Heute hat Shakhriyar Mamedyarov endlich seinen ersten Sieg errungen und den letzten Tabellenplatz verlassen. Er schlug Viswanathan Anand, den er wohl schon in der Eröffnung am falschen Fuß erwischt hatte. Jedenfalls war Mamedyarov besser vorbereitet in einem angenommenen Damengambit und opferte dann in aussichtsreicher Stellung die Qualität, wonach Anand sich schlecht verteidigte und verdient verlor. Magnus Carlsen lieferte sich mit Levon Aronian ein hochklassiges Duell auf Augenhöhe, in der sich beide nichts schenkten und mit einem gerechten Remis endete. Eine gute Gewinnchance hatte Ding Liren mit Schwarz gegen Fabiano Caruana, versäumte aber die vielversprechendsten Fortsetzungen. Karjakin-Giri endete ebenfalls, wie schon beinahe erwartet, völlig ereignislos in einem Remis. Alleiniger Tabellenletzter ist jetzt Hikaru Nakamura nach dem Remis gegen Vachier-Lagrave. Offizielle Seite

GM Matthias Blübaum hat einen schönen Erfolg gefeiert, indem er das 48. Herforder Sparkassenopen zum vierten Mal gewann. Er machte souveräne 8 Punkte und verwies IM Ilja Schneider (7,5) und GM Vladimir Epishin (7) auf die Plätze zwei und drei. Mehr lesen: Pressebericht

Vor dem Länderkampf gegen Aserbaidschan wusste das deutsche Team, dass es sich eine harte Nuss als Gegner ausgesucht hat. Dass die Gäste jedoch so souverän auftreten und Deutschland eine klare 7,5:17,5-Niederlage beibringen würden, konnte niemand ahnen, denn die Eloabstände waren nicht allzuhoch zwischen den Kontrahentinnen. Auf deutscher Seite muss man Sarah Hoolt hervorheben, die mit 2,5 Punkten aus vier Partien ein sehr gutes Resultat erzielte. Jana Schneider kam nur in der Schlussrunde zum Einsatz und holte ein Remis gegen die starke Gulnar Mammadova. Etwas überfordert bei diesen Gegnerinnen war Annemarie Mütsch, die alle fünf Partien und in der Schlussrunde sogar mit Weiß eine Kurzpartie verlor. Insgesamt eine auch in dieser Höhe verdiente NIederlage gegen ein Team, das enorme Turnierhärte zeigte. Es gibt viel zu tun für die Trainer der Frauen-Nationalmannschaft. Jammerschade, dass Elisabeth Pähtz, Zoya Schleining und Marta Michna nicht mehr wollen bzw. nicht mehr berücksichtigt werden. Ein voranschreitende Spitzenspielerin brächte vermutlich auch für die anderen Spielerinnen einen Motivationsschub. Von einer Krise zu sprechen ist zu früh. Die nächsten Ergebnisse in den Mannschaftswettbewerben werden zeigen, welche Perspektiven in Zukunft zu erwarten sind. Offizielle Seite

Magnus Carlsen und Wesley So sind die Männer der Stunde bei der Grand Chess Tour in Zagreb. Wesley So spielte eine tolle Partie, in der seine Strategie voll aufging gegen Hikaru Nakamura. Der 25-jährige spielt stabiler und positionell reifer als noch vor ein paar Jahren. In den entscheidenden Momenten in dieser Partie entwickelte er auch die nötige Dynamik, die Nakamura letztendlich auch keine Chance ließ. So hat nun 5,5 Punkte aus den 7 Runden und liegt einen halben Zähler hinter Weltmeister Carlsen, der den sehr schwer zu schlagenden Weißspieler Ding Liren bezwang. Zunächst hatte Ding leichten Vorteil in einem Katalanen, doch Carlsen glich aus und Carlsen hatte nach dem Damentausch das Läuferpaar und leichten Vorteil im Endspiel, den er ausbaute und sicher in einen ganzen Punkt verwandelte. Carlsen hat nun gewaltige 2881 Elo in der Live-Tabelle, 62 Punkte vor Caruana. Der Vizeweltmeister schaffte ein sehr glückliches Remis gegen Ex-Weltmeister Viswanathan Anand, der immer noch keine Partie gewinnen konnte. Eine Art Selbstzerstörung betrieb Shakhriyar Mamedyarov, der gegen Anish Giri eine krachende Niederlage bezog und bereits nach 31 Zügen aufgeben musste. Die übrigen Partien endeten mit Remis. Erstaunlich ist, dass die Taktikmonster Mamedyarov und Nakamura mit 2,5 Punkten auf den letzten Plätzen stehen. Offizielle Seite

Beim Danzhou-GM-Turnier haben Vladislav Artemiev und Richard Rapport Siege errungen. Der junge Russe spielte eine sehr aktive und starke Partie. Schon in der Eröffnung legte er den Grundstein für den Sieg über Vidit. Damit hat er seinen Score ausgeglichen. Richard Rapport gewann gegen den "Prügelknaben" Bassem Amin aus Ägypten, der gute Möglichkeiten zum Ausgleich versäumte und nun mit nur einem Remis auf der Habenseite Letzter ist. Rapport hingegen hat nun ebenfalls 2,5 Punkte wie die führenden drei Chinesen. chess24

Es ist sicherlich immer etwas besonderes, auch innerhalb der Topelite, wenn man gegen den Weltmeister antritt. Oft ist es erstaunlicherweise so, dass die Elitespieler, die innerhalb eines Jahres recht wenig klare Fehler machen, ausgerechnet gegen Weltmeister Carlsen außergewöhnlich heftig patzen. Das war in Giri-Carlsen so und heute auch in Nepomniachtchi-Carlsen. Der sonst recht umsichtige Nepomniachtchi nahm ein Bauernopfer des Weltmeister mit dem falschen Bauern, wonach Carlsen sofort klar auf Gewinn stand. Hätte er korrekt mit dem anderen Bauern geschlagen, wäre die Stellung ausgeglichen gewesen. Es sollte heute der einzige Sieg bleiben. Nun führt Carlsen mit 5 Punkten einen halben Zähler vor  und strebt damit nach einem weiteren Turniersieg. Einen großer Fehler und zwar in der Eröffnung, machte auch Wesley So. Sergey Karjakin hätte mit 21.Tf5: den Tag für sich entscheiden können, doch auch er sah diese Möglichkeit nicht und die Partie wurde remis. Offizielle Seite

Das deutsche Frauen-Nationalteam bestreitet derzeit einen interessanten Länderkamp gegen Aserbaidschan in Apolda. Die Gäste sind leicht favorisiert und bestätigen ihre Favoritenrolle. Nach drei von fünf Runden führt Aserbaidschan mit 9,5:5,5. Während die erste Runde noch 2,5:2,5-Unentschieden endete, setzte es dann zwei 1,5:3,5-Niederlagen. Auf deutscher Seite hat derzeit nur Fiona Sieber eine positive Punktebilanz mit 2 Zählern. Beste Punktesammlerin auf der Gästeseite ist die 22-jährige Ulwija Fatalijewa mit 2,5 Punkten.  Offizielle Seite

Beim Danzhou Masters auf der Insel Hainan liegen die drei chinesischen Schachstars Wei Yi, Yu Yangyi und Wang Hao mit je 2 Punkten nach drei Runden in Führung. Wang Hao bezwang Vladislav Artemiev in einer slawischen Modevariante. Wei Yi schaffte einen Schwarzsieg über den Tabellenletzten Bassem Amin aus Ägypten. Den dritten Tagessieg holte Vidit Santosh Gujrathi nach einem beeindruckenden Schwarzsieg in einem Najdorf-Sizilianer über Ernesto Inarkiev. chess24

Boris Gelfand, einer der Lokalmatadoren, hat as Masters in Netanya (Israel) mit 5,5 Punkten vor dem punktgleichen US-Amerikaner Leinier Dominguez gewonnen. Gelfand blieb als einziger Spieler ohne Niederlage. Einen enormen Schlussspurt mit drei aufeinanderfolgenden Siegen legte Pavel Eljanov hin, der mit 5 Punkten noch den dritten Rang eroberte vor Daniil Dubov mit ebenfalls 5 Zählern. Abgeschlagen Letzter wurde Evgeny Postny mit 2,5 Punkten. Offizielle Seite

GM Alexander Donchenko gewann im letzten Jahr das stark besetzte Open in Purtichju auf der Insel Korsika. Nun legte er auch 2019 einen hervorragenden Start hin und bezwang heute in Runde 4 keinen Geringeren als GM Loek van Wely aus den Niederlanden und das in beeindruckender Weise. Damit hat er die alleinige Tabellenführung mit weißer Weste übernommen. Eine starke Leistung bot bisher auch IM Lev Yankelevich, der heute den Italiener GM Daniele Vocaturo schlug. Offizielle Seite