Mit einer souveränen Leistung hat Matthias Blübaum heute dem Weltmeister widerstanden und ihm ein Remis abgerungen. Der junge deutsche GM spielte dabei sehr umsichtig bis zum ausgekämpften Ende. Georg Meier bediente sich heute der spanischen Abtauschvariante, die man selten im Topschach antrifft. In der Folge bekam Meier eine schwer zu spielende Stellung mit gefährdetem König und Caruana nutzte seine Chance zu einem Mattangriff im Mittelspiel. Ein tolles Bauernopfer brachte Vachier-Lagrave auf die Siegerstraße gegen Hou Yifan, die eine kleine Ungenauigkeit begangen hatte und prompt dafür bestraft wurde. Erneut eine starke Leistung des Franzosen, der jetzt gemeinsam mit Nikita Vitiugov führt mit 2,5 Punkten. Vitiugov spielte Remis gegen Naiditsch. Eine ausgeglichene Partie mit Remisschluss gab es auch in Anand-Aronian. Offizielle Seite

Liebe Verantwortliche des deutschen Schachbundes! Fördert diesen jungen Mann so sehr und intensiv wie es nur geht! Vincent Keymer, 13 Jahre alt, läßt Weltklassegroßmeister hinter sich und gewinnt sensationell das gewaltig besetzte Grenke Open und kassiert das Preisgeld von 15 000 Euro. Nach einiger Zeit der Elo-Stagnation platzte der Knoten so richtig und sollte allen Beteiligten Motivation geben weitere Schritte zu gehen. In einem tollen spannenden Turnier schlug  Keymer in Runde 8 den ungarischen GM Gabor Papp überzeugend und in der Schlussrunde kam es zur Begegnung Richard Rapport gegen Vincent Keymer. Rapport setzte in dieser Partie alles auf eine Karte, wollte den Turniersieg unbedingt und auch Keymer verhielt sich nicht zimperlich. Rapport opferte eine Figur und bekam drei Bauern dafür, doch Keymer brachte seinen König in sichere Gefilde und startete zum letztlich erfolgreichen Gegenangriff. Am Ende standen großartige 8 Punkte aus 9 Runden zu Buche. Damit hat Keymer das Recht erworben im kommenden Jahr das Top Turnier der Weltklasseleute zu spielen, meinte aber selbst, dass er nicht darauf bestehen würde aufgrund seiner noch geringen Elozahl. Vielleicht kann man das "Startrecht" auch auf unbestimmte Zeit verschieben. Die weiteren Plätze belegen Anton Korobov, Dmitry Gordievsky und Alexei Shirov, die je 7,5 Punkte holten. Starke 7 Punkte holten die deutschen Großmeister Falko Bindrich, Andreas Heimann, Dmitrij Kollars und die Internationalen Meister Jonas Lampert und Christopher Noe. Offizielle Seite

Der bulgarische IM Radoslav Dimitrov landete nach sehr überzeugender Leistung einen hochverdienten Turniersieg in Skopje beim Karpos-Open. Er gewann mit 7,5 Punkten mit GM-Norm vor dem am Ende aufschließenden GM Sinisa Drazic aus Serbien. Eine GM-Norm erfüllte auch der Drittplatzierte, der jugendliche IM Leon Livaic aus Kroatien, der 7 Punkte erreichte. Die beiden Deutschen Dennis Luft und IM Patrick Zelbel sammelten jeweils 5,5 Punkten. Offizielle Seite

Der Dresdner IM Paul Hoffmann konnte das 35. Äskulap-Turnier in Görlitz nach knappem Endstand für sich entscheiden. Er gewann mit 5,5 Punkten vor GM Gerald Hertneck (MSA Zugzwang) und dem lettischen GM Ilmars Starostits unter den 118 Teilnehmern. Offizielle Seite

Nach sieben Runden sind 11 Spieler an der Spitze des Grenke Opens, darunter drei deutsche Spieler, die eine starke Leistung gezeigt haben. IM Hagen Pötsch gezwang den starken ungarischen GM Tamas Banusz. IM Vincent Keymer siegte mit Schwarz gegen GM Rainer Buhmann, der sich allerdings selbst schlug und mit einer Figur weniger unverständlicherweise kein mögliches Dauerschach gab. GM Falko Bindrich setzte sich in einem weiteren innerdeutschen Duell gegen IM Tobias Hirneise durch. 6 Punkte hat auch Mitfavorit GM Richard Rapport, der sich gegen GM Dmitrij Kollars durchsetzen konnte. Offizielle Seite

Elisabeth Pähtz hat auch bei der Europameisterschaft im Blitzschach in Batumi einen schönen Erfolg feiern können. Sie gewann Silber hinter der neuen Europameisterin Anna Muzychuk (10 Punkte) aus der Ukraine. Den Bronzeplatz erreichte die Polin Monika Socko, die wie Pähtz 9,5 Punkte erreichte. chess-results

Es ist immer schwer in ein Turnier hineinzukommen. Das bewiesen gestern der nach dem Kandidatenturnier ausgelaugt wirkende Caruana, Weltmeister Carlsen, der unüblicherweise Gewinnzüge im Endspiel nicht gesehen hatte und auch Blübaum, der von Vitiugov überrumpelt wurde. Heute war ein neuer Tag und da bot Blübaum enormen Widerstand mit seiner geliebten französischen Verteidigung mit Schwarz gegen WM-Herausforderer Fabiano Caruana und bewies, dass er an guten Tagen durchaus der absoluten Weltspitze Paroli bieten kann. In allen anderen Partien hatte der favorisierte Spieler ebenfalls Weiß und alle konnten den Anzugs- und Elovorteil in einen Sieg ummünzen. Im Spitzenduell der fast gleichwertigen Eloriesen konnte sich Maxime Vachier-Lagrave nach einer starken und soliden Leistung gegen Viswanathan Anand durchsetzen. Mit seinem zweiten Sieg ging Nikita Vitiugov heute in Führung. Er bezwang Georg Meier in einer Französischen Verteidigung nach starkem Spiel. Levon Aronian setzte Arkadij Naiditsch früh unter Druck mit einer giftigen Variante gegen den Königsinder und nutzte seinen Vorteil gewinnbringend. Die längste Partie lieferten sich Carlsen und Hou. Die Chinesin kam gut aus der Eröffnung in einem Läuferspiel. Der Weltmeister erspielte sich im Mittelspiel einen kleinen Vorteil, den er ausbaute und in der Folge ließ er Hou keine Chance mehr. Offizielle Seite

Beim Mega-Open in Karlsruhe ist kein Spieler mehr ohne weiße Weste und das bewirkt bei der Menge an Teilnehmern, dass 23 Spieler nun mit 4,5 Punkten aus 5 Runden führen, darunter auch die deutschen Großmeister Falko Bindrich, Andreas Heimann, Rainer Buhmann und Daniel Fridman, Dmitrij Kollars, Philipp Schlosser und IM Hagen Pötsch.Offizielle Seite

Nach ihrer Bronzemedaille bei der Rapid-WM im Dezember 2017 hat Elisabeth Pähtz nun einen großartigen Erfolg feiern können und den Europameistertitel im Rapid- bzw. Schnellschach nach Deutschland geholt. Sie war Wertungsbeste nach 11 Runden unter 5 punktgleichen Spielerinnen mit je 8 Punkten. Silber holte sich Anastasia Bodnaruk aus Russland vor Anna Muzychuk aus der Ukraine. Bela Kotenashvili, die gestern noch geführt hatte, musste mit Rang 9 vorlieb nehmen. chess-results

In der heutigen Runde 1 des Grenke Chess Classic kam es zur mit Spannung erwarteten WM-Generalprobe zwischen Fabiano Caruana und Weltmeister Magnus Carlsen. Carlsen wählte einen Königsindischen Aufbau und Caruana antwortete mit dem ruhigeren e3 und Le2. Caruana spielte sehr zaghaft und "verlor" bald das Läuferpaar wodurch die Initiative auf Carlsen überging. Der Weltmeister spielte konsequent und stark und stand nach 38 Zügen klar auf Gewinn. Doch dann ließ er enorm nach und spielte sehr ungenau. Es war eigentlich nicht mehr so schwer zu rechnen, erstaunlicherweise ließ er weitere Gewinnzüge aus und am Ende hatte er durch das nun enstandene Gegenspiel durch Caruanas Freibauern keine Gewinnchance mehr und die Partie wurde Remis gegeben. Auch Viswanathan Anand bekleckerte sich nicht mit rum. Seine Gegnerin Hou Yifan riss die Initiative an sich durch ein starkes positionelles Bauernopfer in der Eröffnung und Anand sah sich bald gezwungen die Qualität zu opfern um etwas Druck von seiner Stellung zu nehmen. Er bekam einen Riesenläufer auf d5, der ihm schließlich am Ende doch ein Remis bescherte. Den einzigen Sieg schaffte heute Nikita Vitiugov zum Leidwesen von Matthias Blübaum, der die weißen Steine führte. In einer bekannten Variante des Slawen war Vitiugov bestens vorbereitet und spielte ein starkes Figurenscheinopfer, denn es war klar, dass Blübaum die Figur zurückgeben muss mit bequemeren Spiel für den Russen. Blübaum unterlief mit 20.Lc6: (besser 20.Tc1) ein sehr schwacher Zug und schon nach 25 Zügen musste er aufgeben. Eine harmlose Variante im Spanier wählten Georg Meier und Levon Aronian und die Partie endete nach interessantem Verlauf mit Remis. Eine aufregende Kampfpartie lieferten sich Arkadij Naiditsch und Maxime Vachier-Lagrave. Der Franzose hatte enorme Mühe und stand nach der Eröffnung sehr bedenklich, wodurch er sich gezwungen sah eine Qualität zu opfern. Die Stellung wurde enorm kompliziert mit vielen taktischen Möglichkeiten und Naiditsch fand nicht die besten Züge und musste in ein Remis mit Zugwiederholung einwilligen. Offizielle Seite