Bei den internationalen Bayerischen Meisterschaften gibt es nach 8 Runden eine ukrainische Doppelspitze mit Pavel Eljanov und Vitaliy Bernadskiy. Pavel Eljanov ließ dem US-Amerikaner Timur Gareyev in einem Sizilianer keine Chance und gewann nach bereits 26 Zügen. Bernadskiy gewann mit etwas Glück, denn sein Gegner Demchenko hatte nach der Eröffnung klaren Vorteil und verlor danach völlig den Faden. Luis Engel hatte lange Zeit sehr zu kämpfen und alles sah nach einer klaren Niederlage aus gegen den Inder GM Sethuraman, aber dieser spielte sehr schwach weiter und konnte seinen klaren Vorteil einfach nicht verwerten. Engel nutzte seine sich bietende Chance und erreichte ein glückliches Remis. Für eine Überraschung sorgte FM Ulrich Weber, der GM Mihail Marin mit den schwarzen Steinen bezwingen konnte. Gata Kamsky zeigte erneut, dass er Probleme mit jungen Indern hat. Er kam gegen den jüngsten GM der Welt Dommaraju Gukesh (13) nicht über ein Remis hinaus. Offizielle Seite

Der 19-jährige russische Großmeister Alexey Sarana hat überraschend das Finale der diesjährigen Karpov-Trophy im französischen Cap d'Agde gewonnen. In der Vorrunde hatte er sich durch Erreichen des vierten Platzes für das Halbfinale qualifiziert und dort Sarin Nihal mit 3,5:2,5 bezwungen. Der ägyptische GM Bassem Amin hatte überraschend den Sieger der Vorrunde Etienne Bacrot im zweiten Halbfinale mit 2,5:1,5 geschlagen. Das Finale war dann mit 2:0 eine klare Sache für Sarana. chess24

Der heutige Tag bei der Fischer-Random Schachweltmeisterschaft war kein langer, denn beide Duelle wurden ziemlich schnell entschieden, denn der Vorsprung war bei beiden schon von den Vortagen beträchtlich. Wesley So stand auch heute in der ersten Partie mit Schwarz gegen Magnus Carlsen auf Gewinn, begnügte sich aber mit einem Remis. In der zweiten besiegelte er mit einem klaren Sieg, dem vierten bereits in diesem Finale, den hochverdienten Gewinn des ersten offiziellen Fischer-Random Weltmeistertitels mit einem gewaltigen 13,5:2,5 über Carlsen. Im Duell um Platz drei siegte Ian Nepomniachtchi mit 12,5:5,5 gegen Fabiano Caruana. Offizielle Seite

Die russischen Team haben beide den Europameistertitel errungen. Die russischen Herren gewannen ihr Match gegen Polen mit 2,5:1,5, wobei Kirill Alekseenko für den einzigen Sieg des Duells sorgte. Er bezwang Kacper Piorun mit den weißen Steinen. Die tragische Figur der letzten Runde war Vassily Ivanchuk bei den Ukrainern im Match gegen Kroatien. Er stand klar auf Gewinn gegen Ivan Saric, konnte aber die Partie einfach nicht gewinnen und Saric baute am Ende eine Festung mit Turm und Bauern gegen die Dame Ivanchuks. Hätte Ivanchuk gewonnen, dann wäre die Ukraine Europameister geworden. So wurde es der zweite Platz nach dem 2:2 gegen Kroatien. Die Bronzemedaille erreichte England nach einem knappen 2,5:1,5 gegen Deutschland. Daniel Fridman erwischte nicht seinen besten Tag und verlor relativ deutlich mit Weiß gegen David Howell. Für Deutschland blieb am Ende ein guter 8. Platz. Bei den Damen war die Sache etwas eindeutiger. Russland gewann in der Schlussrunde klar mit 3,5:0,5 gegen die Türkei und sicherte sich den Titel mit einem Zähler Vorsprung auf Georgien. Den dritten Platz erreichte Aserbaidschan mit einem weiteren Punkt dahinter. Deutschland schloss mit einem 3,5:0,5 gegen Belgien ab und landete auf dem 21. Platz unter den 32. Nationen. Offizielle Seite

Die beiden deutschen Teams erlebten gestern einen alptraumhaften Spieltag bei der Team-EM in Georgien. Die deutschen Männer verpassten ein mögliches 2:2 gegen die Ukraine. Rasmus Svane war wieder der Unglücksrabe der Mannschaftspunkte kostete wie schon beim Duell gegen Russland. Er spielte stark in der Eröffnung und gewann eine Figur. Als es dann aber hieß eine kritische Stellung mit einem genauen Zug zu sichern und quasi den Gewinn sicherzustellen, versagten Svane die Nerven und er griff derart fehl, dass er die Partie sogar noch verlor. Es stellt sich die Frage warum der Bundestrainer nicht die nominell stärkste Mannschaft für die entscheidenden Kämpfe gegen Russland und die Ukraine aufgestellt hat. Vor Svane hatte Georg Meier gegen Volokitin in einer schwierigen Partie verloren, womit es eine 1:3-Niederlage setzte. Deutschland rutscht auf den 5. Platz ab, hat aber immer noch Medaillenchancen. Eine katastrophale Leistung gegen das nominell sehr schwache Team Georgien 3 zeigten die deutschen Damen. Sie verloren mit 1,5:2,5 obwohl keine der Gegnerinnen mehr als 2000 Elo aufweisen konnte. Elisabeth Pähtz wird sehr schmerzlich vermisst...Offizielle Seite

Wesley So hat dem Weltmeister Magnus Carlsen am zweiten Tag der Fischer-Random-WM zwei venichtende Niederlagen beigebracht und hat nun einen kaum noch aufzuholenden Vorsprung von 10,5:1,5 Punkten. Carlsen wirkte fahrig und agierte vor allem in der zweiten Partie des Tages viel zu unbedacht und aggressiv. Der kühle Wesley So, der solide spielt und klare Strukturen anstrebt, musste im Grund nur die unsolide Spielweise des Weltmeisters bestrafen, was natürlich eine Kunst für sich darstellt und alles andere als leicht ist. Nun folgen 4 Partien mit 15 Minuten + 2 Sekunden (pro Zug) Bedenkzeit. Hier gibt es für einen Sieg 2 Punkte. Selbst wenn Carlsen alle Partien mit dieser Bedenkzeit gewinnen sollte, wäre So immer noch in Führung. Das Nervenkostüm von Carlsen dürfte angeschlagen sein und ihn eventuell zu weiterem, vielleicht unsolidem Angriffsschach verleiten. Wesley So scheint der ideale Mann zu sein, der Carlsen in die Schranken weist. Im Duell um den dritten Platz konnte Ian Nepomniachtchi eine Partie für sich entscheiden und einen 7,5:4,5-Vorsprung herausspielen. Offizielle Seite

Bei der offenen internationalen bayerischen Meisterschaft am Tegernsee hat es einen Führungswechsel gegeben. Tabellenführer Bernadskiy kassierte eine krachende Niederlage gegen den us-amerikanischen Blindspielspezialisten Timur Gareyev. Der führt gemeinsam mit Sergei Azarov, der Leon Mons bezwingen konnte. Beste Deutsche sind nun GM Mathias Womacka und IM Luis Engel, die ihre Partien gewinnen konnten und in der Verfolgergruppe mit 5 Punkten liegen. Gata Kamsky wurde von GM Sandipan Chanda abgeblockt und schaffte nur ein Remis und hat nun 4,5 Punkte. Offizielle Seite

Nach seinem überaus souveränem Auftritt im Halbfinale konnte man schon erahnen, dass der US-Amerikaner Wesley So ein sehr harter Brocken für Weltmeister Magnus Carlsen im Fischer-Random WM-Finale werden würde. Nach zwei Partien liegt So nach einem Sieg in der zweiten Partie mit 4,5:1,5 vorne. Diese Gewinnpartie war derart taktisch geprägt und unübersichtlich, dass  man als Zuseher so gut wie gar nicht wusste, was nun Sache war, wenn man keine Engine mitlaufen ließ. Im 35. Zug beging Carlsen dann den entscheidenden Fehler und So verwertete sicher zur jetzigen Führung. Eine sehenswerte, erstaunliche Partie! Carlsen hat nun die Gelegenheit zweimal mit einer Bedenkzeit dieser Punkte-Gewichtung zurückzuschlagen. Es werden je 4 Partien mit drei unterschiedlichen Bedenkzeiten gespielt. Im Duell um Platz drei steht es nach zwei entschiedenen Partien 3:3 zwischen Ian Nepomniachtchi und Fabiano Caruana. Offizielle Seite

Faszinierende Partien und ein hochspannender Mannschaftskampf war das Duell zwischen Deutschland und Russland. Es hätte durchaus einen deutschen Sieg geben können, aber das wäre vielleicht zu viel des Guten gewesen. In der Partie zwischen Daniil Dubov und Rasmus Svane stand der Russe schnell nach einer offensichtlich vorbereiteten Variante nach 12 Zügen klar besser. Danach spielte Dubov allerdings erstaunlich schwach weiter und Svane kam wieder ins Spiel, versäumte dann aber die besten Verteidigungszüge und Dubov war danach voll auf der Höhe und gewann auf brillante Weise mit einem Turm weniger. Vorher hatten Daniel Fridman gegen Kirill Alekseenko und Georg Meier gegen Maxim Matlakov lockere Remis erreicht. Eine großartige Partie gelang dem kreativen Kopf Liviu-Dieter Nisipeanu gegen den zuletzt sehr stark agierenden Nikita Vitiugov. Die deutsche Nummer Eins sorgte für den hochverdienten Ausgleich gegen das russische Team, das Tabellenführer bleibt. England und die Ukraine haben nun mit Deutschland gleichgezogen nach Siegen über Armenien bzw. Tschechien. Die deutschen Damen verloren ihr Match gegen die Türkei mit 1,5:2,5. Offizielle Seite

Die alljährliche Karpov-Trophy in Cap'd Agde war auch in diesem Jahr reizvoll besetzt mit 8 starken Spielerinnen und Spielern, darunter die deutsche Nummer Eins im Frauenschach Elisabeth Pähtz. Es ist ein doppelrundiges Schnellturnier indem sich die besten Vier für das Finale qualifizieren. Es konnten sich die vier teilnehmenden Männer qualifizieren was keine Selbstverständlichkeit war, denn auch die weltbeste Schachspielerin Hou Yifan nahm am Turnier teil. Sarin Nihal hatte im Schnellschach vor dem Turnier noch eine vergleichsweise schwache Elo von 2285, aber erreichte den zweiten Platz mit 9 Punkten hinter dem Sieger Etienne Bacrot, der 10 Punkte erreichte. Platz drei ging an Bassem Amin mit 8,5 vor Alexey Sarana mit 8 Punkten. Dahinter folgen Hou Yifan mit 7 und Elisabeth Pähtz mit 6,5 Punkten, was ein gutes Ergebnis darstellt, weil sie neben Nihal die schwächste Schnellschachelo hatte. chess24