Vincent Keymer hat heute am Ende ein sehr positives Erlebnis in seiner Partie gegen Anton Smirnov gehabt. Ein moralisch sehr wichtiges Remis erreichte er mit großen Glück. Er stand total auf Verlust. Smirnov verlor völlig die Nerven und wickelte verblüffenderweise, wohl nach einem Rechenfehler, in ein Remis ab. Der erst 15-jährige Nodirbek Abdusattorov hat bereits eine gewaltige Elozahl von 2635, aber heute fand er in Jan Smeets seinen Meister. Der Niederländer agierte aus der Eröffnung heraus lehrbuchmäßig und gewann mit Schwarz in einer Modevariante der Russischen Verteidigung. Rauf Mamedov konnte Nils Grandelius in einem Zweispringerspiel im Nachzug nach hochkomplizierter Partie bezwingen. Vincent Keymer spielt morgen gegen den eloschwächsten Teilnehmer des Turniers Max Warmerdam und wird seine Chance suchen. Offizielle Seite

Vier Weißsiege gab es heute in Runde Zwei des Tata Steel Masters in Wijk aan Zee. Gipfelstürmer Alireza Firouzja war knapp dran am einzigen Schwarzsieg gegen Jan-Krzysztof Duda, aber er versäumte die gewinnbringenden Fortsetzungen und der Pole entkam ins Remis. Magnus Carlsen war auch heute ohne Siegchance in seiner Schwarzpartie gegen Yangyi Yu in einem Najdorf-Sizilianer. Ein gerechtes Remis gab es in Giri-Caruana nach einer sehr komplizierten Variante in der Nimzoindischen Verteidigung. Einen großen Kampf lieferten sich Wesley So und Anand Viswanathan nach Italienischer Eröffnung. Der Ex-Weltmeister veropferte sich gegen den sich sehr exakt verteidigenden Amerikaner und musste schon nach 26 Zügen aufgeben. Sehr kreativ agierte Daniil Dubov gegen Vladislav Kovalev in der Flohr-Mikenas-Variante der Englsichen Eröffnung und er ließ dem Weißrussen keine Chance. Chancenlos war auch der Gewinner der gestrigen Runde Jorden van Foreest gegen Jeffery Xiong, der eine starke Leistung in einem Sizlianer bot. Nach einer positionell hervorragenden Leistung konnte sich Vladislav Artemiev im innerrussischen Duell gegen Nikita Vitiugov durchsetzen. Er muss morgen mit den schwarzen Steinen gegen Alireza Firouzja antreten. Offizielle Seite

Die große deutsche Schachhoffnung Vincent Keymer ist Teilnehmer beim stark besetzten Challenger-Turnier in Wijk aan Zee. Turnierfavoriten sind David Anton Guijarro, Nils Grandelius und Rauf Mamedov. Einer der Favoriten ist sicherlich auch der ehemalige Weltklassespieler Pavel Eljanov gegen den Keymer in Runde 1 anzutreten hatte. Der erfahrene Ukrainer konnte sich schießlich nach 69 Zügen im Turmendspiel durchsetzen. Weitere Auftaktsiege erzielten der indische Großmeister Ganguly gegen IM Warmerdam und GM Erwin L'Ami gegen den Australier GM Anton Smirnov. Offizielle Seite

Gestern starteten das Superturnier und das Challengerturnier im holländischen Küstenort Wijk aan Zee. Je 14 Spieler in beiden Turnieren kämpfen in langen 13 Runden um Punkte und Turniersieg. Magnus Carlsen ist natürlich klarer Favorit neben Fabiano Caruana und Anish Giri. Sehr gespannt sind die Schachfreunde auf den iranischen Superstar Alireza Firouzja, der sich wohl von seinem Verband  verabschiedet hat und bereits in Frankreich lebt. Allgemein geht man davon aus, dass bald ein Verbandswechsel anstehen wird. Gleich zur Auftaktrunde sah man die Ambitionen des jungen Mannes, der bald auf Gewinn stand gegen den Weißrussen Vladislav Kovalev und einen sicheren Weißsieg feiern konnte. Den zweiten Tagessieg errang der einzige Niederländer im Turnier Jorden van Foreest, der den Chinesen Yangyi Yu schlug. Magnus Carlsen spielte eine scheinbar ambitionslose nach einer Englischen Eröffnung gegen Anish Giri und kam nicht über Remis hinaus. Gute Chancen auf einen Sieg hatte Jeffery Xiong gegen Daniil Dubov, aber auch hier gab es am Ende ein Remis. Offizielle Seite

Die 21-jährige WM-Herausforderin Aleksandra Goryachkina hat nach einer mutig vorgetragenen Partie den Ausgleich zum 2,5:2,5 geschafft. Ju leistete sich einige Ungenauigkeiten, die zu Qualitätsverlust führten. Auch die Chancen mit einem vorgepreschten Freibauern nutzte sie nicht und verlor verdient. Eine Partie findet noch in Jus Heimat Shanghai statt bevor man in die russische Stadt Wladiwostok umzieht und das Match fortsetzt. Offizielle Seite

Der großartige mehrmalige deutsche Blindenschachmeister Ludwig Zier aus Wunsiedel (mit 64 Jahren hat er immer noch eine Elozahl von 2240), der vielen älteren Schachspielern ein Begriff sein dürfte wurde aufgrund seiner Schachlehrertätigkeit im Bayerischen Fernsehen mit ca. 5 Minuten Sendezeit gewürdigt. Ab Minute 20 kann man den kurzen Bericht sehen. Zier belegte bei der Blindenschach-WM 1982 in Hastings den 4. Platz und spielte einige Jahre in der 2. Schachbundesliga. Bis 2018 organisierte er auch das Schachfestival in Wunsiedel (Franken Power Open). Ludwig Zier

Kaum Beachtung fand das 6. Internationale Max-Gutmann-Memorial, das vor einigen Tagen in Augsburg zu Ende gegangen ist. Die Ausrichter beschränkten sich auf die regionale Berichterstattung. Nichtsdestotrotz war es ein interessantes doppelrundiges Turnier, das der erfahrene lettische Großmeister Eduardas Rozentalis mit 6,5 Punkten aus 10 Runden für sich entscheiden konnte. IM Matthias Dann (OSG Baden-Baden) landete punktgleich auf dem zweiten Platz, verpasste aber leider eine GM-Norm. Den dritten Platz holte sich GM Michael Prusikin (BCA Augsburg) mit 6 Punkten. chess-results

Nach drei ausgeglichenen Remispartien hat die amtierende Weltmeisterin ihren ersten vollen Punkt gemacht und mit 2,5:1,5 die Führung übernommen. Die slawische Partie verlief aus der Eröffnung heraus erneut weitgehend ausgeglichen. Das etwas bequemere Spiel behielt jedoch Wenjun Ju. In einem Damenendspiel schließlich machte die Herausforderin Aleksandra Goryachkina den entscheidenden Fehler und ließ den Damentausch zu. Die Weltmeisterin nutzte ihre Chance und verwertete das Bauernendspiel gewinnbringend auf sichere und souveräne Art  Offizielle Seite

Die zweite WM-Partie zwischen Wenjun Ju und Aleksandra Goryachkina endeten wie die erste mit einem Remis. Diese Partie verlief ausgeglichener als die erste in einem als relativ harmlos geltenden Abspiel des Spaniers. Die Kontrahentinnen kämpften bis zum 40. Zug ehe der Friedensschluss vereinbart wurde. Somit steht es nun 1:1. Offizielle Seite

Das Berlin Mitte-Schachfestival war mit 34 Teilnehmern zahlenmäßig nicht sehr gut besetzt aber immerhin waren 4 Titelträger am Start. Drei davon bestiegen das Treppchen bei der Siegerehrung. Es gewann IM Tobias Jugelt (SK Bremen Nord) mit 4 Punkten vor den punktgleichen Schachfreunden FM Johannes Florstedt (SF Berlin) und IM Steve Berger (SW Lichtenrade) .Offizielle Seite