Schwedens Nummer Eins Nils Grandelius kam nicht gut aus der Eröffnung gegen Weltklassespieler Wesley So, aber der US-Amerikaner spielte sehr unachtsam und ließ in einem Najdorf-Sizilianer heftiges Gegenspiel zu, obwohl er das hätte verhindern können. Danach ging er chancenlos unter. In weiteren interessanten Partien schlug Levon Aronian Nigel Short und Hikaru Nakamura setzte sich nach einer brillanten Angriffspartie gegen Eduardo Iturrizaga durch. Alle genannten Sieger befinden sich in einer achtköpfigen Führungsgruppe mit 5 Punkten, darunter auch Le Quang Liem, Adhiban Baskaran, Vladislav Artemiev, David Navara und Ivan Saric. Rasmus Svane liegt als bester Deutscher bei 4,5 Punkten und Rang 16. Offizielle Seite

Der Weißrusse Vladislav Kovalev ist überragender Sieger des Challenger-Turniers beim Tata Steel Chess. Nach einem weiteren schönen Angriffssieg über Stefan Kuipers holte er großartige 10 Punkte aus den 13 Runden. Ganze 1,5 Punkte Vorsprung wurden es am Ende, weil sowohl Andrey Esipenko als auch Maksim Chigaev jeweils Niederlagen kassierten. Esipenko verlor gegen Bareev und Chigaev ging gegen den starken Ungarn Gledura unter. Jener holte sich damit sogar den zweiten Platz vor den punktgleichen Esipenko und Chigaev. Vincent Keymer stand während der ganzen Partie gut in einem Grünfeldinder gegen Parham Maghsoodloo aber am Ende wurde es remis. Er holte insgesamt 5,5 Punkte und machte Rang in seinem ersten stark besetzten Rundenturnier. Elisabeth Pähtz verlor gegen Erwin L'Ami, der eine brillante Partie spielte und wurde Vorletzte mit 3,5 Punkten. Offizielle Seite

Nach einem Start von vier Remis ins Turnier hat Magnus Carlsen Tritt gefasst und in den nächsten 9 Runden überaus überzeugende 7 Punkte geholt. Heute hätte es vermutlich ein halber mehr sein können wenn er das Remisangebot von Anish Giri abgelehnt hätte. Risikolos hätte er in einem Sweshnikov-Sizilianer, in dem sich der Holländer zu einem fragwürdigen Qualitätsopfer hinreißen ließ, auf Gewinn spielen können, doch er wollte sich nicht mehr abmühen und gleich seinen siebenten Turniersieg in diesem traditionsreichen Superturnier feiern. Giri sicherte sich damit den alleinigen zweiten Platz wie im vergangenen Jahr. Den dritten Platz belegte Ian Nepomniachtchi, der den besten Start ins Turnier hingelegt hatte. Punktgleich mit ihm und ebenfalls mit 7,5 Punkten wurden Ding Liren und Viswanathan Anand. Vidit Santosh spielte ein starkes Turnier und hätte noch mehr Punkte machen können. Er holte 7 Punkte. Eine insgesamt sehr solide und gute Leistung boten auch Teimour Radjabov, Richard Rapport und Sam Shankland, die allesamt 6,5 Punkte machten. Shankland schlug etwas glücklich Vladimir Kramnik in der letzten Runde und Richard Rapport hatte keine Mühe den heute völlig indisponierten Jorden van Foreest nach nur 21 Zügen zu schlagen. Ein Schatten seiner selbst war insgesamt Vladimir Kramnik, der nun einfach zu unsolide spielt und gemeinsam mit van Foreest Letzter wurde. Eine herbe Enttäuschung war Shakhriyar Mamedyarov, der nur 5 Punkten in den 13 Runden holte. Offizielle Seite

Vladislav Kovelev steht vor einem großen Schritt in seiner Karriere, dem Turniersieg in der Challengergruppe und damit dem Aufstieg in die Elitegruppe des Tata Steel Chess Turniers. Heute schlug er mit scheinbar leichter Hand Elisabeth Pähtz, die im 20. Zug eine schlechte Fortsetzung gewählt hatte. Kovalev führt nun mit einem halben Zähler Vorsprung und spielt morgen mit Weiß gegen den Co-Tabellenletzten Stefan Kuipers (gemeinsam mit Saduakassova). Es war kein guter Tag für die Deutschen, denn auch Vincent Keymer verlor und ebenfalls klar gegen den erfahrenen und starken Anton Korobov. Auch der jüngste Teilnehmer Praggnanandhaa Rameshbabu tut sich schwer in diesem starken Feld. Er verlor heute gegen Benjamin Gledura, der in der zweiten Turnierhälfte groß auftrumpfte. Eine schöne Schlusskombination gab es in der Gewinnpartie von Esipenko gegen Saduakassova und auch Evgeny Bareev  siegte mit Schwarz nach kräftiger Mithilfe seines Konkurrenten Stefan Kuipers. Offizielle Seite

Weltmeister Magnus Carlsen hat heute mit einer starken Leistung den Polen Duda in einer langen Partie niedergerungen. Die Partie war von Taktik und am Ende von Technik geprägt. Carlsen liegt nun mit 8,5 Punkten aus 12 Runden in Führung. Anish Giri war auch heute im Glück. Radjabov gab eine Stellung Remis, die die Engines als Gewinnstellung " für ihn sahen". Sam Shankland, der gestern einen halben Punkt verschenkt hatte, zeigte sich erstaunlich gut erholt von diesem Schock und schlug nach einer einwandfreien Leistung Ian Nepomniachtchi in dessen Pirc-Verteidigung. Den alten Vladimir Kramnik, stark und solide, so wie ihn die Fans immer geliebt haben, kam heute zum Vorschein und er schlug Fedoseev mit der russischen Verteidigung mit den schwarzen Steinen. Es wäre wünschenswert, wenn er auch so wieder in Zukunft spielen würde. Sehenswert auch der interessante Schlagabtausch von Ding und Anand, der remis endete wie die übrigen Partien auch. Klar auf Gewinn stand Vidit gegen Rapport, aber der Inder versäumte es mehrfach den ganzen Punkt einzufahren. In der morgigen Schlussrunde kommt es zum Duell der beiden Erstplatzierten Giri und Carlsen. Dem Weltmeister reicht ein Remis zum alleinigen Turniersieg. Offizielle Seite

Der Georgier Levan Pantsulaia hat das 11. Chennai Open souverän mit 8,5 Punkten aus 10 Partien gewonnen. Den zweiten Platz belegte Ivan Popov aus Russland. Er holte 8 Punkte wie der Drittplatzierte Aleksej Aleksandrov aus Weißrussland. Elofavorit Alexandr Predke aus Russland wurde Neunter. chess-results

David Navara, Tschechiens Nummer Eins hat mit einer starken Leistung und vier Siegen die alleinige Führung beim hervorragend besetzten Schachfestival in Gibraltar übernommen. Heute schlug er den jungen rumänischen GM Bogdan-Daniel Deac. Rasmus Svane erreichte gestern noch ein achtbares Remis gegen einen der großen Favoriten, nämlich Wesley So. Heute verlor der junge deutsche GM gegen Arkadij Naiditsch recht eindeutig. In der Verfolgergruppe mit 3,5 Punkten befindet sich erstaunlicherweise die immer stärker werdende Iranerin Sarasadat Khademalsharieh. Gestern schlug sie Alexander Donchenko und heute erreichte sie ein erstaunliches Schwarzremis gegen Levon Aronian. Alexander Donchenko verlor erneut und diesmal völlig unnötig ein Endspiel mit teilweise zwei Mehrbauern gegen die Chinesin Lei Tingije. Offizielle Seite

 

Der hervorragend ins Turnier gestartete Vladislav läßt nicht locker und hat mit dem einzigen Tagessieg über Parham Maghsoodloo erneut die Tabellenführung gemeinsam mit Maksim Chigaev inne. Elisabeth Pähtz stand gegen Evgeny Bareev glatt auf Gewinn, sie sah es jedoch nicht und wickelte ins Remis ab. Sehr schade. Vincent Keymer hingegen erkämpfte sich ein sicheres Remis aus einer schwierigen Stellung heraus gegen Erwin L'Ami. Keymer könnte mit zwei abschließenden Siegen eine GM-Norm erzielen, aber mit Korobov und Maghsoodloo warten harte Brocken. Offizielle Seite

 

In den vergangenen zwei bis drei Jahren hatte Shakhriyar Mamedyarov eine sehr stabile Leistung auf sehr hohem Niveau gezeigt und war nun lange Zeit die Nummer drei der Welt. Nun in Wijk aan Zee erlebt er eine bittere Schwächephase, die ihm bereits mehr als 23 Elopunkte gekostet hat. Auch heute wurde er nach unsolider Mittelspielbehandlung klassisch ausgekontert von Vidit, der stark den ganzen Punkt eintütete. Nur noch Kramnik liegt hinter Mamedyarov, der auch nach seinem verdienten Sieg über Jorden van Foreest Letzter bleibt. Ein unfassbares und denkwürdiges Ende nahm die Partie Anish Giri gegen Sam Shankland. Der US-Amerikaner gab eine Remisstellung auf, weil er nicht sah, dass sein König allein die Partie remis halten kann aufgrund der Bauernkonstellation am Damenflügel. Der glückliche Giri schließt damit zu Carlsen auf, der seinerseits ein sicheres Schwarz-Remis gegen Radjabov spielte. Eine starke Partie zeigte Ian Nepomniachtchi gegen den insgesamt etwas enttäuschenden Vladimir Fedoseev. Der Russe ist damit Verfolger der beiden Tabellenführer. Offizielle Seite

Eine äußerst unglückliche und unnötige Niederlage kassierte heute Vincent Keymer gegen den starken Vladislav Kovalev. Der junge deutsche IM war auf der Siegerstraße mit zwei Mehrbauern, doch durch einen ungenauen Zug kamen die Figuren des Weißrussen sehr stark ins Spiel und Keymer verlor gar noch. Die Höchststrafe - diese Verlustpartie wird ihm vermutlich seine letzte GM-Norm kosten. Nach einem starken Sieg über Lucas van Foreest kann Andrey Esipenko weiterhin um den Turniersieg mitspielen. Tabellenführer bleibt jedoch Maksim Chigaev, der einen glücklichen Sieg über Praggnanandhaa feierte. Der junge Inder versäumte es mit dem richtigen Königszug im Endspiel das Remis zu sichern. Sein taktisches Können und beste Vorbereitung in einem Vorstoß-Caro-Kann zeigte Parham Maghsoodloo gegen Evgeny Bareev. Der junge Iraner gewann auf sehr überzeugende Weise. Elisabeth Pähtz spielte ein kurzes Remis im Duell der Damen mit Dinara Saduakassova.  Offizielle Seite