Das Damenteam der OSG Baden-Baden hat sich in einem spannenden Bundesligafinale am vergangenen Wochenende die Deutsche Meisterschaft gesichert. In der 11. und letzten Runde trafen Spitzenreiter Schwäbisch Hall und Baden-Baden aufeinander. Ein großartiges Gipfeltreffen und die Schwäbinnen werden nicht schlecht gestaunt haben als die Weltranglistenerste Hou Yifan bei Baden-Baden auflief. Hou und ihre Kolleginnen Anna Muzychuk und Alexandra Kosteniuk schlugen an den ersten drei Brettern zu und ließen beim 4,5:1,5 keine Zweifel aufkommen. An den sechs Brettern war keine einzige deutsche Spielerin vertreten, was etwas nachdenklich machen sollte. Aber das ist wohl normal im Vereins-Leistungssport - nicht nur im Fussball, sondern auch im Denksport. Vizemeister wurde Schwäbisch Hall vor Bad Königshofen. Offizielle Seite

Die Protagonisten des Kandidatenturniers bieten alles was das Herz der Schachfreunde begehrt - Spannung pur in der bevorstehenden letzten Runde. Fabiano Caruana überspielte den gebeutelten und wahrlich außer Form agierenden Levon Aronian, der sich in einem Spanier bereits im 25. Zug genötigt sah eine Figur zu opfern um noch etwas Spiel zu bekommen, aber auch dann unterliefen ihm schwache Züge und der US-Amerikaner hatte keine Mühe den ganzen Punkt einzufahren, was die alleinige Führung mit 8 Punkten bedeutet. Einen enorm wichtigen Sieg strich auch Shakhriyar Mamedyarov ein, der gegen Grischuk gewann. Der Russe hatte eigentlich keine Probleme in der Eröffnung und glich problemlos aus, aber im 34.Zug unterlief ihm ein schrecklicher Fehler, der die Partie einzügig wegwarf. Völlig ausgeglichen gestaltete sich das Duell So-Karjakin mit dem logischen Remis-Ergebnis. Einen tollen Kampf bot einmal mehr die Kramnikpartie, diesmal hieß sein Konkurrent Ding Liren. Kramnik hatte erneut die Initiative und auch Vorteil, aber der Chinese Ding Liren war auch diesmal enorm zäh und nicht zu schlagen. Er ist der einzige Spieler, der in diesem Turnier noch keine Niederlage kassieren musste. Die Tabellensituation könnte kaum spannender sein. Caruana führt mit einem halben Zähler Vorsprung, muss morgen aber mit Schwarz gegen Alexander Grischuk antreten. Karjakin (7,5) muss gegen Ding Liren alles versuchen um zu gewinnen wie auch Mamedyarov (7,5) mit Schwarz gegen Vladimir Kramnik um eventuell noch an Fabiano Caruana  vorbeiziehen zu können, falls dieser nicht gewinnen sollte. Offizielle Seite

Zwei bärenstarke Angriffspartien katapultierten zwei starke Großmeister an die Spitze des Feldes. Für ein seltenes Bilderbuchmatt sorgte Maxim Matlakov gegen Tamir Nabaty. Eine tolle Angriffspartie mit Qualitäts- und Läuferopfer zeigte Anton Korobov gegen Luke McShane. Beide konnten zu Radoslaw Wojtaszek und Gawain Jones aufschließen. Einen Kampf mit vielen Fehlern lieferten sich Rasmus Svane und Ernesto Inarkiev mit dem glücklicheren Ende für den deutschen Großmeister. Svane ist jetzt in der Verfolgergruppe mit 6,5 Punkten. Offizielle Seite

Ein harter Kampf um den Titel zeichnet sich bei der Europameisterschaft in Batumi ab. Nach 8 Runden haben sich vier Großmeister an die Spitze gesetzt. Einen großartigen Lauf hat Radoslaw Wojtaszek, der nach seiner Niederlage in Runde zwei hervorragend zurückgekommen ist und aus den letzten 5 Runden 4,5 Punkte gegen starke Großmeister gesammelt hat. Neben ihm in Führung sind Tamir Nabaty, Gawain Jones und Luke McShane, der in einer spannenden Partie Evgeny Najer bezwingen konnte. Niclas Huschenbeth, Rasmus Svane und Alexander Donchenko liegen bei guten 5,5 Punkten. Offizielle Seite

Die beiden Ukrainer GM Mikhail Simantsev und IM Dmitry Mischuk haben das VfB Leipzig Open dominiert und mit je 7,5 Punkten für sich entschieden mit dem etwas besseren siegreichen Ende für den Großmeister. Der titellose Jasper Heinke (SV Empor Erfurt) holte sich sensationellerweise den dritten Platz mit 6,5 Punkten. Offizielle Seite
Die 24. Auflage des Wertheraner Opens ging heute zu Ende. Es war ein Turnier das viele Überraschungen geboten hat. Bereits in Runde 2 verlor der bulgarische Großmeister Ventzislav Inkiov gegen den deutschen Schachfreund Wolfgang Linde vom SV Welpe. Inkiov gewann dann aber alle restlichen Partien und holte sich doch noch den Turniersieg mit 6 Punkten. Den zweiten Platz erkämpfte sich FM Tobias Vöge (HSK Lister Turm) vor IM Dirk Schuh (Düsseldorfer SK), beide mit je 5,5 Punkten. Der zweite Großmeister im Feld GM Mikheil Kekelidze musste mit Rang 11 vorlieb nehmen. Offizielle Seite

Der englische GM Gawain Jones hat nach einem Partiegewinn über Ex-Europameister Ernesto Inarkiev geschlagen und damit die alleinige Führung  mit 6 Punkten aus sieben Runden übernommen. Hinter Jones befindet sich eine 10-Mann-Verfolgergruppe mit 5,5 Punkten. Die besten deutschen Großmeister haben 4,5 Punkte. Dies sind Georg Meier, Daniel Fridman, Falko Bindrich, Alexander Donchenko und Rasmus Svane. Offizielle Seite

Karjakin hat es tatsächlich geschaft und den Tabellenführer Caruana heute nach toller Leistung geschlagen. Ein mutiges Qualitätsopfer brachte  Karjakin die Initiative und Caruana fand kein Rezept. Nach -2 hat Karjakin 4 Partien gewonnen und liegt jetzt mit 7 aus 12 gemeinsam mit Caruana in Führung. Die Wertung und auch der direkte Vergleich sprechen für den Russen. Endlich seinen ersten Sieg in einer tollen Partie schaffte Ding Liren, der nun mit seinem Kontrahenten Mamedyarov und auch Grischuk gleichzog und alle drei sind nur einen halben Zähler hinter den beiden Führenden. Ding bediente sich der Semi-Tarrasch-Variante und spielte positionell sehr überzeugend. Einen möglichen Sieg vergab Alexander Grischuk gegen Levon Aronian. Nach dem ungewöhnlichen 9.Ld2 im Spanier hatte Grischuk etwas Vorteil, aber dann im 23. Zug versäumte Grischuk den starken Zug c5 und danach konnte Aronian ausgleichen. Eine tolle Kampfpartie sahen die Schachfans bei Kramnik-So, in der der Ex-Weltmeister ein tolles Figurenopfer gebracht hat und  starke Bauern dafür am Königsflügel bekam. Er versäumte jedoch die beste Fortsetzung und So entkam ins Remis. Das sehr zuschauerunfreundliche Ambiente mit sehr wenig Toiletten und kaum Sitzplätzen nervt und ärgert fast alle Schachfans, die aus aller Herren Länder angereist sind, aber die spannenden Partien entschädigen. Das Kühlhaus wirkt wie eine Baustelle und ist eine Zumutung, natürlich auch für die Spieler. Offizielle Seite

Die beiden Ukrainer GM Mikhail Simantsev und IM Dmitry Mischuk führen nach sechs Runden gemeinsam mit 5,5 Punkten die 25. Auflage des Leipzig Opens an. Sensationell Driter ist Jasper Heinke aus Erfurt, der nur 1934 Elo hat, aber schon einige viel höher eingestufte Spieler schlagen konnte. Offizielle Seite

Sergey Karjakin hat heute nach einer starken Leistung mit Schwarz gegen Levon Aronian einen wichtigen Sieg erringen können, wodurch er tatsächlich noch Chancen auf den Turniersieg hat und das nach einem miserablen Start ins Turnier. Seinen ersten Sieg verpasste Ding Liren nach starken Bauernopfern im Zentrum, die ihm einen heftigen Angriff gegen Grischuks anfällige Königsstellung brachten. Ding stand total auf Gewinn verpasste den entscheidenden Zug und nachdem er auch noch in Zeitnot kam schrumpfte der Vorteil nach ungenauen Zügen zusammen und am Ende erreichte der sich findig verteidigende Grischuk noch das Remis. Kramnik hatte gegen Caruana Schwarz und täuschte die Bereitschaft zum slawischen Gambit an, aber er spielte nicht 5....Lb4+ sondern den ungewöhnlichen Zug 5...c5. Caruana ließ sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen und spielte sicher und solide weiter, erreichte aber keinen nennenswerten Vorteil. Ein Remis gab es in Wesley So-Shakhriyar Mamedyarov. Caruana führt mit 7 Punkten und muss morgen mit Schwarz gegen Karjakin (6 Punkte) antreten, während Mamedyarov (6,5) gegen Ding Liren spielten wird. Offizielle Seite