Party auf ´m Brett
Der aktuelle Meister der Kurzpartien heißt Rainer Buhmann. Nach dem 14-Züger von gestern legte der sonst als kämpferisch bekannte Hockenheimer heute einen drauf und remisierte nach 15 Zügen. Allerdings auch gegen einen zur Zeit verdammt gut agierenden Daniel Hausrath. Beide haben nun drei Punkte aus vier Partien. Dabei sah die Stellung noch ganz spielbar aus. Ganz anders als beispielsweise bei Zelbel gegen Jorczik. Die beiden tauschten sich sehr routiniert in 20 Zügen ins Nirvana des ewigen Remisthemas "Ungleichfarbige Läufer". Die Spitzenpaarung zwischen Igor Khenkin und Arik Braun war geprägt vom anhaltenden taktischen Lavieren der Figuren im Nimzoinder mit 4.Dc2. Arik gewann einen Bauern, konnte aber seine Figuren in der Folge kaum koordinieren. In der Abbruchstellung stand Weiß bereits ganz passabel.

Bartolomiej Macieja (ELO 2607) setzt sich im Stichkampf der 66. Polnischen Meisterschaften mit 1,5:0,5 gegen Radoslaw Wojtaszek durch, beide Spieler hatten das Hauptturnier mit 7,5/11 beendet. Offizielle Seite
IM Eva Moser (ELO 2408) gewinnt alle sieben Turnierpartien beim 3. Schwarzer Bär Cup in Jena und siegt mit gleich 1,5 Punkten Vorsprung auf GM Thomas Pähtz und IM Leonid Sobolevsky. Offizielle Seite jenapolis.de
GM Dusko Pavasovic (ELO 2598) setzt sich in der Schlussrunde des 14. Hit Opens im slowenischen Nova Gorica gegen IM Sasa Martinovic durch und gewinnt das Turnier nach Feinwertung vor GM Luka Lenic (ELO 2548), beide 6,5/9. Offizielle Seite
Ergebnisse der Spitzenpaarungen:
Braun (2) - Fridman (2) 1-0
Khenkin (2) - Hausrath (2) 1/2
A. Zude (2) - Meier (2) 1/2

Schnelles Schach am dritten Tag
Das erste Schwergewichtsduell entschied heute Jugendweltmeister Arik Braun gegen Daniel Fridman mit den weißen Steinen für sich. Dabei hatte Fridman durchaus Grund, zufrieden ins Spiel zu gehen. Am zweiten Tag sprachen ihm die Zuschauer den Schönheitspreis für die beste Partie verdient zu. Nach nur 20 Zügen war der Spuk aber schon vorbei. Nach dem kämpferischen 8...Dd5 geriet Fridman sehr schnell in die Bredouillie. Bis zu 13....Da5 war die Abwicklung vermutlich erzwungen, aber gerade dort war vermutlich 13...Ld7 genauer. Stark ausgekontert vom JOM-Spieler! Und nicht nur der Sieg, sondern auch die alleinige Tabellenführung ist die Belohnung.

GM Alexander Onischuk (ELO 2659) genügt ein 10zügiges Kurzremis gegen Tiviakov zum alleinigen Turniersieg mit 7,5/9 , da es in den Verfolgerduellen Iordachescu - Inarkiev und Nepomniachtchi - Korotylev ebenfalls zu Punkteteilungen kommt. Das C-Open dominiert WGM Natalija Pogonina nach Belieben und siegt mit 8/9. Offizielle Seite live
GM Alexander Onischuk (ELO 2659) setzt sich in 65 Zügen gegen Boris Savchenko durch und liegt beim bärenstark besetzten A-Open des Moskauer Schachfestivals mit 7/8 vor der morgigen Schlussrunde allein an die Spitze. Offizielle Seite live
Das Imperium schlägt zurück von K. J. Lais
Daniel Fridman bewies seine Klasse in einem Sizilianer mit 2.c3. mit einem astreinen Turnmopfer (16.Txc6! bxc6 17. Sa7!!) und ist weiter auf Kurs, nachdem Raoul Strohhäker nach gewagter langer Rochade den Druck auf d4 aufrecht zu erhalten versuchte. Damit war die Partie schnell gelaufen, aber noch schneller war Sebastian Siebrecht, der in einem als Damengambit begonnenen symmetrischen Engländer den Bremer Oliver Zierke in nur 3 Stunden 10 Minuten besiegte. Ofensichtlich setzte die Niederlage gestern solch energische Kräfte frei, dass Siebrecht kaum Bedenkzeit investierte. Die Partie kippte endgültig nach einem Bauerneinsteller Zierkes. Die Nationalspieler Baramidze und Buhmann demonstrierten anschließend, dass die ihre Ausrutscher von gestern auch als solche verstanden wissen wollen.

Nach 7 von 9 Runden beim A-Open des Moskau Schachfestivals liegt das illustre Quintett Tiviakov, Onischuk, Nepomniachtchi, Inarkiev und Iordachescu mit 6 Punkten vorn. Im C-Open genannten Frauenturnier führt WGM Natalija Pogonina mit 6,5 Punkten. Elisabeth Pähtz nach ihrer heutigen Niederlage gegen Svetlana Matveeva mit 5 Punkten auf Platz 12. Offizielle Seite live
A kick out of chess von K.J. Lais
Ja, Freunde der gepflegten Anglizismen: Nach einem kämpferischen Start geht die erste Runde der Deutschen Meisterschaft. Jens Hirneise entführte mit Schwarz einen halben Punkt gegen den Vorjahresdritten (und Vizemeister 2007) Rainer Buhmann. Sein Bruder machte es noch besser. Zwar war er nach ELO auch favorisiert ins Spiel gegangen, fand aber auch eine sehr schöne Gewinnabwicklung. David Baramidze musste sich gegen den aus dem heimischen Saarland (Schwarzenbach) stammenden Hendrik Tabatt mit einem Remis begnügen. Auch Günter Beikert kam mit Weiß gegen Patrick Zelbel nicht über ein Unentschieden heraus.