Alexander Grischuk hat gestern einiges an Risiko auf sich genommen und nach einem Bauernopfer in der Eröffnung in einem Katalanen. Er überließ Nakamura sogar das Läuferpaar und wich dann auch noch einer Zugwiederholung aus. Grischuk erkannte, dass die Figurenstellung Schwarz Probleme bereitet und er wohl den Bauern mit positionellen Zinsen zurückgewinnen würde, was auch passierte. Nakamura wurde niemals Herr seiner Probleme und Grischuk landete einen brillanten positionellen Sieg und zog ins Finale des Grand Prix Turnier in Moskau ein. Weniger Risiko gingen Wojtaszek und Nepomniachtchi und einigten sich schon nach 24 Zügen auf Remis. Das Tiebreak der Beiden läuft soeben und ist spannend. Offizielle Seite

Bei manchen Spielern gewinnt man den Eindruck, dass sie sich auf ihre außergewöhnlichen Schnellschachqualitäten verlassen. Diesen gewann man heute beim Duell Nepomniachtchi-Wojtaszek, denn die Optionen waren recht vielversprechend für Weiß mit dem Läuferpaar und mehr Raum, doch der Russe bot im 26. Zug Remis, was Wojtaszek mit Dankbarkeit annahm. Nachvollziehbar war das Remis zwischen Nakamura und Grischuk, denn Nakamura hatte in einem Italiener einen Bauern mehr, aber Grischuk glänzende Kompensation und sehr aktives Figurenspiel. Es wird spannend welche Eröffnung und Taktik die Akteure in Partie zwei wählen werden.Offizielle Seite

Gestern besuchte Weltmeister Magnus Carlsen die dänische Hauptstadt Kopenhagen zu einem 24-Spieler-Simultan und einem kleinen, 2 Partien umfassenden Duell mit dem erst 14-jährigen IM Jonas Buhl Bjerre, der mit einer Turnierschach-Elo von 2494 bereits die Nummer 9 Dänemarks ist. Im Rapid, bei dem er gegen Carlsen antrat, hat er allerdings "nur" eine Elozahl von 2330. Der Weltmeister dominierte erwartungsgemäß auf der ganzen Linie und gewann alle 26 Partien souverän. Möglich gemacht wurde das Event durch das finanzpotente Unternehmen Energi Danmark. Offizielle Seite chess24

Ab kommenden Wochende erlebt Schach-Deutschland in Magdeburg das wohl größte nationale Schach-Highlight in den letzten Jahrzehnten. Den Schachmeisterschaftsgipfel, der die German Masters der Männer und Frauen, die deutsche Einzelmeisterschaft der Männer und Frauen die deutsche Blitzmeisterschaften, das deutschen Einzelpokalturnier und das deutsche Schachamateur-Meisterschafts-Finale auf dem Programm hat. Desweiteren treffen sich auch die Funktionäre zum Bundeskongress des Deutschen Schachbundes. Das German Masters der Männer hat viele deutsche Spitzen-Großmeister angelockt wie Liviu-Dieter Nisipeanu, Daniel Fridman und Georg Meier. Auch Jungstar Vincent Keymer ist mit von der Partie und will vielleicht hier seine letzte GM-Norm erfüllen. In der "normalen" Einzelmeisterschaft ist Niclas Huschenbeth Elofavorit. Bei den Damen fehlt leider Elisabeth Pähtz, aber auch das bestehende Feld kann sich sehen lassen. Elofavoritin ist Hannah-Marie Klek. Eine noch höhere Elozahl weist Martha Michna auf, die die Setzliste der Einzelmeisterschaft anführt. Die Blitzrangliste in Magdeburg führt Jan Gustafsson an, der wohl mangels Zeit nicht am Masters teilnimmt. Bei den Damen ist es erneut Marta Michna, die die Setzliste beim der Blitz-EM anführt. Der Einzelpokal hat auch in diesem Jahr Großmeister Hagen Poetsch als Elofavoriten, der auch Titelverteidiger ist. Bei der Veranstaltung in der Festung Mark, einer ehemaligen Kaserne und jetziges Kultur- und Veranstaltungszentrum werden für Zuschauer keine Eintrittsgelder verlangt. Offizielle Seite

Die ausgewiesenen Schnellschachexperten Hikaru Nakamura, Ian Nepomniachtchi und Alexander Grischuk sind beim Schnellschach-Tiebreak in das Halbfinale des Moskauer Grand Prix Turniers eingezogen. Nakamuras Duell mit dem amtierenden Schnellschach-Weltmeister Daniil Dubov war überraschend einseitig. Nachdem der US-Amerikaner Partie die erste Schnellschachpartie gewonnen hatte, gab er die klar vorteilhafte zweite Partie remis, was zum 2,5:1,5-Sieg reichte. Mit dem gleichen Ergebnis bezwang Alexander Grischuk den US-Amerikaner Wesley So. Seine Weißpartie spielte der Russe positionell und dann im Endspiel hervorragend. Eine glasklare Gewinnpartie mit Weiß entschied das Duell Ian Nepomniachtchi-Wei Yi zugunsten des Russen. Es kommt nun zu den Halbfinal-Duellen Hikaru Nakamura-Alexander Grischuk und Ian Nepomniachtchi-Radoslaw Wojtaszek. Offizielle Seite

Derzeit läuft die achte Auflage eines internationalen Opens in der 35 000-Einwohner Gemeinde Llucmajor. Dem Sieger winken 1300 Euro Preisgeld. Nach drei Runden führen vier Spieler mit weißer Weste. Alexander Zubov (Ukraine), Julen Luiz Arizmendi Martinez (Spanien), Allan Stig Rasmussen (Dänemark) und Alexandr Fier aus Brasilien der, zuletzt Georgios Souleidis eine empfindliche Niederlage in nur 29 Zügen beigebracht hatte. Offizielle Seite

Der polnische Spitzenmann Radoslaw Wojtaszek hat heute den Sprung in das Halbfinale des Moskauer Grand Prix geschafft. Allerdings war dazu keine besondere Anstrengung nötig, denn Svidler erwischte einen rabenschwarzen Tag. Zunächst opferte der Russe nicht ganz korrekt eine Qualität, aber einem weiteren Rechenfehler war es um die Stellung des Russen geschehen und er gab im 40. Zug auf. Interessante Duelle gab es sonst auch noch. So bediente sich Alexander Grischuk der Sveshnikov-Variante im Sizilianer und holte damit ein Remis gegen Wesley So. Wei Yi holte ein etwas knappes Schwarzremis gegen Nepomniachtchi in einem offenen Spanier und Daniil Dubov gegen Hikaru Nakamura ergab ebenfalls Remis in einem Katalanen. Offizielle Seite

Der ukrainische Großmeister Stanislav Bodganovich hat das Archibald Professional Schachturnier in der russischen Großstadt Sotschi am Schwarzen Meer für sich entschieden. Er gewann mit 7 Punkten vor dem punktgleichen Weißrussen GM Kirill Stupak. Den dritten Platz belegte der beste Russe GM Evgeny Alekseev mit 6,5 Punkten. chess24

In drei der vier Viertelfinal-Auftaktpartien gab es ein vorsichtiges Abtasten der Kontrahenten, was in allen Partien zu Remis führte nach nicht allzu vielen Zügen. Ein riskantes, doch hochinteressantes Konzept zeigte Daniil Dubov gegen Hikaru Nakamura in einer Tarrasch-Variante des Damengambits. Er bot nicht nur ein frühes Bauernopfer auf d5 an, sondern ließ sich in der Folge auch zwei isolierte Doppelbauern verpassen. Er vertraute auf die Aktivität seiner Figuren und dieses Konzept ging dann tatsächlich auf mit dem erreichten Remis. Morgen folgt die jeweils zweite Partie. Offizielle Seite

Gestern und heute fand die Endrunde der Deutschen Pokal-Mannschaftsmeisterschaft in Wolfhagen statt. In den Halbfinals konnten sich gestern wie erwartet die favorisierten Teams durchsetzen. Baden-Baden bezwang das Sensationsteam aus Greifswald, die in der Vorrunde eine große Sensation geschafft hatten, mit einem klaren 3,5:0,5. An Brett 1 hätte es aber auch diesmal eine Sensation geben können, denn Arkadij Naiditsch stand etwas bedenklich gegen Hannes Leisner, aber das Remis war ebenfalls ein sehr achtbares Ergebnis für den Amateurspieler. Der Gastgeber Bad Emstal/Wolfhagen schlug Zehlendorf mit dem gleichen Ergebnis. Das Finale war hochspannend und Bad Emstal/Wolfhagen konnte sich dann überraschend gegen Baden-Baden durchsetzen. Matchwinner waren an Brett 1 und 2 Pavel Ponkratov, der Naiditsch sehenswert bezwang und Yuriy Kuzubov mit seinem Sieg über Michael Adams. Am Ende stand es 2,5:1,5. Im Spiel um Platz drei gewann Zehlendorf mit 3:1 gegen Greifswald. chess24