Das Summer Chess Classic in der us-amerikanischen Schachhochburg Saint Louis ist sehr gut besetzt. Folgende sechs Spieler treten doppenrundig gegeneinander an. Elofavorit ist Sam Shankland, der allerdings gleich in Runde 1 eine erstaunliche Partie gegen die Berliner Mauer von David Howell verlor. Gawain Jones-Jeffery Xiong endete ebenso remis wie die Paarung Dariusz Swiercz-Le Quang Liem. Kaum schwächer besetzt ist die B-Gruppe in der auch der deutsche GM Daniel Fridman teilnimmt. Er spielte zum Auftakt ein Schwarzremis gegen Samuel Sevian. Offizielle Seite

In Prag gab es in den vergangenen Tagen bis heute zwei interessante Schnellschach-Duelle, die wie immer sehr gut organisiert waren. Tschechiens Nummer Eins David Navara trat gegen keinen Geringeren an als die Nummer drei der Weltrangliste im Turnierschach Ding Liren aus China. Der Chinese spielte sehr stark und verlor keine einzige Partie. Das Endergebnis von 7:3 spricht für sich. Im zweiten Duell spielte der beste tschechische Jugendliche Thai Dai Van Nguyen gegen Hollands Schachlegende Jan Timman. Die Jugend setzte sich hier ebenfalls mit einem überzeugenden 7:3 durch. Offizielle Seite

Anna Muzychuk hat sich nach einem miserablen Start ins Kandidatinnenturnier mit toller Moral ins Turnier reingekämpft und erstaunlicherweise noch den zweiten Platz mit 8 Punkten aus 14 Runden erreicht. Annas Schwester konnte nach einem ebenfalls sehr schlechten Turnierstart immerhin noch 6,5 Punkte erreichen und gestern brachte sie sogar der klaren Turniersiegerin Aleksandra Goryachina die einzige Niederlage im Turnier bei. Sehr wechselhafte Turnierphasen hatte Tan Zhongyi. Ihr gelang gestern noch ein abschließender Sieg (damit 7 Punkte und Platz 4) gegen Valentina Gunina, die mit 5,5 Punkten insgesamgt enttäuschte. Den dritten Platz belegte Kateryna Lagno mit 7 Punkten. chess24

Der italienische Großmeister Alberto David hat das jedes Jahr hervorragend besetzte Schnellschach-Open in Echternach/Luxemburg gewonnen. Er siegte hauchdünn nach Wertung mit 7,5 Punkten vor sechs punktgleichen Spielern. Den zweiten Platz belegte der Franzose GM Sebastien Felle vor dem besten Deutschen, nämlich IM Christopher Noe. Ebenfalls 7,5 Punkte erreichte der deutsche Großmeister Felix Levin. Offizielle Seite

In einem spannenden und hart umkämpften Karpov-Poikovsky Turnier zu Ehren des Ex-Weltmeisters in der russischen Stadt Poikovsky in Westsibirien gewann knapp auf der Zielgeraden Vladislav Artemiev durch einen faszinierenden Schlussrundensieg über Vladimir Fedoseev mit 5,5 Punkten vor dem lange führenden Dmirty Jakovenko, der ebenfalls 5,5 Punkte erreichte. In dem hervorragend besetzten Einladungsturnier machte Sasikiran Krishnan 50% mit 4,5 Punkten, aber das reichte in diesem ausgeglichenen Turnier schon zum dritten Platz. Mit dem letzten Platz bei 3 errichten Punkten musste der starke Weissrusse Vladislav Kovalev mit Elo 2661 vorlieb nehmen. chess24

Der Hamburger IM Luis Engel ist eines der größten Talente im deutschen Schachsport. Stetig steigerte er in den letzten Jahren seine Elozahl und lag vor der deutschen Jugendmeisterschaft in Willingen bei beeindruckenden 2512. Er scheute die Herausforderung nicht als klarer Favorit anzutreten, weil er wie in einem Interview erwähnt, die schöne Atmosphäre der Jugendmeisterschaften schätzt. Eine tolle und sympathische Einstellung! Manch einer hätte eventuell vor einem möglichen Eloverlust gekniffen. Engel hat bewiesen, dass man als Elofavorit sogar Elo gewinnen kann, wenn man souverän auftritt und 7,5 Punkte aus 9 Runden macht. Solche Meister braucht das Land! Den zweiten Platz in der Königsklasse der Jugend erreichte IM Valentin Buckels (SV Mülheim Nord) mit 6,5 Punkten vor IM Ashot Parvanyan (SK Norderstedt). Bei den jungen Damen U18 konnte sich ebenso souverän WFM Lara Schulze (SK Lehrte) mit 7,5 Punkten vor WFM Antonia Ziegenfuss mit 6,5 und Ha Tanh Nguyen (Medizin Erfurt) mit 6 Punkten. Die übrigen Ergebnisse kann man auf der informativen Seite der Deutschen Schachjugend abrufen. Offizielle Seite

Die Nummer Eins Vietnams Le Quang Liem hat nach einer tollen positionellen Leistung in einem Spanier den Turniersieg an sich gerissen. Er bezwang den bisherigen Tabellenführer GM Sethuraman aus Indien und kam als Einziger auf 7 Punkte. Der Inder musste mit Rang drei vorlieb nehmen. Den zweiten Platz verdiente sich dessen Landsmann Karthikeyan Murali, der in einer hochtaktischen Partie gegen den Iraner Maghsoodloo gewann. Elofavorit Vidit Santhosh Gujrathi kam auf Platz 8 mit 6 Punkten. Bei den Damen war es ebenso spannend. Am Ende setzte sich die Kasachin und Elofavoritin Dinara Saduakassova mit 7,5 Punkten durch. Dahinter platzierte sich Irine Kharisma Sukandar aus Indonesien mit 7 Punkten vor Turmunkh Munkhzul aus der Mongolei mit 6 Punkten. chess24

Bei der Asienmeisterschaft in Xingthai hat sich einiges getan. Der Tabellenführer nach 6 Runden Karthikeyan Murali hat zwei Niederlagen kassiert gegen Sethuraman und gegen Jumabayev. Tabellenführer ist der nun stark auftrumpfende indische Großmeister Sethuraman, der auch seinen Landsmann Gupta Abhijeet bezwingen konnte. Er führt mit 6,5 Punkten, muss jedoch in der Schlussrunde mit Schwarz gegen Le Quang Liem (6) aus Vietnam antreten. Jumabayev (6) spielt an Brett 2 gegen Narayanan (ebenfalls 6 Punkte). chess-results

Aleksandra Goryachkina hat es geschafft und ist zwei Runden vor Schluss bereits Siegerin des Kandidatinnenturniers. Damit ist sie WM-Herausforderin der amtierenden Chinesin Ju Wenjun. Heute genügte der Russin ein Remis gegen Tan Zhongyi. Zunächst stand Goryachkin in der turbulenten Partie sehr bedenklich, am Ende jedoch auf Gewinn, doch sie begnügte sich mit dem nötigen Remis zum Turniersieg durch Zugwiederholung. Goryachkina hatte profitiert von der Niederlage der bisherigen Zweitplatzierten Kateryna Lagno gegen Anna Muzychuk, die nun selbst an zweiter Stelle liegt. Eine weitere krachende Niederlage kassierte die Tabellenletzte Alexandra Kosteniuk gegen Nana Dzagnidze. Ihren zweiten Sieg in Folge erzielte Valentina Gunina mit Schwarz gegen Mariya Muzychuk. chess24

Weltmeister Magnus Carlsen ist überlegener Triumphator des Norway Chess Turniers. Mit 13,5 Punkten siegte er nach dem gegenwärtigen Modus mit Armageddonpartien überlegen mit 3 Punkten Vorsprung. Heute spielte er gegen seinen Herausforderer bei der letzten WM Fabiano Caruana. Nach einem Remis in der Turnierpartie verlor er ausgerechnet in der allerletzten Partie im Armageddon gegen den US-Amerikaner, was die Freude leicht getrübt haben dürfte. In einem Rossolimo-Sizilianer wich Carlsen von seiner sehr häufig gespielten Variante mit 3...g6 ab und spielte diesmal  3...Sf6. Die Stellung spielte Caruana besser in der Kürze der Zeit und gewann verdient im Endspiel. In den Turnierpartien gab es heute nur einen Sieg und zwar von Yu gegen Mamedyarov. Yu hat damit einen verdienten zweiten Platz eingefahren mit 10,5 Punkten vor dem punktgleichen Levon Aronian, der sich im Armageddon mit einem Schwarzremis gegen Anand durchsetzen konnte. Das gleiche gelang Alexander Grischuk gegen Ding Liren, konnte aber die rote Laterne nicht mehr abgeben und blieb punktgleich hinter Mamedyarov mit nur 5,5 Punkten. Mit Weiß im Armageddon siegte Wesley So gegen Vachier-Lagrave, von dem man mehr erwartet hatte nach seiner überragenden Leistung im Blitzturnier zum Auftakt des Events. Offizielle Seite