Sehr traurige Nachrichten gingen gestern um die Schachwelt! Die internationale Meisterin Arianne Caoili, die Frau von Levon Aronian, ist gestern an den Folgen eines schweren Autounfalls, der am 15.März in Jerewan passiert war, im Krankenhaus der armenischen Hauptstadt verstorben. chess24

IM Ilja Schneider (HSK Lister Turm) hat die hervorragend besetzte Zwischenrunde der deutschen Internetmeisterschaft für sich entschieden. Er gewann hauchdünn mit 10 Punkten aus 13 Runden vor den drei punktgleichen Mitfavoriten GM Daniel Fridman, GM Georg Meier und GM Matthias Blübaum. Neben den genannten Spielern haben sich noch GM Daniel Hausrath, GM Rasmus Svane, IM Christian Braun und Nikolas Lubbe für das Finale qualifiziert. Weitere vier Freiplätze werden noch vergeben. schachbund

Der sogenannte Banter-Blitz-Cup oder auf deutsch Geschwätzblitz-Cup ist ein für Schachfans interessantes Turnier das einen für ein Internetturnier großen Preisfond hat. Der Sieger erhält immerhin 14 000 Dollar. Die Spieler erklären während der Partie ihre Züge und teilen ihre Gedanken mit. Eine hervorragende Leistung brachten bisher die beiden deutschen Großmeister Matthias Blübaum und Georg Meier. Blübaum hatte GM Miguel Santos mit 8,5:6,5 bezwungen, GM Jose Gascon mit 9:1 und Aleksandr Shimanov mit 9:2. Vor wenigen Tagen scheiterte er jedoch am iranischen Supertalent Alireza Firouzja mit 1:9. Großartig spielt Georg Meier. Er bezwang GM Milos Perunovic mit 9:3, Igor Kovalenko mit 8,5:5,5 und zuletzt den Weltklassespieler Jan-Krzysztof Duda mit 8,5:5,5. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass auch Alexander Donchenko ein gutes Turnier gespielt hat. Seine Partien findet man ebenfalls bei chess24 oder youtube. Blübaum Meier 

Er war WM-Kandidat und beriet den Weltmeister Anatoly Karpov in dessen Vorbereitung (Französische Verteidigung) auf den WM-Kampf mit Viktor Kortschnoi. Er ist eine DER Schachlegenden im deutschen Schachsport und galt zu seiner besten Zeit als einer der stärksten Spieler der Welt. Er war der führende Experte der französischen Verteidigung und blieb "seiner" Verteidigung Jahrzehnte treu. Der gebürtige Dresdner Wolfgang Uhlmann wird heute 85 Jahre alt und wir gratulieren herzlich zum Festtag und wünschen ein langes Leben. schachbund

Leider müssen wir eine Hiobsbotschaft für alle Schachfreunde wegen der weltumspannenden Corona-Krise vermelden. Die FIDE hat die Unterbrechung des Kandidatenturniers in Jekaterinburg angeordnet und damit eine Klausel in der Vereinbarung mit den Spielern genutzt, die vorsorglich vor dem Turnier getroffen wurde. Die ersten 7 Runden zählen und die Fortsetzung des Turniers wird auf eine unbestimmte Zeit verschoben. Die russische Regierung hat den Flugverkehr aus Russland in andere Länder ab morgen ausgesetzt. Man möchte nun den Spielern, Sekundanten, Trainern, Schiedsrichtern und Funktionären die Gelegenheit bieten die Heimreise anzutreten. Allen Unkenrufen zum Trotz hatte man dieses hochkarätige Sportevent begonnen und nun bekommt man die Quittung dafür. Aber die Eigendynamik dieser Krise konnte wohl niemand in diesem Ausmaß voraussehen. Offizielle Seite

 

Mit einer sehr starken Leistung wartete der kurz vor dem Turnier dazugestoßene Franzose Maxime Vachier-Lagrave heute auf. Er fügte dem Tabellenführer Ian Nepomniachtchi in einer Französischen Verteidigung die erste Niederlage zu. Damit konnte er mit diesem punktemäßig gleichziehen. Die übrigen Partien verliefen ausgeglichen und auch Liren Ding schaffte es nicht den Underdog Kirill Alekseenko mit den weißen Steinen zu bezwingen. Offizielle Seite

Der aufstrebende deutsche Topspieler GM Matthias Blübaum (SF Deizisau) hat das vierte und letzte Vorrundenturnier der deutschen Internetmeisterschaft souverän mit 8,5 Punkten aus 9 Runden gewonnen. Den zweiten Platz belegte der Porzer IM Christian Braun mit 8 vor GM Rasmus Svane (Hamburger SK) mit 7,5 Punkten. Die stark besetzte Zwischenrunde findet am kommenden Samstag, den 28.3. ab 16 Uhr statt. Kleiner Tipp: Heute um 18 Uhr spielt Blübaum gegen den iranischen Superstar Alireza Firouzja im Banterblitz auf chess24. Offizielle Seite

Ian Nepomniachtchi schlug gestern Hao Wang und ließ heute in Runde 6 mit Weiß noch einen Sieg über Chinas Nummer Eins Liren Ding folgen. Der findige Russe spielte eine giftige Variante im Spanier, die ihm ein angenehmes Spiel bereiteten. Ding spielte im Mittelspiel etwas sorglos und hatte danach zwei isolierte Doppelbauern im Zentrum, die natürlich sehr anfällig waren. In seiner Verzweiflung opferte er einen Läufer, doch Nepomniachtchi hatte alles im Griff und zeigte nach dem Damentausch eine simple Lösung des vermeintlichen Stellungsproblems. Nepomniachtchi führt nun mit einem ganzen Punkt Vorsprung vor Maxime Vachier-Lagrave. Der Franzose erkämpfte ein Remis in einer schlechteren Stellung mit Minusbauern. Ein dramatisches Remis mit zwischendurch besseren Chancen für den US-Amerikaner gab es in Grischuk-Caruana. Der Russe hielt die Stellung nach dem Überstehen einer kritischen Zeitnotphase zusammen. In einer langen Partie kam schließlich Anish Giri zu einem verdienten Schwarzsieg über Kirill Alekseenko, der nun, punktgleich mit Ding, die rote Laterne trägt. Offizielle Seite

In Coronazeiten fordert die Politik die persönlichen Kontakte möglichst einzuschränken. Im Schachsport ist das vorübergehend für den Einzelnen kein Problem. Die vielen Möglichkeiten online Schach zu spielen nutzen der Deutsche Schachbund und seine eifrigen Mitglieder. Am gestrigen Samstag wurde das dritte Turnier der deutschen Internetmeisterschaft ausgetragen. Über 330 Spieler nahmen daran teil und der junge deutsche Großmeister Dmitrij Kollars ging als Sieger hervor. Das zweite Vorrunden Turnier hatte Georg Meier gewonnen und das erste ging an Roven Vogel. Morgen am 23.3. gibt es die letzte Gelegenheit mit der vierten und letzten Vorrunde, sich für die Zwischenrunde zu qualifizieren. Das Finale sollte dann eigentlich im Rahmen des Meisterschaftsgipfels am 9. Mai in Magdeburg stattfinden, aber in diesen Zeiten scheint das eher fragwürdig. Vielleicht findet auch das Finale online statt. Wir werden sehen. schachbund

Ian Nepomniachtchi aus Russland ist nach der fünften von langen vierzehn Runden der erste Kandidat, der sich als Herausforderer des amtierenden Weltmeisters Magnus Carlsen aufdrängt. Er schlug heute den Geheimfavoriten Hao Wang in einer russischen Verteidigung. Es war vor allem die größere Vielfalt an Optionen für Weiß, die die Aufgabe für Schwarz so schwierig machten. Im 32. Zug beging der Chinese wohl den entscheidenden Fehler, den Nepomniachtchi entscheidend nutzte. Er führt nun mit 3,5 Punkten die Tabelle an. Einziger Verfolger mit 3 Punkten ist Maxime Vachier-Lagrave, der in einer hochtaktischen Partie gegen Kirill Alekseenko remisierte. Lange hielt Alexander Grischuk einen leichten Vorteil gegen Liren Ding in einem Spanier, aber der Chinese scheint nun seine Stabilität wiedererlangt zu haben und hielt das Remis. Viele bange Momente hatte Fabiano Caruana zu überstehen in seiner Auseinandersetzung mit Anish Giri. Der Holländer spielte bärenstark gegen Caruanas Slawen und erneut hatte der US-Amerikaner enorme Probleme wie schon gegen Ding. Giri traf jedoch einige fragwürdige Entscheidungen, die Caruana ins Remis entwischen ließen. Offizielle Seite