In der nordböhmischen Stadt Teplice in Tschechien findet derzeit wieder ein stark besetztes Open statt. Nach vier Runden haben sich drei der Favoriten an die Spitze gespielt und auch ein Außenseiter. Die Großmeister Kamil Dragun (Polen), Sengupta Deep (Indien), Tamir Nabaty (Israel) und der englische FM Ezra Kirk (Bezwinger von GM Maxim Turov). Eine gute Rolle spielen auch die deutschen Internationalen Meister Tobias Hirneise und Hannes Langrock, die beide 3,5 Punkte aufzuweisen haben. Offizielle Seite

Levon Aronian ist ein bärenstarker Weißspieler und in Bestform. Das bekam Ex-Weltmeister Vladimir Kramnik in einem Semi-Tarrasch zu spüren. Allerdings hatte der Russe nicht seinen Sahnetag und leistete sich Fehler, die Aronian gnadenlos ausnutzte und mit diesem Sieg zu Nakamura aufschloss, der in einem etwas besseren Endspiel gegen Karjakin nicht über ein Remis hinauskam. Weltmeister Magnus Carlsen musste einsehen, dass man mit dem Londoner System kaum einen Weltklassemann wie Maxime Vachier-Lagrave in einer Turnierpartie in Verlegenheit bringen kann. Er hatte nie eine Gewinnchance in der Partie. Anish Giri ließ vermutlich wieder einen halben Punkt liegen, weil er ein Endspiel mit Turm und Läufer schlecht behandelt hat. Wesley So hatte nach den ungenauen Fortsetzungen des Niederländers keine Mühe zu remisieren. Eine starke Partie spielte Viswanathan Anand mit Schwarz gegen Fabiano Caruana, der sich vom Ex-Weltmeister an die Wand spielen ließ und nun wie dieser bei -1 steht. chess24

Die amerikanische Kontinentalmeisterschaft findet in diesem Jahr in der zweitgrößten Statt Kolumbiens statt - In der 2,4-Millionenstadt Medellin. Elofavorit ist der Venezuelaner Eduardo Iturrizaga vor Axel Bachmann aus Paraquay und dem Peruaner Emilio Cordova. Einer der Favoriten ist sicherlich Lazaro Bruzon Batista aus Kuba und auch Samuel Sevian, der junge GM aus den USA wird ein Wörtchen mitreden wollen. chess24

Nach der stürmischen vierten Runde bewegten sich die Akteure in Runde fünf wieder in ruhigem Fahrwasser. Es kam zu einer Remisrunde mit sehr ausgeglichenen Partien. Weltmeister Carlsen, der gegen Anish Giri fast nie in Verlegenheit bringen kann, konnte auch diesmal keinen Vorteil herausholen. Eine interessante Partie lieferten sich Karjakin und Caruana in der russischen Verteidigung. Am Ende enstand ein Turmendspiel mit Mehrbauern für Karjakin, das jedoch nicht zu gewinnen war. Somit blieb in der Tabelle alles beim Alten. Nakamura führt jetzt mit 3,5 Punkten vor Aronian und Kramnik mit 3. chess24

Der Sechsligist Bad Emstal / Wolfenhagen konnte seinen Titel bei den Deutschen Bllitzmannschaftsmeisterschaften in Herford verteidigen. Das Team um die GM Alexander Zubov, Sergei Rublevky und Pavel Maletin sowie den  jungen IM Danylo Shkuran gewann den Titel ungeschlagen vor dem Bundesligisten Solingen. Nur zwei Unentschieden in 25 Runden gibt des siegreiche Team ab. Und auch alle Einzelwertungspreise an den ersten vier Brettern gehen an die Teammitglieder. Offizielle Seite.
http://www.schach.com/herford/

Die Deutschen Jugendmeisterschaften fanden in diesem Jahr in Willingen statt. In einem spannenden Turnier mit 28 Teilnehmern konnte sich in der U18-Klasse Elofavorit IM Roven Vogel mit 7 Punkten aus 9 Runden durchsetzen. Zweiter wurde FM Leonid Sawlin mit 6,5 Punkten vor FM Raphael Lagunov (6). In der weiblichen Königsklasse U18 siegte WFM Theodora Rogozenco mit 8 Punkten vor Olga Weis mit 7 und WFM Fiona Sieber mit 6,5 Punkten. Die weiteren Titelträger entnehme man bitte der Homepage der deutschen Schachjugend. Offizielle Seite

Die Europameisterschaft 2017 in Minsk war enorm stark besetzt und fand in Maxim Matlakov aus Russland einen hochverdienten Sieger, auch wenn er in der Schlussrunde gegen den neuen Vize-Europameister Baadur Jobava (Georgien) bange Momente zu überstehen hatte um das Remis zu erreichen. Beide Spieler holten großartige 8,5 Punkte aus 11 Runden. Den dritten Platz machte Vladimir Fedoseev, der in Runde fünf und sechs zwei Niederlagen kassiert hatte und dann eine unglaubliche Aufholjagd startete. In den letzten 5 Runden gewann er jeweils gegen namhafte, starke Großmeister und hatte am Ende auch 8,5 Punkte. Dahinter auf Platz vier Daniel Fridman, der ein tolles Turnier spielte, ungeschlagen blieb und seine Leistung mit einem starken Schlussrundensieg über Igor Kovalenko krönte. Hervorragend spielten auch Vitaly Kunin (Rang 14) und Matthias Blübaum (Rang 12), die beide 8 Punkte machten. Kunin bezwang den starken Aserbaidschaner Rauf Mamedov und Blübaum schlug Arkadij Naiditsch. Rasmus Svane, Dennis Wagner und Elisabeth Pähtz holten 6,5,  Rainer Buhmann und Alexander Donchenko 6 Punkte. Offizielle Seite

Es war die spektakulärste Runde eines Topturniers, die man in den letzten Jahren gesehen hat. Was aber Levon Aronian gezeigt hat war beinahe überirdisches Schach. Er wartete gegen den Weltmeister Magnus Carlsen mit einer phantastischen Idee auf. Er opferte bereits im 11. Zug einen Bauern um nach der Annahme gleich eine Qualität zu opfern. Die Dame des Weltmeisters war daraufhin exponiert und Aronian nutzte dies zu einem weiteren Läuferopfer und Königsangriff. Carlsen musste Material zurückgeben und konnte seine Stellung nicht mehr zusammenhalten. Eine großartige Partie, die in Zukunft in vielen Büchern zu finden sein wird. Bärenstark präsentierte sich auch der Tabellenführer Hikaru Nakamura, der dem Franzosen Maxime Vachier-Lagrave im Naijdorf-Siziliander keine Chance ließ. Einen verdienten Sieg schaffte auch Anish Giri gegen Ex-Weltmeister Viswanathan Anand. Siege verschenkt haben Caruana gegen Kramnik und Wesley So gegen Karjakin, die beide klar auf Gewinn standen und die Stellungen zum Remis verdarben.chess24

Maxim Matlakov hat erneut eine sehr gute Partie gespielt und den Tabellenführer David Howell geschlagen. Bereits jetzt kann man sagen, dass er den Titel verdient hätte. Da gibt es aber noch einen Spieler, der ebenfalls 8 Punkte auf dem Habenkonto hat, nämlich Baadur Jobava, der einen ziemlich glücklichen Sieg gegen Anton Demchenko feierte. In der Schlussrunde treffen beide Sieger aufeinander, wobei Jobava die weißen Steine führen wird. Howell und Cheparinov haben sicherlich aufgrund ihrer guten Wertung auch noch Chancen auf den Titel, falls das Spitzenduell remis enden sollte. Daniel Fridmann hat nun wie Matthias Blübaum und Vitaly Kunin 7 Punkte. Blübaum bekam den ganzen Punkt regelrecht geschenkt von Rasmus Svane, der einfach eine Figur einstellte und Vitaly Kunin spielte wieder sehr stark und schlug Fedorchuk. Blübaum trifft morgen auf Naiditsch und Kunin muss mit Schwarz gegen Mamedov ran. Fridmann spielt ebenfalls mit Schwarz gegen Kovalenko. Offizielle Seite