Jorden van Foreest triumphiert in Wijk aan Zee

Was für eine Schlussrunde und was für eine Dramatik und letzlich Tragik für Anishi Giri beim Tata Steel Masters im niederländischen Wijk aan Zee. Es kam zum nicht für möglich gehaltenen niederländischen Doppelturniersieg, denn sowohl Giri als auch Van Foreest erreichten jeweils 8,5 Punkte. Van Foreest gelang in der Schlussrunde ein schneidiger Sieg gegen Grandelius in einer selten gespielten Variante gegen den Najdorf-Sizilianer. Giri erreichte mit Glück ein Schwarzremis gegen den Spanier Anton Guijarro. So musste es zum Stechen um den Turniersieg kommen und dieser wurde in einem Blitz-Playoff ausgespielt. In der ersten Blitzpartie stand Giri haushoch auf Gewinn und verpasste diese Chance. Er wirkte müde und angeschlagen nach langen 13 Runden.  Auch in der zweiten Partie erreichte er einen schönen Vorteil und auch hier verdarb er diesen zum Remis. So musste also eine Armageddon-Partie entscheiden und in dieser stand Giri mit Weiß wieder klar auf Gewinn und verlor sogar. Mehr Chancen kann man kaum haben ein Turnier für sich zu entscheiden. So triumphierte sein erst 21-jähriger Landsmann Jorden van Foreest. Ein nicht für möglich gehaltener Turniersieg in diesem starken Feld. Andrey Esipenko erreichte 8 Punkte nach einem klaren Sieg über Alexander Donchenko wie auch Fabiano Caruana (Remis gegen Tari) und Alireza Firouzja (Remis gegen Wojtaszek). Weltmeister Magnus Carlsen wurde nur Sechster mit 7,5 Punkten, aber wenigstens konnte er mit einem verdienten Partiegewinn gegen den in diesem Turnier schwachen Franzosen Vachier-Lagrave erreichen. Für die jetzige deutsche Nummer Zwei Alexander Donchenko bedeutete dieses Turnier eine tolle Gelegenheit. Obwohl er Lehrgeld bezahlt hat mit nur 3,5 Punkten, hat er doch gezeigt, vor allem mit dem Schwarzremis gegen den Weltmeister, dass er auf höchster Ebene mithalten kann. Es bedarf etwas mehr Exaktheit um noch stabiler in diesen Höhen zu agieren. Er wird viel gelernt haben und seine Lehren daraus ziehen.  chess24

m.m.
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