Beim 4. Paytakht-Cup in der iranischen Hauptstadt Teheran gab es eine kleine Überraschung. Die frühere langjährige Nummer Eins GM Ehsan Ghaem Maghami gewann knapp mit 7 Punkten vor dem klaren Elofavoriten GM Parham Maghsoodloo. Den dritten Platz belegte deren Landsmann GM Masoud Mosadeghpour mit 6,5 Punkten. chess-results

Am gestrigen Tag wurden die Erstrundenduelle abgeschlossen und zu den schon am Vortrag Qualifizierten gesellten sich David Navara, der Nikita Vitiugov mit 3:1 bezwang, was eine Überraschung darstellt, weil Vitiugov zuletzt sehr gute Form gezeigt hatte. Alexander Grischuk schaltete Radoslaw Wojtaszek mit 2,5:1,5 aus. Das spannendste Duell war das zwischen dem Weltcup-Sieger 2019 Teimour Radjabov und dem zu allem fähigen Daniil Dubov. Letzerer gewann mit 4,5:3,5. Schließlich setzte sich der Chinese Yangyi Yu noch gegen Dmitry Jakovenko mit 2,5:1,5 durch. Im Viertelfinale konnte Maxime Vachier-Lagrave durch einen Schwarzsieg über Veselin Topalov als einziger vorlegen. Es war eine völlig unnötige Niederlage des Bulgaren, denn nach 26. Zügen hatte er noch eine vielversprechende Stellung. Die übrigen Paarungen endeten mit Remis. Offizielle Seite

Der 34-jährige Ukrainer Anton Korobov hat als klarer Außenseiter und Underdog inmitten der Weltklassespieler das Schnellschachturnier für sich entschieden und mit 12 Punkten und 2 ganzen Zählern Vorsprung abgeschlossen. Dass der Großmeister das Potential dazu mitbringt, hat er vielfach bewiesen, auch durch die bisher höchste von ihm erreichte Elozahl von 2723 im Januar 2014. Hinter ihm platzierten sich gleich drei Größen mit je 10 Punkten, nämlich Anish Giri, Levon Aronian und Shakhriyar Mamedyarov. Wesley So musste mit 6 Punkten die rote Laterne tragen. Morgen startet das Blitzturnier. Offizielle Seite

Auch in Bukarest hat sich ein Teil der Weltklassespieler versammelt um ihre Kräfte am Brett zu messen. Das Superbet Rapid- & Blitzturnier ist die sechste Etappe der Grand Chess Tour 2019 und besteht aus einem 9-rundigen Schnell- und 18-rundigem Blitzturnier. Nach drei Runden hat sich Anish Giri mit 5 Punkten an die Spitze gespielt. Dahinter lauern Levon Aronian, Anand Viswanathan und Anton Korobov mit 4 Punkten. Am Tabellenende mit nur einem Punkte liegen der frisch gebackene Fischer-Random-Weltmeister Wesley So und Vladislav Artemiev. Offizielle Seite

Vier Spieler haben nur ein kurzes Gastspiel in Hamburg gegeben und wieder die Heimreise nach Niederlagen antreten müssen. Ein klares Aus gab es für Hikaru Nakamura gegen Veselin Topalov. Auch in der zweiten Partie stand Nakamura nur mit dem Rücken zur Wand, so dass er sich ins Remis fügte und die Niederlage akzeptierte. Ähnlich war es bei Yi Wei gegen Vachier-Lagrave. Es war der Chinese selbst, der eine Zugwiederholung anstrebte, weil er mit Weiß schelchter stand. Ganz anders verlief Nepomniachtchi-Duda. Es sah sehr gut aus für den Russen der schönen Stellungsvorteil hatte, doch Duda spielte zäh und schaffte dann nach langen 132 Zügen das nötige Remis zum Weiterkommen. In die nächste Runde eingezogen ist auch Peter Svidler, der keinerlei Probleme hatte seine Partie gegen Harikrishna ausgeglichen zu gestalten. Alle übrigen Akteure müssen in den Tiebreak. Offizielle Seite

Nach dem letztjährigen Kandidatenturnier in Berlin gibt es gegen Ende des Jahres 2019 das nächste internationale Highlight für die deutschen Schachfans. Schon gestern gab es die Pressekonferenz mit dem Präsidenten des deutschen Schachbundes und dem Fide-Präsidenten. Die 16 Weltklassespieler haben heute in Hamburg im Theater Kehrwieder in der geschichtsträchtigen Speicherstadt die erste Runde des Fide Grand Prix gespielt. Gleich wurde die Hälfte der Partien in den reizvollen Duellen entschieden. Für eine Überraschung sorgte Veselin Topalov, der der einzige Spieler war, der seine Partie mit den schwarzen Steinen gegen keinen Geringeren als Hikaru Nakamura gewinnen konnte und das auf recht klare Art und Weise in einem Spanier. Ein höchst erstaunliches Konzept zeigte Maxime Vachier-Lagrave im Naijdorf-Sizilianer mit Weiß gegen Yi Wei. Er "täuschte" mit 6.g3 ein Läuferfiancchetto an, spielte den Läufer jedoch dann nach c4 und siegte damit sehenswert. Der stets zu taktischen Scharmützeln aufgelegte Russe Ian Nepomniachtchi zog heute den Kürzeren gegen den jungen ehrgeizigen Polen Jan-Krzysztof Duda, obwohl dessen Eröffnungskonzept nicht das Beste zu sein schien in einer englischen Eröffnung. Nepomniachtchi fand aber kein Rezept und sah sich nach einem übemotiviertem Bauernopfer plötzlich in einer Verluststellung, die er nicht mehr reparieren konnte. Seine ganze Routine spielte Peter Svidler aus gegen Pentala Harikrishna und gewann souverän in einer italienischen Partie. Einen wilden Kampf mit beidseitigen Chancen lieferten sich Radoslaw Wojtaszek und Alexander Grischuk, wobei Letzterer mal auf Gewinn stand. Am Ende wurde es Remis wie in den übrigen Duelllen auch. schachbund

Im englischen Ort Hull fand ein GM-Turnier statt, das vom tschechischen GM Vojtech Plat mit 6,5 Punkten dominiert und gewonnen wurde. Hinter ihm platzierten sich die beiden Schotten GM Matthew Turner mit 5,5 und IM Andrew Greet mit 5 Punkten. chess24

Der ungarische Großmeister Oliver Mihok (SK Erfurt) hat das Schach Open in Leer mit 6 Punkten vor dem punktgleichen Spartak Grigorian (SV Werder Bremen für sich entschieden. Den dritten Platz verdiente sich der ungarische IM Gabor Nagy mit 5,5 Punkten. Enttäuschend verlief das Turnier für den Vielspieler GM Vladimir Epishin, der nur Rang 7 und 5 Punkte erreichte. Elofavorit GM Vitaly Kunin landete gar nur auf Platz 21 mit 4,5 Punkten. Offizielle Seite

Figueira da Foz ist ein Küstenort der zwischen den beiden großen Städten Porto und Lissabon liegt. Das international gut besetzte Open gewann der Pole IM Maciej Klekowski mit 7,5 Punkten vor GM Karen Grigorjan aus Armenien mit 7 Punkten. Den dritten Platz eroberte Klekowskis Landsmann Krzysztof Jakubowski mit 6,5 Punkten. Die kanadische Schachlegende GM Kevin Spraggett, der über eine interessante Homepage verfügt, landete auf Rang 8. chess24

Der 25-jährige ukrainische Großmeister Vitaliy Bernadskiy hat die Offenen Internationalen Bayerischen Schachmeisterschaften gewonnen. Er gewann mit 7,5 Punkten vor seinem punktgleichen Landsmann Pavel Eljanov, der noch im März 2016 die gewaltige Elo von 2765 aufzuweisen hatte. Den dritten Platz unter elf Punktgleichen mit je 7 Punkten sicherte sich der Iraner GM Pouya Idany. Bester Deutscher wurde GM Michael Prusikin (BCA Augsburg) einen Platz vor IM Luis Engel (Hamburger SK). Elofavorit Gata Kamsy kam auf den 10. Rang. Arg gebeutelt wurde GM Mihail Marin, der in der Schlussrunde gegen den 12-jährigen Inder (Kamskys Gegner aus Runde 1) Vuppala Prraneeth in nur 24 Zügen verlor und auf Platz 120 landete. Beste Dame wurde die Inderin IM Rout Padmini mit starken 6,5 Punkten und Platz 23. Offizielle Seite