Wei Yi hat heute eine couragierte Partie gegen Wesley So gespielt, sich aber nicht belohnt und verloren. Es war eine große Schlacht und Wei hätte im 26. Zug seinen bereits großen Vorteil behalten können, spielte jedoch das schwache schlecht durchdachte Td4, was fatale Auswirkungen hatte. Er verlor die Qualität und die Partie nach einer taktischen Lösung des Amerikaners. Es sollte die einzige entschiedene Partie bleiben. Svidler und Carlsen lieferten sich eine kuriose und interessante Partie, die schließlich mit einem Dauerschach Svidlers endete. Giri und Anand reichten sich nach 20 Zügen bereits die Hand zum Friedensschluss wie auch Hou gegen Karjakin nach 32 Zügen. Einen großen Kampf lieferten sich Kramnik und Gawain Jones. Kramnik gab die Dame und hatte einen schönen Vorteil erreicht, doch die Partie blieb kompliziert und Kramnik spielte nicht exakt und am Ende wurde auch in dieser Partie ein Remis vereinbart. Nichts holte Caruana gegen Matlakov heraus. Die längste Partie war Adhiban-Mamedyarov. Der Inder spielte sehr gut in Eröffnung und Mittelspiel und stand vermutlich schon auf Gewinn, verspielte diesen Vorteil jedoch nach Zügen, die man kaum verstehen konnte. Mamedyarov nutzte die unverhoffte Chance zurückzukommen und erreichte bald sogar Vorteil. Adhiban misshandelte die Stellung zum Verlust und hat nach seinen bisher gezeigten Schwächen bezüglich Verwertung und Zähigkeit im Masters nichts verloren. Mamedyarov liegt nun mit 4,5 Punkten in Führung und ist mit aktuell 2813 Elo in der Live-Weltrangliste die klare Nummer zwei. Offizielle Seite

Einen weiteren Turniersieg feierte der 17-jährige iranische Großmeister Parham Maghsoodloo. Er setzte sich knapp nach Wertung beim geschlossenen Andranik Marganyan-Memorial in Armenien mit 6,5 Punkten vor IM Klementy Sychev aus Russland durch. Den dritten Platz erreichte IM Aram Hakobyan aus Armenien. Offizielle Seite

Der isländische GM Hannes Stefansson scheint die tschechische Hauptstadt Prag zu mögen, denn nicht zum ersten Mal ist er dort schachlich aktiv. Er führt zusammen mit dem slowakischen GM Milan Pacher das diesjärhige Open mit 5,5 Punkten aus 6 Runden an. Auch eine deutsche Delegation ist vorort. Noch gut im Rennen mit 4,5 Punkten sind FM Thomas Michalczak, WGM Tatjana Melamed und FM Guntram Hainke. chess-results

Erwin L'Ami und Vidit Santosh Gujrathi bedienten sich heute einer bekannten Remisschaukel. Daneben war heute Dmitry Gordievsky, der seine Entwicklung völlig vernachlässigte und von Bassem Amin entsprechend hart dafür bestraft wurde. Eine tolle Partie spielte Aryan Tari gegen Jeffery Xiong. Der US-Amerikaner legte den Naijdorf-Sizilianer etwas zu passiv an und verlor rasch einen Bauern und später auch die Partie. Souverän einmal mehr Anton Korobov, der gegen Jorden van Foreest ein schönes Qualitätsopfer brachte und klar gewann. Er führt nun mit 4,5 Punkten aus 5 Runden. Eine sehr schwere Partie hatte Matthias Blübaum gegen Michal Krasenkow zu spielen. Der Pole erreichte nach einem hervorragenden Figurenopfer entscheidenden Vorteil, machte dann einen Fehler der Blübaum im Spiel ließ und schließlich erreichte der junge Deutsche das hart erkämpfte Remis. Zähigkeit bewies Olga Girya gegen Benjamin Bok, der wohl zahlreiche Möglichkeiten ausließ die Partie für sich zu entscheiden. Offizielle Seite

Viswanathan Anand traf heute einen bestens vorbereiteten Wei Yi, der mit der russischen Verteidigung mühelos ausgleichen konnte. Nach einer Abtauschorgie war es bereits nach gut einer Stunde ein Remis. Bald darauf ließ der selbsternannte große Kämpfer Sergey Karjakin sein fünftes Remis nach nur 16 Zügen gegen Maxim Matlakov folgen. Sehr ausgeglichen und Remis wurde auch Gawain Jones gegen Anish Giri. Eine schöne Partie spielte Shakhriyar Mamedyarov, der Fabiano Caruana überspielte und verdient gewann. Caruana steht nun bei für ihn sehr schwachen 1,5 Punkten. Mamedyarov führt nun gemeinsam mit Anand und Giri bei 3,5 Punkten. Einen Zusammenbruch ihrer Stellung erlebte erneut Hou Yifan, die sich gut verteidigte gegen einen aggressiv vorgehenden Peter Svidler, doch sie kollabierte unter dem Druck und verlor.Weltmeister Carlsen holte nichts heraus in einer Italienischen Partie gegen Vladimir Kramnik. Kramnik hatte eine leichte Initiative im Endspiel und Carlsen musste demonstrieren, dass auch ein Endspiel mit zwei Minusbauern Remis ist, wenn sie Doppelbauern sind und sein König das Umwandlungsfeld kontrolliert. Lange mühte sich Wesley So gegen Adhiban Baskaran ein Turmendspiel mit Mehrbauern zu gewinnen, doch wäre es vermutlich nicht von Erfolg gekrönt worden, wenn Adhiban ein bißchen aufgepasst hätte. Doch im 66. Zug machte der Inder einen katastrophalen, unbegreiflichen Zug, der es So ermöglichte g4 zu spielen, wonach alle Dämme brachen und der US-Amerikaner gewann. Offizielle Seite

Die spanische 700 000-Einwohnerstadt Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens, ist zum 43. Mal Schauplatz eines gut besetzten offenen internationalen Turniers. Elofavorit ist der Chilene GM Rodrigo Vasquez Schröder vor dem erfahrenen GM Aloyzas Kveinys aus Litauen. Zu einem unverhofft leichten Sieg in Runde 5 kam Spitzenreiter GM Danyyll Dvirnyy aus Italien gegen GM Ilmars Starostits (Lettland), der wahrlich nicht seinen besten Tag erwischt hatte und ein einzügiges Matt übersah. Neben Dvirnyy ist noch der Venezuelaner IM Daniel Pulvett Marin mit weißer Weste. Offizielle Seite
Am vergangenen Wochenende fand in Estlands Hauptstadt Tallin das wie immer hervorragend besetzte Rapid-Turnier Keres-Memorial statt. Es gewann der Russe GM Maksim Chigaev mit 9 Punkten vor dem punktgleichen Weißrussen GM Kirill Stupak. Der Lette GM Igor Kovalenko wurde Dritter vor GM Daniel Fridman, beide mit je 8,5 Punkten. Georg Meier landete auf Rang 12 mit 7,5 Punkten, weil er in der Schlussrunde unterlag. chess-results

Der indische Elofavorit Vidit Santosh Gujrathi hat heute ein erstaunliches Eröffnungsrezept gegen seine Landsfrau Harika Dronavalli gezeigt. In einem Sizilianer mit Lb5+ überraschte er mit dem Zug 7.c4, der jedoch stelllungsgerecht war. Harika kam in eine passive Stellung und war während der gesamten Partie nicht in der Lage ein Gegenspiel zu entwickeln. Der dritte Sieg in Folge für den Turnierfavoriten im Challengerturnier in Wijk aan Zee. Anders geht es dem Ägypter Bassem Amin, der im letzten Jahr viele Erfolge feiern konnte und seine Elozahl auf 2693 schraubte. Ihm gelingt bislang wenig. Heute erreichte er in einem offenen Schlagabtausch in hochkomplizierter Stellung gegen den jungen Lucas van Foreest zunächst eine schlechte und dann eine bessere Stellung, doch er nutzte seine Chance nicht und der findige Holländer wurde noch für seine mutige Vorgehensweise belohnt und gewann. Amin hat erst 1 Punkt, während Lucas van Foreest sehr gute 2,5 Punkte aufweist. Matthias Blübaum spielte Remis gegen Aryan Tari und hätte vielleicht im 32. Zug eine ambitioniertere Variante wählen können. Eine große Chance ließ Dmitry Gordievsky aus gegen Michal Krasenkow. Er stand auf Gewinn, aber er sah die entscheidenden Zugfolgen nicht und schließlich wurde es am Ende Remis. Einen weiteren Sieg erreichte Anton Korobov gegen Olga Girya und nun führt er mit 3,5 Punkten gemeinsam mit Vidit. Offizielle Seite

Weltmeister Magnus Carlsen bediente sich heute überraschenderweise der Winawer-Variante in französischen Verteidigung gegen Anish Giri, der als einer der besten Theoriekenner gilt. Aber auch Carlsen war natürlich gut vorbereitet und bald wurden eine Menge Figuren abgetauscht und es entstand eine ausgeglichene Stellung mit einem folgerichtigen Remisschluss. Vladimir Kramnik schaffte es mit seinem 1.Sf3 einmal mehr einen leichten Vorteil herauszuholen gegen Peter Svidler. Unter Druck stehend passierte Svidler ein Fehler, den Kramnik sofort auszunutzen verstand. Nach bereits 24 Zügen war die Partie zugunsten Kramniks entschieden. Eine starke Partie gegen den Königsinder von Gawain Jones gelang Wei Yi, der dem Engländer keine Chance ließ. Maxim Matlakov konnte heute seine Bilanz in seinem ersten Superturnier ausgleichen, indem er Hou Yifan schlug, die nun mit nur einem halben Punkt Letzte ist. Die übrigen Partien endeten mit Remis. Giri und Anand führen mit je 3 Punkten.Offizielle Seite

GM Arkadij Naiditsch (Aserbaidschan) hat in Neu-Delhi einen verdienten Turniersieg feiern können. Mit 8,5 Punkten aus 10 Runden wurde er ungeschlagen alleiniger Sieger. Einen ebenfalls verdienten zweiten Platz eroberte GM Ziaur Rahman (Bangladesch, 8 Punkte), der diesen Erfolg mit einem Sieg in Runde 9 gegen Sergei Tiviakov ebnete. Dritter wurde überraschend IM Mohammad Nubairshah Shaikh aus Indien mit ebenfalls 8 Punkten. chess-results