Mit einer Energieleistung in den letzten Partien hat Weltmeisterin Ju Wenjun aus China ihren Titel im Duell gegeg die Russin Kateryna Lagno verteidigt. Nach dem 2:2 in den Turnierpartien gab es den Tiebreak und dabei zeigte sich Lagno übernervös. In den beiden Verlustpartien verlor sie mit Weiß völlig unnötig und mit Schwarz stellte sie die Dame ein. Am Ende stand ein letztlich verdientes 5:3 für Ju Wenjun zu Buche, die enorme Turnierhärte gezeigt hatte. Wie zu lesen war wird es unter dem neuen Fide-Präsidenten Arkady Dvorkovich eine Reform der Frauen-WM geben und wohl kein KO-System mehr. Vielleicht schafft die FIDE es auch die Nummer Eins der Weltrangliste Hou Yifan aus China für den WM-Zyklus zu gewinnen. Offizielle Seite

Fabiano Caruana eröffnete erneut 1.e4 und es wurde ein Sweshnikov-Sizilianer bei dem Magnus Carlsen wesentlich besser ins Spiel kam als in der 8. Partie. Caruana spielte nun nicht 12. Ld2 sondern das wie es sich herausstellte harmlosere 12.b4. Carlsen reagierte korrekt und erspielte sich eine gute, optisch auf Königsangriff ausgerichtete Stellung und Caruana musste sich hüten nicht in einen heftigen Angriff zu geraten. Wieder war es eine spannende Partie doch die Remisbreite wurde nie überschritten und keiner konnte sich entscheidende Vorteile erspielen. Das zehnte Remis - Carlsen plädierte dafür, dass das WM-Finale nicht in 12 sondern in 16 oder 18 Turnierpartien ausgespielt wird. Vielleicht würden die Kontrahenten dann von Beginn an etwas mehr Risiko eingehen. Offizielle Seite

Im Slowenischen Kurort Bled findet derzeit die Senioren-Weltmeisterschaft statt. Elofavorit in der Ü-50-Klasse ist der Senioren-Weltmeister von 2014 GM Zurab Sturua aus Georgien. An Brett 3 ist der deutsche GM Klaus Bischoff gesetzt hinter dem in Deutschland bekannten GM Karen Movsziszian aus Armenien. In der Ü-65-Klasse ist einmal mehr Anatoli Vaisser aus Frankreich der elostärkste Spieler. In den Großmeistern Evgeny Sweshnikov, Nukhim Rashkovsky, Yuri Balashov und Vlastimil Jansa hat er allerdings sehr starke Konkurrenz. Auch hier ist ein deutscher Großmeister dabei, nämlich Lothar Vogt. Offizielle Seite

Eine amtierende Weltmeisterin sollte man nie abschreiben. Die Titelverteidigerin Ju Wenjun aus China hat mit den schwarzen Steinen den Ausgleich geschafft und die Niederlage verhindert. Sie schlug die unvorsichtig agierende Kateryna Lagno scheinbar mit leichter Hand im Königsangriff. Es war nun wirklicht nicht der beste Tag von Lagno. In einem Rossolimo-Sizilianer kam sie schnell ins positionell ins Hintertreffen, konnte aber nochmal durchatmen im Mittelspiel nachdem Ju eine hervorragende Möglichkeit im 19. Zug ausließ. Doch nach mehreren Fehlern entglitt Lagno die Partie endgültig und Ju gewann schon nach 33 Zügen. Damit müssen die beiden Finalistinnen morgen in den Tiebreak um die alte oder neue Weltmeisterin zu ermitteln. Offizielle Seite

Eine Werbung für das Schach sind neun Partien in Folge nicht, aber man muss den WM-Finalisten zugute halten, dass sie kämpfen und die Partien ausspielen. Das war auch heute der Fall. Carlsen und Caruana wiederholten die englische Eröffnung aus Partie vier, setzte aber im 9. Zug mit Lg5 fort. Nach Abtäuschen behielt Carlsen einen gewissen Vorteil, aber die ungleichfarbenen Läufern waren auch hier maßgeblich für das Remis, das nach ausgekämpften 56 Zügen feststand. Caruana sollte sich bemühen, in den letzten drei Turnierpartien einen Sieg zu landen, denn Carlsen gilt als der wesentlich bessere Schnellschach- und Blitzspieler. Es ist keine allzu glückliche Regelung eine WM in einer Disziplin entscheiden zu lassen in denen selbst Weltmeisterschaften ausgetragen werden. Die WM sollte im Turnierschach entschieden werden und noch besteht Hoffnung. Offizielle Seite

Eine bittere Partie und eine nicht überzeugende Leistung von Ju Wenjun bringt sie in höchste Gefahr den Weltmeistertitel an Kateryna Lagno zu verlieren. Dabei hatte die Chinesin eine sehr vielversprechende Stellung in einem Königsinder herausgespielt. Vor allem der natürliche und naheliegendste Zug 21.fg4: hätte ihr einen großen Vorteil verschafft. Stattdessen spielte sie das schwache Tb4 und ermöglichte damit die Entwicklung des schwarzen Springers mit Tempo. Die Chinesin behielt zwar Vorteil aber am nach einigen Abtäuschen standen sich zwei ungleichfarbene Läufer gegenüber, was das Remis für Lagno sicherte. Die Russin benötigt nur noch ein Remis in der vierten Partie zur Erringung des WM-Titels. Offizielle Seite

Am ersten Bundesliga-Wochenende konnten vier Teams ihre beiden ersten Duelle für sich entscheiden. Nun kämpfen diese Teams um den Fortbestand einer blütenreinen Weste. Tabellenführer Hockenheim ist in Viernheim zu Gast und muss nur am Samstag antreten, da Aachen ja zurückgezogen hatte. Man spielt gegen Hofheim und ist natürlich klarer Favorit. Am Tag darauf spielt Hofheim gegen den Viertplatzierten Viernheim. Der Zweitplatzierte Solingen fährt nach Düsseldorf und bekommt es mit Mülheim und Werder Bremen zu tun, was spannende Kämpfe verspricht. Meister Baden-Baden, Drittplatzierter hat in den eigenen Räumen Dresden, die Schachfreunde Berlin (gegen beide Teams spielt man) und die Schachfreunde Deizisau zu Gast. In Augsburg kämpfen der Gastgeber und auch MSA Zugzwang um die ersten Punkte, während Kiel und Hamburg ihr Punktekonto von je 2 Punkten aufstocken wollen. Offizielle Seite

Die Russin Kateryna Lagno hat einen großen Schritt in Richtung Weltmeistertitel getan. Im auf vier Turnierpartien angesetzten WM-Finale gewann sie die Partie 2, in der sie die weißen Steine führte. Lagno wählte eine Variante, die der Katalanischen Eröffnung zugeordnet wird, die auch kürzlich Anish Giri zu einem beachtenswerten Sieg über Wojtaszek führte, allerdings wählte Lagno nicht 9.Sbd2 sondern das überraschende 9.Sfd2. Eigentlich sollte man in diesem Abspiel remis halten können aufgrund er ungleichfarbenen Läufer, aber Ju spielte ungenau und so konnte Lagno gefahrlos auf Gewinn spielen und gewann tatsächlich nach 59 Zügen. Offizielle Seite

Mit einer aggressiv geführten Partie, vor allem von Kateryna Lagno, starteten die beiden WM-Finalistinnen in ihr Vier-Partien-Match. Ju verpasste einige gute Möglichkeiten einen positionellen Vorteil zu behalten. Vor allem mit 17.Db1 wäre dies ohne Risiko möglich gewesen. Am Ende ließ sie den Vorteil entwischen und das Spiel verflachte zum Remis. Lagno gilt als sehr starke Weiß-Spielerin und wird versuchen anzugreifen in Partie 2. Offizielle Seite

Das Sweshnikov-Variante im Sizilianer durchlebt seit einigen Jahren eine schwere Zeit und hat nicht mehr den allerbesten Ruf, weil einige kritische Abspiele in den Hauptvarianten gefunden wurden. Erstaunlicherweise gab es heute nicht Rossolimo sondern für viele Experten überraschend doch den offenen Sizlianer und Carlsen spielte Sweshnikov. Caruana ließ sich jedoch nicht auf die Hauptvarianten ein sondern spielte das als harmloser geltende 7.Sd5. Doch auch hier kam er zu einem Vorteil, den er durch den Zug 24.Dh5 oder auch 24.Sc4 hätte ausbauen können. Stattdessen spielte er das unnötige 24.h3, was Carlsen Gelegenheit zur Verschnaufpause und Konsolidierung gab. In der Folge verflachte die Partie leider und wurde Remis. Eine interessante Partie mit Leben darin. Das gibt Hoffnung, dass es die Spieler vielleicht doch noch wissen wollen in den letzten vier Partien. Es steht 4:4 Offizielle Seite