Beim Deutschen Schachbund brodelt es seit einigen Monaten gewaltig. Zuerst gab es ein Aufeinanderprallen von Elisabeth Pähtz und Georg Meier, das sich in den sozialen Medien entlud. Vor wenigen Tagen trat der allseits beliebte und geschätzte Trainer der Frauen-Nationalmannschaft Alexander Naumann zurück, da er nicht wie versprochen für die Nominierungen zuständig sei, sondern der Bundestrainer. Nun stellen 12 Kader-Spieler, kommuniziert durch ihren Aktiven-Sprecher Daniel Fridman quasi ein Ultimatum und fordern den Rücktritt des Bundestrainers Darian Rogozenco. Der Präsident Ulrich Krause hatte sich vor wenigen Tagen in einer Erklärung auf der Homepage des Schachbundes klar auf die Seite des Bundestrainers gestellt und es als Missverständnis bezeichnet hinsichtlich der Zuständigkeit für Nominierungen für die Damen-Nationalmannschaft. Die Spieler und Naumann bestätigten, dass es klar formuliert wurde, dass Alexander Naumann zuständig sei. Die ganze Angelegenheit ist für Außenstehende sehr seltsam und aufklärungsbedürftig. Verhärteter könnten die Fronten kaum sein. Der Präsident des Deutschen Schachbundes ist nun am Zug um eine völlige Eskalation zu verhindern. Aufstand der Kaderspieler

Fabiano Caruana ist ein sehr guter Schnellschachspieler, aber je geringer die Bedenkzeit wird, um so größer sind seine Probleme gegen jene Spieler die darin besonders stark sind. Heute in der ersten Runde der Speed Chess Championship gewann er die ersten drei Partien mit der Bedenkzeit 5 + 1, doch dann lief kaum mehr was zusammen für ihn. Der junge Pole Jan-Krzysztof Duda drehte dann richtig auf und gewann das Duell noch ganz souverän mit 17:9. Enscheidend war das 8:1 für Duda in der Bullet-Disziplin 1 + 1. chess24

Eine tolle und revolutionäre Idee der ACP (Association of Chess Professionals) sorgt derzeit für Furore und sicherlich auch für Freude unter den Schachfreunden auf aller Welt. Jeder aktive Schachspieler kann Teil des WM-Zyklus werden, denn Open sollen hierfür zu Qualifikationsturnieren werden. Das soll laut der ACP auch Sponsoren anlocken und zur weiteren Verbreitung des Schachspiels beitragen. Das wird sicherlich auch manch faulen Turnierspieler hinter dem Ofen hervorlocken, denn wer würde oder wird nicht gerne an einem Qualifikationsturnier zur WM mitspielen. chessbase

Hikaru Nakamura ist einer der besten Blitz- und Schnellschachspieler und das auch online. Das hat er heute einmal mehr eindrucksvoll gegen den gewiss nicht schlecht spielenden Armenier Haik Martirosyan unter Beweis gestellt. Er gewann in der ersten Runde der Speed Chess Championsship der Plattform chess.com souverän mit 21:5. Es werden bei diesem Turnier jeweils 90 Minuten mit den Bedenkzeiten 5+1, 3+1 und 1+1 gespielt. chess24

Nicht nur Wesley So zeigt sehr gute Form in diesen nervigen Corona-Zeiten, sondern auch Levon Aronian, der heute in der ersten Runde der Speed Chess Championship gegen den Russen Ian Nepomniachtchi nach starker Leistung mit 14:11 gewann. Nach dem tragischen Verlust seiner Frau und dem kriegerischen Konflikt von Armenien mit Aserbaidschan ist Schach sicherlich ein Ventil oder ein Rückzugsort um auf andere Gedanken zu kommen für Armeniens Nationalhelden Levon Aronian. chess24

Wesley So ist seit Monaten in sehr guter Form und das auch im Online-Schach. Bei der Speed Chess Championship von chess.com erreichte er das Viertelfinale durch einen souveränen 18:10-Sieg gegen den erst 16-jährigen Usbeken Nodirbek Abdusattorov. Dafür haben sich bisher auch Magnus Carlsen und Maxime Vachier-Lagrave qualifiziert. chess24

Alexander Donchenko hat mit einer überragenden Leistung das Tegernsee Masters für sich entschieden. Am Ende nach seinem Schlussrundensieg über Ashot Parvanyan standen starke 6,5 Punkte für den 22-Jährigen zu Buche mit einer erstaunlichen Elo-Performance von 2807. Am Ende etwas unglücklich agierte Matthias Blübaum, der ebenfalls starkes Schach bot. Gegen Liviu-Dieter Nisipeanu hatte er die Zeit vergessen und jene in ausgeglichener Stellung überschritten. Er erreichte wie Nisipeanu 5 Punkte. Es ist schade, dass Vincent Keymer wegen des Coronaverdachts früh aus dem Turnier aussteigen musste, aber die Hoffnung bleibt, dass es eine Wiederholung dieses schönen Turniers in Zukunft geben wird. schachbund

Alexander Donchenko kann an seinem Ruhetag noch nicht jubeln über den möglichen Turniersieg, sondern muss in der Schlussrunde daran arbeiten. In der neunten und entscheidenden Runde am morgigen Sonntag hat er die wesentlich leichtere Aufgabe als Matthias Blübaum. Dieser hatte heute nach einem schönen Sieg über Thai Dai Van Nguyen im Londoner System seine Chancen gewahrt und ist nur einen halben Zähler hinter Donchenko. Während Donchenko morgen gegen den Tabellenletzten Ashot Parvanyan spielt muss Blübaum mit Schwarz gegen Nisipeanu antreten. Seinen ersten Sieg verpasste heute der junge Inder Leon Luke Mendonca gegen Alexandr Fier, der sich wie durch ein Wunder retten konnte. schachbund

Ex-Weltmeister Kramnik kann es noch und wie. Vor zwei Jahren hat er seine Karriere beendet, aber er ist immer noch am Ball und auf der Höhe des schachlichen Geschehens. Joel Lautier, der frühere Weltklassemann spielte nach vielen Jahren erstmals wieder ein Turnier. Es wurde online ausgetragen. Das hervorragend besetzte Einladungsturnier gewann zwar Evgeny Tomashevsky einen halben Zähler vor Kramnik, doch das Reglement sah vor, dass die beiden Erstplatzierten das Finale ausspielen. Dieses gewann Kramnik mit 1,5:0,5. chess24

Alexander Donchenko hat einen vielleicht schon entscheidenden Schritt in Richtung Turniersieg gemacht. Er schlug den Italiener Pier Luigi Basso nach solider und starker Leistung in einem Slawen. Einen Rückschlag musste heute Matthias Blübaum erleben. Ausgerechnet die mit Abstand beste Leistung von Alexandr Fier sorgte für seine erste Niederlage im Turnier. Der Brasilianer spielte hervorragend und gewann verdient in einem Franzosen. Donchenko führt mit 5,5 aus 7. Morgen kann er sich entspannt zurücklehnen, denn er hat spielfrei. Blübaum spielt gegen Nguyen und muss gewinnen um noch Turniersieg-Chancen zu behalten. Nisipeanu riskierte die Leningrader Variante im Holländer und erreichte gegen Nguyen ein knappes Remis. chess24