Die Senioren-Weltmeister bei den Meisterschaften in Bled sind gekürt. In der Ü-50-Klasse siegte der Armenier GM Karen Movsziszian mit 8,5 Punkten knapp nach Wertung vor Georgi Bagaturov aus Georgien. Dritter wurde Elofavorit GM Zurab Sturua (ebenfalls Georgien) vor GM Klaus Bischoff. In der Ü-65 spielten zwei namhafte Großmeister ein tolles Turnier und beide sammelten überragende 9,5 Punkte aus den 11 Runden. Knapp nach Wertung gewann Vlastimil Jansa (Tschechien) vor GM Yuri Balashov (Russland). Dessen Landsmann GM Nukhim Rashkovsky belegte den dritten Platz mit 8,5 Punkten. Bester Deutscher wurde FM Manfred Böhnisch mit 7,5 Punkten und Platz 7. Bei den Damen in der Ü-50 siegte Elofavoritin WGM Elvira Berend aus Luxemburg mit 8,5 Punkten. Zweite und Dritte wurden die Russinnen WGM Tatiana Grabuzova und WGM Galina Strutinskaia mit je 8 Punkten. WFM Olga Birkholz holte 6 Punkte und landete auf Rang 9. Die mittlerweile 77-jährige Großmeisterin und Ex-Weltmeisterin Nona Gaprindashvili (Geogien) gewann die Ü-65-Klasse mit 8,5 Punkten. WGM Valentina Koslovskaya (Russland) wurde Zweite mit 8 Punkten vor WIM Ludmila Tsifanskaya (Israel) mit 7,5 Punkten. Offizielle Seite

Magnus Carlsen bleibt Weltmeister! Der Norweger hatte vor dem Tiebreak eine um ca. 90 Elopunkte bessere Schnellschachwertung als sein Herausforderer. Der Favoritenrolle in dieser eigenen Disziplin wurde er voll und ganz gerecht und gewann den auf vier Partien angesetzten Schnellschach-Tiebreak gegen Caruana mit einem glatten 3:0. Carlsen hat nun nach der Auswertung dieser Partien eine Schnellschach-Elo von 2902 und Caruana eine von 2766. Das sind Welten! Carlsen weiß um seine Stärke darin und strebte laut eigener Aussage nach Partie 10 einen Tiebreak an. Deshalb verzichtete er auch darauf die vorteilhafte Stellung in Partie 12 auszuspielen. Als Schachfan finde ich die Tiebreak-Lösung durch Schnellschach äußerst unbefriedigend, denn der im Turnierschach ebenbürtige Caruana ging darin chancenlos unter wie auch schon Karjakin gegen Carlsen im Jahre 2016. Der Turniersieg eines hochdotierten Golfturniers wird bei Gleichstand übrigens nicht im Minigolf ausgespielt! Die FIDE muss sich überlegen ob die geringe Anzahl von nur 12 Partien nicht zu Vorsichts-Schach animiert. Caruana und auch Carlsen selbst haben in den vergangenen Pressekonferenzen für eine Erhöhung der Partienanzahl auf 16 oder 18 plädiert. Ein vernünftiger Vorschlag, dem die FIDE hoffentlich folgen wird. Vielleicht sehen wir dann mehr Risikobereitschaft und eine Entscheidung im klassischen Schach. Offizielle Seite

Bei der Senioren-WM im slowenischen Bled führen zwei Duos die verschiedenen Altersklassen an. In der Ü-50-Klasse führen die beiden Großmeister Karen Movsziszian aus Armenien und der Georgier Giorgi Bagaturov mit je 7,5 Punkten. GM Klaus Bischoff liegt auf Rang 5 mit 6,5 Punkten. In der Klasse Ü-65 führen die Großmeister Vlastimil Jansa (Tschechien) und Yuri Balashov aus Russland mit je 8 Punkten. GM Lothar Vogt liegt derzeit mit 6,5 Punkten auf Rang 10. Bei den Damen der Ü-50-Klasse führt WGM Elvira Berend aus Luxemburg mit 7,5 Punkten. WFM Olga Birkholz liegt mit 5 Punkten auf Rang 10. In der Ü-65-Klasse führt die unverwüstliche Ex-Weltmeisterin Nona Gaprindashvili aus Georgien mit 6,5 Punkten.Offizielle Seite

Der bulgarische Großmeister Momchil Nikolov hat äußerst knapp unter vier punktgleichen Spielern das Sparkassen Open in Heusenstamm gewonnen. Er landete vor dem besten Deutschen IM Christopher Noe (SC Eppingen) und dem ukrainischen GM Orest Gritsak - alle 6 Punkte. Elofavorit GM Daniel Sadzikowski aus Polen musste mit Rang 18 und 5 Punkten vorlieb nehmen. Im A-Open gab es die stattliche Zahl von 245 Teilnehmern. Offizielle Seite

Das WM-Finale in London zwischen Magnus Carlsen und Fabiano Caruana muss nach 12 Remis in Folge im Tiebreak oder in einer Armageddon-Partie entschieden werden. Heute war es erneut eine Sweshnikov-Variante mit frühem Sd5. Carlsen wich diesmal von Sb8 ab und griff auf Se7 zurück. Es war eine gute Entscheidung, denn er kam vernünftig aus der Eröffnung. Caruana verfolgte einen wenig ehrgeizigen Plan und verfiel im 21. Zug auf den merkwürdigen Zug Th2 mit dem Plan der langen Rochade. Carlsen hatte von diesem Zeitpunkt an das bequemere Spiel, doch als man glaubte, dass nur er auf Gewinn spielen kann, einigte er sich mit Caruana auf Remis nach 31 Zügen. Die beiden Kontrahenten neutralisierten sich weitgehend und obwohl sie nahezu jede Partie ausgekämpft haben, war das Spiel von Beiden in erster Linie von Sicherheitsdenken geprägt. Nikolas Lubbe meinte als Kommentator bei chess 24, dass es noch nie ein höheres Niveau bei einer WM gegeben hat als dieses Mal. Man kann hierzu ganz anderer Meinung sein. Es gab in der Vergangenheit Weltmeister und Herausforderer die Stellungsvorteile zum Sieg geführt haben. In Partie 1 hatte Carlsen eine Gewinnstellung und verdarb sie zum Remis. Caruana hatte in der ersten Sweshnikov-Partie eine hervorragende Möglichkeit im Zug Dh5 und spielte stattdessen vorsichtig h3. Auch in der zweiten Sweshnikov-Partie hatte er hervorragende Möglichkeiten wie Sam Shankland in seiner Analyse nachwies. Caruana war eröffnungstechnisch sehr gut präpariert. Ob ihm dies nun auch im Schnellschach etwas hilft um Carlsen Paroli bieten zu können, wird man am Mittwoch sehen. Caruana hat bei manchen Schnellschach-Events schon sehr schlecht ausgesehen. Carlsens Elozahlen im Schnell- und Blitzschach sprechen für sich und er ist ganz klarer Favorit. Es ist schade, dass eine WM im Turnierschach in Disziplinen entschieden werden muss, die ihre eigene Weltmeisterschaft haben.  Vielleicht führt eine Erhöhung der Partienanzahl zu etwas mehr Risikobereitschaft. Die Fide muss sich überlegen ob dieses Reglement eines WM-Finales gut ist um Werbung für das Spiel zu machen. Offizielle Seite

Baden-Baden erkämpfte heute ein klares 7:1 gegen die Schachfreunde Berlin und steht nun gemeinsam mit Solingen an der Spitze der Tabelle mit 8 Punkten. Solingen hatte allerdings einen weitaus schwereren Kampf zu bestehen. Am Ende kam ein 4,5:3,5 gegen Bremen heraus. Matchwinner war schließlich am Ende Markus Ragger, der Luke McShane im Endspiel niederrang. 6 Punkte haben neben dem spielfreien Hockenheimern die Schachfreunde Deizisau, die Dresden mit 5,5:2,5 schlugen. Auch der HSK kommt in diesem Jahr hervorragend aus den Startlöchern. Es gab ein überzeugendes 6:2 gegen MSA-Zugzwang, das nun am Tabellenende steht. 6 Punkte hat auch Viernheim, das mit 5:3 gegen Hofheim gewann. Zu ihren ersten Siegen kamen Augsburg gegen Turm Kiel mit 5,5:2,5 und der Düsseldorfer SK gegen Mülheim Nord mit einem knappen 4,5:3,5. Absoluter Matchwinner war die holländische Schachlegende Jan Timman, denn alle anderen Partien endeten in diesem Kampf mit Remis. Offizielle Seite

Ein zwar teils schwerer, doch am Ende erfolgreicher Tag für die favorisierten Teams in Runde drei der Schachbundesliga. Hockenheim tat sich enorm schwer gegen Hofheim trotz des Auftritts des Ex-Weltmeisters Anatoly Karpov, der nicht über ein Remis hinauskam gegen Jan-Christian Schröder. Verantwortlich für die Knappheit des Kampfes waren die völlig überraschenden Niederlagen der an ihren Brettern klar favorisierten Alexander Moiseenko gegen Gennadi Ginsburg und David Baramidze Vladimir Gurevich. An Brett 8 ließ aber Tamas Banusz nichts anbrennen gegen FM Ulrich Weber und es reichte zum 4,5:3,5.
Baden-Baden agierte souverän und konnte sich sogar eine Niederlage an Brett 8 von Alexei Shirov gegen IM Jakov Loxine leisten und gewann 6:2 gegen Dresden. Solingen war klarer Favorit gegen Mülheim, aber Niederlagen von Markus Ragger gegen David Navara und Jan Smeets gegen Dr. Volkmar Dinstuhl - der Niederländer stellte in klar besserer Stellung einen Turm ein - ließen es spannend werden. Am Ende setzten sich die Klingenstädter mit 5:3 durch. Diese drei siegreichen Teams haben nun eine weiße Weste behalten.
Die unglücklichen Düsseldorfer verloren auch in Runde drei und zwar mit 2,5:5,5 gegen Bremen. Unnötig die Niederlage von Schachlegende Ulf Andersson, der gegen Romain Edouard nur leicht schlechter stand mit sehr guten Remischancen. Der Schwede ließ jedoch auf seinem Formular eine Lücke bei Zug 20 und glaubte einen Zug zu früh, die erste Zeitkontrolle überstanden zu haben.
Einen wichtigen zweiten Sieg landete Turm Kiel gegen MSA Zugzwang mit 5:3. In dieser Form hat man gute Chancen auf den Klassenerhalt. Die Schachfreunde Deizisau gewannen gegen die Schachfreunde Berlin. Vincent Keymer trug erneut einen Sieg zum 5,5:2,5 bei. Schließlich gab es noch einen sehr knappen 4,5:3,5-Sieg des Hamburger SK über BCA Augsburg, die noch immer ohne Punktgewinn sind. Erstaunlich der klare und beeindruckende Außenseitersieg von Niclas Huschenbeth mit den schwarzen Steinen über den starken Tschechen Viktor Laznicka. Offizielle Seite

Beim 21. Jungsenioren-Schachopen in Bad Griesbach gab es sehr überraschend diesmal einen Erfolg eines aus Norwegen angereisten Schachfreundes mit Namen Gunnar Johnsen. Er überraschte die Konkurrenz und erkämpfte sich durch einen Schlussrundensieg den wohl größten Triumph seiner Karriere. Er erreichte 5,5 Punkte und verwies den punktgleichen Favoriten IM Josef Pribyl auf Rang zwei. Karl-Heinz Jergler vom nicht weit entfernten Schachclub Rottal-Inn wurde Dritter mit 5 Punkten. Offizielle Seite

Magnus Carlsen holte heute erneut kaum einen Vorteil heraus gegen die russische Verteidigung seines Herausforderers Fabiano Caruana. Der US-Amerikaner ist bestens vorbereitet in seinem Lieblingssystem und strebte Abtausch um Abtausch an. Im 25. Zug dann erneut eine sehr pragmatische Entscheidung den letzten Turm zu tauschen. Dieser kostete zwar einen Bauern, aber bei ungleichfarbigen Läufern war Caruana selbstgewusst genug sich darauf einzulassen. Er meisterte dieses Endspiel mit Bravour und holte erneut ein problemloses Remis. Nun ist er in der komfortablen Situation die allerletzte Turnierpartie mit Weiß bestreiten zu können. Schon in den letzten beiden Partien hätte er mehr herausholen können. Wird Carlsen erneut die Sweshnikov-Variante wählen. Eine schwierige Entscheidung für den noch amtierenden Weltmeister. Offizielle Seite

Der indische Großmeister Adhiban Baskaran hat in Zagreb beim Tournament of Piece eine schönen Turniersieg feiern können. Er gewann mit 7,5 Punkten aus 11 anstrengenden Runden und wurde alleiniger Turniersieger. Er verwies die noch prominenteren Großmeister Etienne Bacrot (Frankreich) und Vassily Ivanchuk (Ukraine) auf die Plätze zwei und drei mit je 7 Punkten. Dahinter folgt der beste der 6 teilnehmenden Kroaten, nämlich Europameister Ivan Saric mit 6,5 Punkten. Offizielle Seite