Sieben starke Großmeister haben die Führung mit starken 5 Punkten aus 6 Runden bei der Europameisterschaft übernommen. Nabaty, Najer, Jones, Inarkiev, Bok, Sjugirov und Wojtaszek, der sich nach einer Niederlage in Runde 2 hervorragend erholt hat und zuletzt Ivan Saric schlug. Auf deutscher Seite liegen Huschenbeth, Bindrich und Fridman bei 4 Punkten. Offizielle Seite

Nach dem gestrigen Ruhetag fand heute die zehnte Runde beim Kandidatenturnier in Berlin statt. Mit Spannung wurde das Duell der aussischtsreichsten Kandidaten erwartet. Es war eine interessante Partie in der Mamedyarov mit etwas Vorteil aus der Eröffnung kam . Die Partie verfalchte dann aber und auch ein Qualitätsopfer Mamedyarovs änderte nichts an einer ausgeglichenen Stellung, die zum Remis führte.  Vladimir Kramnik spielte im Duell der geschlagenen, gebeutelten Turnierfavoriten gegen Levon Aronian. In einer italienischen Partie mit frühem Sd5 kam der Armenier ohne Probleme aus der Eröffnung. Wladimir Kramnik wollte es auch diesmal wissen, allerdings auf solidere fundiertere Art wie die vergangenen Runden. Im 36.Zug griff Aronian in Zeitnot böse fehl und musste sofort aufgeben. Völlig ausgeglichen verliefen Ding-So und Grischuk-Karjakin. Aronian ist nun Letzter mit 3,5 Punkten. Offizielle Seite

Vassily Ivanchuk gilt quasi in jeder Eröffnung als Experte, doch heute erwischte es in böse als Weißspieler. Nach dem schwachen 13.d5 in einem Spanier kam er bereits in Schwierigkeiten gegen Kiril Alekseenko, der heute hervorragend spielte und Ivanchuk in der Folge keine Chance mehr ließ. Nach vier Runden hat nur noch ein Spieler alle Partien für sich entschieden, nämlich der Armenier Robert Hovhannisyan, der gegen Aleksandar Indjic in einem Najdorf-Sizilianer gewann. Bester Deutscher ist derzeit Falko Bindrich mit 3 Punkten. Offizielle Seite

Ex-Weltmeister Vladimir Kramnik setzt so fort wie er die letzten Runden bestritten hat. Maximal unterhaltsam aber schachlich unseriös. Nach 16 Zügen brach er gegen einen gut präparierten Sergey Karjakin alle Brücken hinter sich ab und stand bald auf Verlust. Er wählte bewusst den nur zweitbesten 19.Zug um die Sache noch etwas zu verkomplizieren, denn ein Damentausch hätte die Sache für den Vizeweltmeister zu einfach gemacht und Karjakin wählte unbewusst und nach kurzem Nachdenken nicht den besten aber doch ausreichenden Zug. Gegen Ende der Partie hatte Karjakin einen ganzen Turm und die Qualität mehr, ehe Kramnik ein paar Züge später aufgab. Zwei Remis aus den letzten 6 Runden sprechen Bände, dass Kramnik den soliden Pfad verlassen hat. Vor Jahren hatte Kramnik angekündigt, dass er mit Anfang 40 aufhören wolle. Vielleicht steht sein Karriereende kurz bevor. Man sollte nicht spekulieren, aber angesichts der Art seiner Niederlagen wird man zwangsläufig nachdenklich. Wesley So und Alexander Grischuk spielten eine sehr harmlose und bekannte Variante im Spanier und schlossen bald Frieden. In Aronian-Mamedyarov kam einmal mehr ein Katalane aufs Brett mit minimalem Vorteil für Weiß nach der Eröffnung, der letztlich nach interessantem Spiel doch nicht ausreichte um zu gewinnen. Ein Meisterstück in der Kunst der Verteidigung gelang Ding Liren, der sich bislang als unbezwingbar erweist. In einer langen schwerblütigen Partie, in der man die Position des Chinesen lange als gefährdet sah, konnte Caruana einfach nicht durchdringen. Der US-Amerikaner führt aber immer noch mit jetzt 6 Punkten. Offizielle Seite

Weitere Favoriten mussten heute eine Niederlage hinnehmen in der dritten Runde der Europameisterschaft in Batumi. Vallejo Pons (Spanien) unterlag gegen Bosiocic (Kroatien) und auch der Eloriese Kuzubov (Ukraine) verlor und zwar gegen Hovhannisyan aus Armenien. Es führen nun sechs Spieler mit weißer Weste. Neben den genannten Siegern sind dies noch Gawain Jones (England), Jure Skoberne (Slowenien), Daniele Vocaturo (Italien) und Aleksandar Indjic aus Serbien. Dennis Wagner und Falko Bindrich haben als beste Deutsche 2 Punkte. Offizielle Seite

Vladimir Kramnik hatte nach drei Runden stolze 2,5 Punkte und nach acht Runden nur einen Zähler mehr. Nachdem er sich gestern klar im Vorteil nach der Eröffnung gegen Ding Liren sah laut seinen Aussagen in der Pressekonferenz und später auch noch klar auf Gewinn als die Computer bereits ernsten Vorteil für Ding sahen, fragt man sich wo das Stellungsgefühl von Kramnik geblieben ist? Geschweige denn - wie haushaltet er mit seinen Kräften? Auch heute gegen Alexander Grischuk war es eine Art Selbstzerstörung. Sein sehr langer Kampf gegen Grischuk war voller Fehler auf beiden Seiten und am Ende brach Kramnik regelrecht zusammen obwohl es viele Möglichkeiten des Ausgleichs während der Partie gegeben hatte. Kramnik will kämpfen und nicht ein Remis nach dem anderen sammeln sagte er, aber seine Stellungseinschätzung scheint etwas unter dieser Einstellung zu leiden wie man auch schon in der Partie gegen Mamedyarov gesehen hat. Kramnik war Weltmeister und hat alles erreicht. Er will diese Art des unterhaltsamen Schachs jetzt an diesem Punkt seiner Karriere spielen! Den Zuschauern gefällt es, aber Kramniks Ergebnisse leiden darunter. Die Partie Mamedyarov-Karjakin endete mit einem relativ schnellen Remis. Ding Liren hatte gegen Aronian gute Chancen mit einem Mehrbauern gegen, der allerdings ein Doppelbauer war. Am Ende verflachte die Partie zu sehr und es wurde auch Remis. Auch Fabiano Caruana hatte lange Zeit einen schönen Vorteil gegen Wesley so und eine Qualität mehr aber am Ende reichte es auch nicht zu einem Gewinn. Caruana führt mit 5,5 Punkten vor Mamedyarov (5) und Grischuk mit 4,5. Offizielle Seite

Nach einer erneuten Niederlage wird der von den meisten im Vorfeld als Favorit gehandelte Armenier Levon Aronian wohl aus dem Rennen um den Turniersieg sein. Er riskierte heute zuviel und wurde vom Tabellenführer Fabiano Caruana klassisch ausgekontert. Ein großer Sieg des US-Amerikaners, der nun mit 5 aus 7 zur Halbzeit des Turniers führt. Einen Sieg wie aus dem Nichts schaffte noch Sergey Karjakin, der ein Endspiel mit jeweils Turm, Springer und vier Bauern überraschenderweise gegen Wesley So gewinnen konnte - sein erster Partiegewinn. Bereits nach 16 Zügen gab es ein Remis nach Zugwiederholung zwischen Alexander Grischuk und Shakhriyar Mamedyarov. Die längste Partie des Tages spielten Vladimir Kramnik und Ding Liren. Kramnik bewegte sich nach einer englischen Eröffnung bald in Bedrängnis und am Rande einer Niederlage. Ding setzte nicht akkurat fort und Kramnik rettete sich in ein Remis. Offizielle Seite

Die Favoriten tun sich schwer beim Start der Europameisterschaft in Batumi. Heute unterlag Radoslaw Wojtaszek dem erst 16-jährigen Shootingstar des rumänischen Schachs Bogdan-Daniel Deac. Vassily Ivanchuk rang Dennis Wagner nach einem positionellen Qualitätsopfer nieder. Aus deutscher Sicht starteten nur Niklas Huschenbeth, Rasmus Svane und der designierte Großmeister Jan-Michael Sprenger mit einem positiven Score und haben 1,5 Punkte. Offizielle Seite

Wie erwartet hat Parham Maghsoodloo die iranische Einzelmeisterschaft mit großem Abstand gewonnen. Er setzte sich auch in der Schlussrunde durch und erreichte überragende 9 Punkte aus 11 Runden. Amin Tabatabaei wurde Zweiter mit 7,5 Punkten vor dem erst 14-jährigen Alireza Firouzja (7,0). chess24

Kaum ein Land tut so viel für seine hochtalentierte Schachjugend wie der iranische Schachverband mit Turnieren, an denen auch ausländische Gäste teilnehmen können. Nun sind schon 10 Runden der nationalen Meisterschaft mit zahlreichen Großmeistern gespielt und einmal mehr steht der 17jährige Parham Magsoodloo vor einem großen Triumph. Er führt mit 8 Punkten und schon einen Zähler vor seinem ärgsten Konkurrenten IM Amin Tabatabaei, der im April beim nächsten Fide-Kongress zum Großmeister ernannt werden wird. chess24