Die Russian Higher League ist ein 9-rundiges Open, das in Jaroslawl ausgetragen wurde. Die fünf Erstplatzierten qualifizieren sich für das russische Superfinale (russische Meisterschaft). Beeindruckendes Schach zeigten die beiden Turniersieger, die jeweils 6,5 Punkte erreichten, nämlich Alexandr Predke und Alexey Sarana. Die folgenden Qualifikationsplätze mit je 6 erreichten Punkten holten Alexey Dreev, Alexander Motylev und Kirill Alekseenko. chess24

Es gab in Zagreb schon ganz tolle Runden und Partien mit aufregendem Schach. Runde 10 war leider keine solche Runde und alle Partien verliefen recht ruhig und weitgehend sehr ausgeglichen. Alle endeten mit Remis. Im mit Spannung erwarteten Duell der Spitzenreiter Wesley So gegen Magnus Carlsen spulten die Kontrahenten eine Nimzoindisch-Variante ab, die zu völligem Ausgleich führte. Offensichtlich wollten beide ihre Tabellenposition nicht riskieren. Erwähnenswert ist, dass Mamedyarov die Skaninavische Verteidigung gegen Fabiano Caruana riskierte, aber mehr als leichten Eröffnungsvorteil holte der Vizeweltmeister nicht heraus. Ähnlich verlief die Schwarzpartie von Nepomniachtchi, der Caro-Kann mit Sf6 und ef6:, was in der Weltklasse bei Turnierpartien sehr selten anzutreffen ist. Vachier-Lagrave holte letztlich nichts heraus. Carlsen steuert morgen einem weiteren beeindruckenden Turniersieg entgegen und hat es als Weißspieler mit Vachier-Lagrave zu tun. Offizielle Seite

Die 32. Auflage des Leon Masters wird im Schnellschachmodus ausgetragen. Die Kontrahenten haben 20 Minuten Bedenkzeit für die gesamte Partie plus 10 Sekunde pro Zug. Im ersten Halbfinale konnte sich Vassily Ivanchuk bereits gestern gegen den jungen Inder Nihal Sarin mit 2,5:1,5 durchsetzen. Mit dem gleichen Ergebnis siegte heute der Jungstar aus dem Iran Parham Maghsoodloo gegen den Spanier Jaime Santos Latasa. Das Finale folgt morgen. Offizielle Seite

Der junge Ungar Richard Rapport, nun schon seit einiger Zeit die Nummer Eins seines Landes hat nach einem Schwarzsieg über den starken Russen Ernesto Inarkiev, die Führung auf der chinesischen Insel Hainan übernommen. In einerm eigenwilligen Aufbau in einem Dameninder übernahm er bald die Initiative und gewann im Königsangriff. Die übrigen Partien endeten mit Remis. chess24

Heute hat Shakhriyar Mamedyarov endlich seinen ersten Sieg errungen und den letzten Tabellenplatz verlassen. Er schlug Viswanathan Anand, den er wohl schon in der Eröffnung am falschen Fuß erwischt hatte. Jedenfalls war Mamedyarov besser vorbereitet in einem angenommenen Damengambit und opferte dann in aussichtsreicher Stellung die Qualität, wonach Anand sich schlecht verteidigte und verdient verlor. Magnus Carlsen lieferte sich mit Levon Aronian ein hochklassiges Duell auf Augenhöhe, in der sich beide nichts schenkten und mit einem gerechten Remis endete. Eine gute Gewinnchance hatte Ding Liren mit Schwarz gegen Fabiano Caruana, versäumte aber die vielversprechendsten Fortsetzungen. Karjakin-Giri endete ebenfalls, wie schon beinahe erwartet, völlig ereignislos in einem Remis. Alleiniger Tabellenletzter ist jetzt Hikaru Nakamura nach dem Remis gegen Vachier-Lagrave. Offizielle Seite

GM Matthias Blübaum hat einen schönen Erfolg gefeiert, indem er das 48. Herforder Sparkassenopen zum vierten Mal gewann. Er machte souveräne 8 Punkte und verwies IM Ilja Schneider (7,5) und GM Vladimir Epishin (7) auf die Plätze zwei und drei. Mehr lesen: Pressebericht

Vor dem Länderkampf gegen Aserbaidschan wusste das deutsche Team, dass es sich eine harte Nuss als Gegner ausgesucht hat. Dass die Gäste jedoch so souverän auftreten und Deutschland eine klare 7,5:17,5-Niederlage beibringen würden, konnte niemand ahnen, denn die Eloabstände waren nicht allzuhoch zwischen den Kontrahentinnen. Auf deutscher Seite muss man Sarah Hoolt hervorheben, die mit 2,5 Punkten aus vier Partien ein sehr gutes Resultat erzielte. Jana Schneider kam nur in der Schlussrunde zum Einsatz und holte ein Remis gegen die starke Gulnar Mammadova. Etwas überfordert bei diesen Gegnerinnen war Annemarie Mütsch, die alle fünf Partien und in der Schlussrunde sogar mit Weiß eine Kurzpartie verlor. Insgesamt eine auch in dieser Höhe verdiente NIederlage gegen ein Team, das enorme Turnierhärte zeigte. Es gibt viel zu tun für die Trainer der Frauen-Nationalmannschaft. Jammerschade, dass Elisabeth Pähtz, Zoya Schleining und Marta Michna nicht mehr wollen bzw. nicht mehr berücksichtigt werden. Ein voranschreitende Spitzenspielerin brächte vermutlich auch für die anderen Spielerinnen einen Motivationsschub. Von einer Krise zu sprechen ist zu früh. Die nächsten Ergebnisse in den Mannschaftswettbewerben werden zeigen, welche Perspektiven in Zukunft zu erwarten sind. Offizielle Seite

Magnus Carlsen und Wesley So sind die Männer der Stunde bei der Grand Chess Tour in Zagreb. Wesley So spielte eine tolle Partie, in der seine Strategie voll aufging gegen Hikaru Nakamura. Der 25-jährige spielt stabiler und positionell reifer als noch vor ein paar Jahren. In den entscheidenden Momenten in dieser Partie entwickelte er auch die nötige Dynamik, die Nakamura letztendlich auch keine Chance ließ. So hat nun 5,5 Punkte aus den 7 Runden und liegt einen halben Zähler hinter Weltmeister Carlsen, der den sehr schwer zu schlagenden Weißspieler Ding Liren bezwang. Zunächst hatte Ding leichten Vorteil in einem Katalanen, doch Carlsen glich aus und Carlsen hatte nach dem Damentausch das Läuferpaar und leichten Vorteil im Endspiel, den er ausbaute und sicher in einen ganzen Punkt verwandelte. Carlsen hat nun gewaltige 2881 Elo in der Live-Tabelle, 62 Punkte vor Caruana. Der Vizeweltmeister schaffte ein sehr glückliches Remis gegen Ex-Weltmeister Viswanathan Anand, der immer noch keine Partie gewinnen konnte. Eine Art Selbstzerstörung betrieb Shakhriyar Mamedyarov, der gegen Anish Giri eine krachende Niederlage bezog und bereits nach 31 Zügen aufgeben musste. Die übrigen Partien endeten mit Remis. Erstaunlich ist, dass die Taktikmonster Mamedyarov und Nakamura mit 2,5 Punkten auf den letzten Plätzen stehen. Offizielle Seite

Beim Danzhou-GM-Turnier haben Vladislav Artemiev und Richard Rapport Siege errungen. Der junge Russe spielte eine sehr aktive und starke Partie. Schon in der Eröffnung legte er den Grundstein für den Sieg über Vidit. Damit hat er seinen Score ausgeglichen. Richard Rapport gewann gegen den "Prügelknaben" Bassem Amin aus Ägypten, der gute Möglichkeiten zum Ausgleich versäumte und nun mit nur einem Remis auf der Habenseite Letzter ist. Rapport hingegen hat nun ebenfalls 2,5 Punkte wie die führenden drei Chinesen. chess24

Es ist sicherlich immer etwas besonderes, auch innerhalb der Topelite, wenn man gegen den Weltmeister antritt. Oft ist es erstaunlicherweise so, dass die Elitespieler, die innerhalb eines Jahres recht wenig klare Fehler machen, ausgerechnet gegen Weltmeister Carlsen außergewöhnlich heftig patzen. Das war in Giri-Carlsen so und heute auch in Nepomniachtchi-Carlsen. Der sonst recht umsichtige Nepomniachtchi nahm ein Bauernopfer des Weltmeister mit dem falschen Bauern, wonach Carlsen sofort klar auf Gewinn stand. Hätte er korrekt mit dem anderen Bauern geschlagen, wäre die Stellung ausgeglichen gewesen. Es sollte heute der einzige Sieg bleiben. Nun führt Carlsen mit 5 Punkten einen halben Zähler vor  und strebt damit nach einem weiteren Turniersieg. Einen großer Fehler und zwar in der Eröffnung, machte auch Wesley So. Sergey Karjakin hätte mit 21.Tf5: den Tag für sich entscheiden können, doch auch er sah diese Möglichkeit nicht und die Partie wurde remis. Offizielle Seite