte Kateryna Lagno holte gegen den Sweshnikov-Sizilianer von Mariya Muzychuk auch nicht mehr als Remis heraus. Einen verdienten Sieg erzielte die Chinesin Tan Zhongyi gegen die Ex-Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk, die auch in dieser Partie viel zu unachtsam spielte. Einen etwas glücklichen Sieg verbuchte Valentina Gunina gegen Nana Dzagnidze in der längsten Partie des Tages. chess24

Ding Liren ist "eigentlich" Tabellenführer beim Norway Chess Turnier, wenn man nach den normalen Maßstäben des Turnierschachs messen würde, denn nach seinem Weißsieg in einer spektakulären Partie gegen Mamedyarov steht der Chinese ungeschlagen bei zwei Siegen. Eigentlich eben, denn Carlsen liegt nach dem diesjährigen Norway Chess-Modus deutlich vorne. Der norwegische Weltmeister hat erst eine Turnierpartie gewonnen, zeigt sich jedoch als wahrer Armageddon-König, denn alle seine sechs Armageddon-Partien spielte er mit Schwarz entweder mindestens Remis oder gewann mit Weiß. So auch gestern in Runde 7. Er setzte sich bei zwei Remis gegen Wesley So durch das Schwarzremis im Armageddon durch wie auch Aronian gegen Yu. Carlsen nutzt also den auf ihn zugeschnittenen Modus - nur gut, dass Carlsen nicht nur in Norwegen Turniere spielt. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Modus nicht um sich greift. Ihre Armageddon-Weißpartien gewannen Caruana gegen Anand und Vachier-Lagrave gegen Grischuk. Carlsen führt mit 11 Punkten vor Aronian 9 und Yu mit 8,5 Punkten. Ding folgt mit 7,5 Punkten. Offizielle Seite

Es sind nun 10 Runden in Kasan absolviert beim Kandidatenturnier der Frauen und Aleksandra Goryachkina kommt ihrem großen Ziel Runde um Runde näher. Bei ausstehenden vier Runden hat sie nach wie vor 2,5 Punkte Vorsprung. Heute erzielte sie ein wichtiges Schwarzremis gegen die Zweitplatzierte Kateryna Lagno. Den einzigen Partiegewinn erzielte heute Alexandra Kosteniuk gegen Valentina Gunina. Letztere stand nach der Eröffnung sehr gut, verpasste einige tolle Möglichkeiten und spielte in der Folge sehr schlecht, was in einer verdienten Niederlage mündete. chess24