Heute in der sechsten Runde des Sparkassen Chess Meetings passierte etwas was es in so stark besetzten Partien kaum gibt. Nepomniachtchi gewann eine Partie nach nur 20 Zügen gegen die deutsche Nummer Eins Liviu-Dieter Nisipeanu. In der Modevariante der russischen Verteidigung mit 5.Sc3 spielte der Russe ein sehr giftiges Abspiel, das man als Schwarzer offenbar sehr genau behandeln muss. Nisipeanu griff fehl und schon war es um seine Stellung geschehen. Er liegt nun mit Kulaots an letzter Stelle, der seinerseits einige Gewinnchancen in seiner Remispartie gegen Tabellenführer Dominguez versäumte. Die Partien Radjabov-Fridman und Rapport-Wojtaszek endeten mit gerechten Remis. Offizielle Seite

Heute in Runde 5 beim Sparkassen Chess Meeting in Dortmund war Zähigkeit das Motto. Während es in Radjabov eine Bauernraubvariante gab, die bis zuletzt in der Partie wie ausanalysiert wirkte, so gab es in den übrigen Partien harte Kämpfe, in denen entweder Weiß wie in Kualots-Rapport und Fridman-Dominguez etwas unter Druck gestanden hatte oder in Wojtaszek-Nisipeanu wobei der deutsche Großmeister enorme Widerstandsfähigkeit zeigte und ebenfalls das Remis hielt. Wojtaszek veräumte aber sicherlich irgendwo den Gewinn. Dominguez führt mit 3,5 Punkten. Offizielle Seite

Shakhriyar Mamedyarov und Maxime Vachier-Lagrave stehen im Endspiel des Fide Grand Prix in Riga. Dem Aserbaidschaner genügte ein hart erkämpftes Remis gegen Wesley So, der seinen leichten Stellungsvorteil nicht verdichten konnte. Vachier-Lagrave. Alexander Grischuk, der bisher eine starke Leistung gezeigt hatte, lief gegen Vachier-Lagrave in einen Konter und verlor. Der Franzose spielte nach 3.h4 von Grischuk das stets gefährliche Wolga-Gambit und bekam dann urplötzlich das typische Gegenspiel in diesem System. Der Franzose entschied die komplizierte mit starkem Spiel für sich. chess24

Gestern wurden die Halbfinalpaarungen des Fide Grand Prix Turniers komplettiert. Alexander Grischuk hatte beim Match gegen Vitiugov in einem Interview erwähnt, dass er sehr gut drauf sei und zwar weil Igors Rausis endlich beim Betrug erwischt worden war. Erstaunlich, dass sich auch die Weltspitze sehr mit dem Thema beschäftigt hatte. Grischuk schlug den zähen Chinesen Yu Yangyi mit 2,5:1,5. Shakhriyar Mamedyarov siegte gegen den jungen Polen Duda ebenfalls mit 2,5:1,5, nachdem sich Letzterer einen katastrophalen Positionsfehler im 19. Zug geleistet hatte. Wesley So schaltete Sergey Karjkakin nach einem spannenden Duell mit 4,5:3,5 aus und setzte seine starke Leistungen fort. Aber heute im Halbfinale war ein anderer Tag und Wesley So patzte böse mit 19...c3 gegen Mamedyarov in einem Katalanen und verlor die Partie klar. Das spannende Duell Vachier-Lagrave-Grischuk startete mit einem Remis in einer Berliner Mauer. chess24

Es ging wie ein Lauffeuer durch alle Gazetten - auch durch jene, die sich nur gelegentlich mit Schach beschäftigen, aber Skandale sind immer eine Meldung wert. Dass sich im Schach auf Toiletten einiges abspielt oder abspielen soll, weiß man seit dem Toilettenskandal bei der WM zwischen Topalov und Kramnik. Nun gab es beim Schachopen in Straßburg einen großen Skandal mit dem tschechischen Großmeister Igors Rausis (geboren in der Ukraine), der in den letzten Jahren einen unvergleichlichen Eloaufstieg erlebte. Von einer Elozahl, die sich immer um die 2500 bewegte kletterte er die Leiter empor auf zuletzt fast 2700, was natürlich sehr ungewöhnlich ist für einen 58-Jährigen. Als Berichterstatter fiel mir auf, dass Rausis bevorzugt an Turnieren teilnahm, in denen er ganz klarer Favorit war und es war insofern nicht verwunderlich, dass er fast alle seiner Partien gewann. Doch nun weiß man, dass mehr dahinter steckte, nämlich Betrug mithilfe einer Schachsoftware. In Straßburg wurde er auf der Toilette in flagranti überrascht, er gab den Betrug zu und verkündete gleichzeitig das Ende seiner Karriere. Ein unwürdiges, schmachvolles und trauriges Karriereende und ein bitteres Thema im Bereich des königlichen Spiels. Ohne Fairplay und Respekt macht kein Sport Freude. Es bleibt die Hoffnung, dass diese Erkenntnis ins Bewusstsein aller Schachfreunde Einzug findet. chessbase TV youtube

Die Afrikameisterschaft im tunesischen Hammamet stand ganz im Zeichen ägyptischer Großmeister. Es siegte Ahmed Adly mit überragenden 8 Punkten vor seinen Landsmännern Bassem Amin (7) und Essam El Gindy (6,5 Punkte). Bei den Damen gab ebenfalls einen ägyptischen Triumph. Den Titel gewann WGM Shrook Wafa mit 8,5 Punkten und großem Abstand vor WFM Sabrina Latreche aus Algerien und WFM Ayaa Moaataz (Ägypten) mit jeweils 6 Punkten. chess-results

Die deutsche Schachjugend hat einen beeindruckenden Erfolg erreicht. Bei der Jugend-Europameisterschaft im tschechischen Pardubice holten sich die Jungen U18 den Titel nach einer souveränen Vorstellung. Das Team verlor zwar zwischendurch gegen Österreich, gewann aber alle anderen Duelle und siegte mit 2 Punkten Vorsprung auf die Niederlande. Dritter wurde Österreich. Luis Engel, Valentin Buckels, Ashot Parvanyan, Emil Schmidek und Alexander Krastev holten allesamt ein positives Einzelresultat. Bei den Mädchen U18 wurde es Silber. Gold holten die unter der Flagge der Euroäischen Schachunion startenden Bulgarinnen waren stark und verwiesen Deutschland nur aufgrund der Wertung auf den zweiten Rang. Annemarie Mütsch und Jana Schneider erzielten mit 4,5 und 5,5 Punkten ein hervorragendes Einzelresultat. Vier Punkte hinter den beiden Teams landete die Slowakei auf Rang 3. Bei den Jungen U12 belegte Deutschland Platz sieben und bei den Mädchen U12 den fünften Rang. schachbund

 

Es war eine interessante Runde heute in Dortmund obwohl alle Partien mit Remis endeten. Die spannendste Partie des Tages war Rapport-Fridman, in der der deutsche Großmeister zunächst etwas Vorteil hatte, doch er fand nicht den besten Weg so dass Rapport gut ins Spiel kam und nach einem Bauerngewinn sogar eine klar bessere Stellung erreichte in einem Vierspringerspiel. Der Ungar spielte dann überraschenderweise nicht 53.Lf5, was geradezu ins Auge springt sondern er entschied sich für eine Königswanderung, die allerdings Gegenspiel zuließ, was schließlich in einem weiteren Remis endete. Gestern wurde auf drei verschiedenen Internetseiten das Ergebnis Kulaots-Wojtaszek falsch gemeldet. Zur Berichtigung möchten wir hier anmerken, dass die Partie remis endete. Offizielle Seite

Rasmus Svane hat in der lettischen Hauptstadt Riga sein Potential unter Beweis gestellt. Bei diesem stark besetzten Schnellschachturnier erreichte er eine Eloperformance von 2707. Mit 8,5 Punkten erreichte er nicht nur Rang drei und eine hohe Punktezahl sondern blieb auch ungeschlagen und legte 61 Schnellschachelopunkte zu. Ein brillantes Turnier spielte Vladimir Fedoseev (Russland), der das Turnier mit enormen 9,5 Punkten vor David Navara (Tschechien, 9 Punkte). Vitaly Kunin belegte Rang 28 mit 7,5 Punkten und Alexander Donchenko Platz 51 mit 7 Punkten. chess-results

Das Internationale Frauen-Open in Shaoxing endete mit einer Vielzahl an Remispartien an den vorderen Brettern, so dass die klare Tabellenführerin zu keinem Zeitpunkt in Gefahr war, den Turniersieg nicht feiern zu können. Es genügte ihr selbst ein lockeres Remis nach 17 Zügen gegen die Inderin Harika Dronavalli um mit 7 Punkten vorne zu bleiben. Den zweiten Platz erreichte überraschend die 24-jährige Chinesin Guo Qi mit 6 Punkten, die damit satte 22 Elopunkte zulegen konnte. Dritte wurde Harika Dronavalli mit ebenfalls 6 Punkten. Elofavoritin und Ex-Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk landete auf Rang 7 mit 5,5 Punkten. chess-results