Der Bonus des Weltmeisters

Magnus Carlsen spielte heute eine riskante Partie. In relativ ausgeglichener Stellung spielte er provokante Züge um das Spiel am laufen zu halten und auf Ungenauigkeiten von Ian Nepomniachtchi zu warten. Der Russe aber blieb kühl und spielte normale Züge und hatte schließlich eine schöne Stellung erreicht. Carlsen stand passiv und hatte einige Schwächen in seiner Stellung doch genau in dieser Phase forcierte Nepomniachtchi das Remis - unverständlich. Das ist wohl der Bonus des Weltmeisters! Die Remisbreite war noch nicht überschritten, aber mit 32. Te3 hätte der Russe gefahrlos auf Gewinn spielen können. Viswanathan Anand hatte etwas Vorteil gegen Vachier-Lagrave, aber die Risikobereitschaft hielt sich angesichts des Tabellenstandes auf beiden Seiten in Grenzen - Remis. Eine eröffnungstheoretisch interesseante Partie lieferten sich Aronian und Svidler. In der prickelndsten Phase mit hochkomplizierten Varianten entschieden sich die Kontrahenten zur Zugwiederholung. Eine starke Partie bis ins fortgeschrittene Mittelspiel zeigte Hikaru Nakamura, der einen Stellungsvorteil trotz Minusbauern hatte. Im 38.Zug ließ er jedoch einen Abtausch zu, wodurch die Stellung kippte. Mit viel Zeit auf der Uhr vergab Caruana diesen Vorteil und übersah ein Turmopfer das Nakamura doch noch einen halben Punkt sicherte. Stark spielte Sergey Karjakin in einer italienischen Partie, die er gegen Wesley So gewann, der nun am Tabellenende steht. Es war bereits die vierte Niederlage von So in diesem Turnier. Offizielle Seite